• 10.03.2011 11:04

  • von Stefan Ziegler

Silverstone strebt 1,5 Millionen Zuschauer pro Jahr an

Die Rennstrecke von Silverstone ist weiter auf dem aufstrebenden Ast: Dem umfangreichen Umbau sollen schon bald weitere Großinvestitionen folgen

(Motorsport-Total.com) - Richard Phillips ist bester Dinge. Der Streckenchef von Silverstone kann im Gespräch mit 'Reuters' viele gute Nachrichten verkünden und prophezeit dem britischen Rennkurs eine ausgezeichnete Perspektive für die Zukunft. Im Zuge der umfangreichen Umbauarbeiten in Silverstone soll der berühmte Rennplatz sukzessive zu einem Veranstaltungszentrum von Weltrang entwickelt werden.

Titel-Bild zur News: Silverstone

So soll sich im Sommer die Kulisse für den britischen Grand Prix aussehen

Dafür hat man in den vergangenen Jahren insgesamt etwa 40 Millionen Euro investiert. Das Ergebnis sind die neue Arena-Variante der Rennstrecke sowie die neue Boxenanlage, die noch immer in Bau ist. Trotz dieser Großprojekte kann Phillips viel Positives vermelden: "Im vergangenen Jahr betrug unser Umsatz etwa 55 Millionen Euro. Für 2011 setzen wir uns rund 60 Millionen Euro zum Ziel."

"Das ist ein gutes und gesundes Wachstum", findet der Brite und merkt an: "In den vergangenen vier Jahren ging es jeweils um 14 Prozent aufwärts. 2007 betrug unser Umsatz nämlich noch rund 30 Millionen. Meiner Meinung nach sind wir die einzige privatfinanzierte Rennstrecke der Welt, die Profit macht. Die Lage in Großbritannien ist aber sehr speziell, da es dort hier sehr viele Fans gibt."

"Wir scheinen da besser zurande zu kommen als die Deutschen, die Franzosen und die Italiener." Richard Phillips

"Auch die Industrie ist diesbezüglich gut aufgestellt. Wir scheinen da besser zurande zu kommen als die Deutschen, die Franzosen und die Italiener", meint Phillips im Hinblick auf die Rennkonkurrenz in Festland-Europa, wo es in den vergangenen Jahren zum Teil heftig kriselte - Frankreich hat schon seit geraumer Zeit kein Formel-1-Rennen mehr, in Deutschland wechseln sich zwei Rennkurse ab.

In Silverstone hat man dagegen noch große Pläne. "Unsere Herangehensweise sieht vor, dass wir uns aktuell hauptsächlich mit dem großen Gesamtbild beschäftigen", sagt Phillips und erklärt: "Wir würden den Traum gerne Realität werden lassen und 2.000 Arbeitsplätze an diesem Ort generieren. Damit würden wir diesen Rennplatz zu einer Anlage von Weltrang machen, wie er es verdient hat."

"Unser Business ist in den vergangenen Jahren erfolgreich gewachsen." Richard Phillips

"Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, braucht es allerdings weitere Investitionen. Genau danach halten wir derzeit Ausschau", gibt Phillips zu Protokoll. "Unser Business ist in den vergangenen Jahren erfolgreich gewachsen und wir sehen einem weiteren erfolgreichen Jahr entgegen." 2011 wird zum Beispiel der neue Boxenkomplex eingeweiht, der bei der GT1-WM im Juni seine Premiere erlebt.

Die Formel 1 gastiert im Juli in Silverstone, soll künftig aber nur ein Standbein des Kurses ausmachen. "Wir haben vor, unsere Besucherzahlen bei Events und Trackdays binnen drei Jahren von einer Million auf 1,5 Millionen zu erhöhen", meint Phillips. "Das bedeutet, wir müssen das Besucherzentrum errichten, die geschichtlichen Attraktionen aufbauen und uns insgesamt noch einmal steigern."