• 26.06.2008 17:04

  • von Stefan Ziegler

Silverstone zu 50 Prozent weiterhin im Kalender

Damon Hill, Präsident des British Racing Driver's Clubs, beziffert die Chancen über einen Verbleib von Silverstone in der Formel 1 mit 50 Prozent

(Motorsport-Total.com) - Ähnlich wie andere Rennstrecken rund um den Globus, so gilt auch der britische Traditionskurs in Silverstone als Wackelkandidat im Kalender der Formel 1. Bernie Ecclestone könnte angesichts der Vielzahl weiterer Bewerber auf ein Rennen in Großbritannien verzichten, was für Damon Hill und seine Kollegen einem wahren Alptraum gleichkommen würde. Deswegen legt man sich in Silverstone ordentlich ins Zeug und hofft auf einen neuen Vertrag mit der Formel 1 - was allerdings kein einfaches Unterfangen ist.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill sieht die Zukunft von Silverstone mit gemischten Gefühlen

"Was die Formel 1 betrifft, stelle ich nur ungern Vermutungen an", sagte Hill gegenüber 'autosport.com'. "Meine Erfahrung sagt mir, niemals Vorhersagen zu machen. Daher wäre es also klug, die Chancen auf 50-50 einzuschätzen. Ich bin mir allerdings zu einhundert Prozent sicher, dass wir alles haben, was es braucht. Wir können der Formel 1 etwas geben, worauf sie stolz sein kann und auch Großbritannien wird das gefallen."#w1#

Fortschritte in Silverstone

"Ich vergleiche das gerne mit Aladdins Höhle: Der Flaschengeist sagt zu Aladdin, er soll ihm die Lampe geben und Aladdin sagt zum Flaschengeist, dass er ihn erst aus der Höhle bringen soll. Das ist ein ständiges hin und her: Um unsere Pläne ausführen zu können, brauchen wir einen Grand-Prix-Vertrag und um unseren Grand-Prix-Vertrag zu bekommen, benötigen wir unsere Pläne."

"Wir bewegen uns also im Kreis, aber der wird glücklicherweise immer kleiner und wir kommen meiner Meinung nach langsam in die Endphase", erläuterte der ehemalige Rennfahrer. "Wir machen definitiv Fortschritte. Wir haben die Planungserlaubnis für unsere Boxen und den Paddockkomplex in der Tasche. Es geht halt Schritt für Schritt. Die Verhandlungen werden sich wie üblich hinziehen und ich erwarte nicht, dass wir vor der allerletzten Sekunde zu einem Ergebnis kommen werden - was auch immer das dann sein mag."

"Sollten wir die Voraussetzungen für den Bau erfüllen, dann sollten wir im Idealfall noch vor Ende dieses Jahres damit beginnen. Das wäre die normale Situation", meinte der Brite, der auch die Bemühungen von Donington nicht unbeachtet lassen will: "Ich werde auf keinen Fall andere Möglichkeiten außen vor lassen. Das liegt in der Natur des freien Marktes und es gibt immer andere Optionen. Wir befinden uns in einem Wettbewerb."

Hamilton als Zünglein an der Waage?

"Es wurde einiges an Arbeit in Silverstone gesteckt, um es in die Position zu bringen, eines der weltweit führenden Zentren für Motorsport zu werden. Für die Formel 1 und jede andere Art von Motorsport ist es der ideale Platz und wir sind auch sehr bemüht, die Punkte der Regierung zu erfüllen. Das heißt, wir wollen Lernmöglichkeiten schaffen, Ausbildungsplätze einrichten und Großbritannien vermarkten."

"Wir glauben, alles Nötige vor Ort zu haben, was uns zu einem starken Kandidaten für Investment und einen Grand-Prix-Vertrag macht. Das britische Rennen ist ein weltweit beachteter Grand Prix. Es wird als grundlegender Bestandteil der Formel 1 empfunden - die Dinge können sich aber ändern, das lässt sich nicht leugnen", fuhr Hill fort. "Wenn es eine Möglichkeit gäbe, diesen Event unantastbar zu machen, so wäre diese garantiert von Interesse."

"Darauf verlassen wir uns aber ganz gewiss nicht", erklärte der Weltmeister von 1996 abschließend. Auch nicht auf Lewis Hamilton und den Hype um seine Person? "Jeder Fahrer, der die Weltmeisterschaft anführt, macht das Heimrennen zu etwas ganz besonderen Event. Ich würde mich aber nicht nur darauf verlassen", sagte Hill. "Denn nur weil Lewis Hamilton um die Weltmeisterschaft mitfährt, garantiert das noch lange nicht die Zukunft des britischen Grand Prix."