• 23.03.2007 14:39

Silverstone präsentiert Masterplan für die Zukunft

Mit einem neuen Masterplan und der Unterstützung des Sportministers will Silverstone seinen Status als Motorsportzentrum festigen und weiter ausbauen

(Motorsport-Total.com) - Seit Beginn des neuen Jahrtausends gibt es immer wieder Diskussionen um den Grand Prix in Silverstone, der laut Vertrag zumindest bis 2009 fester Bestandteil des Rennkalenders ist. Dennoch hat Bernie Ecclestone wiederholt klargestellt, dass er sich eine Runderneuerung der Traditionsstrecke erwartet, zu der es nun endlich kommen könnte.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

In Silverstone wird noch bis mindestens 2009 Formel 1 gefahren...

Am Dienstag fand im BRDC-Klubhaus in Silverstone ein Treffen mit hochrangigen Funktionären statt, darunter allen voran BRDC-Präsident Damon Hill, der am Beginn seiner Amtszeit frischen Wind einzubringen scheint, und Sportminister Richard Caborn. Letzterer unterstrich seine Bereitschaft, die Renovierung finanziell zu unterstützen, wodurch in Bezug auf die Baumaßnahmen bereits Gespräche mit den zuständigen Regionalbehörden aufgenommen werden konnten.#w1#

Umfangreiche Änderungen geplant

Geplant sind unter anderem neue Tribünen, um die Zuschauerkapazität zu erhöhen, eine neue Boxenanlage sowie ein neuer Paddock, ein Forschungspark, ein Testzentrum für Automobilhersteller, einige wenige Wohnungen, ein Hotel sowie ein Konferenzzentrum. Außerdem möchte sich Porsche im östlichen Bereich des Areals mit einem Fahrsicherheitszentrum niederlassen. Das Ausbildungszentrum ist bereits seit September 2006 in Betrieb.

Richard Phillips, Geschäftsführer der Silverstone Circuits Limited, erklärte nach dem Meeting: "In den vergangenen 60 Jahren hat Großbritannien die Führung in der Motorsporttechnologie von den Italienern, Deutschen und Franzosen übernommen. Silverstone liegt im Herzen der Motorsportebene, die aus 2.400 Firmen besteht, 40 Prozent davon im Motorsportcluster. Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Ingenieursdichte so hoch wie hier."

"Regierungen auf der ganzen Welt erkennen die Bedeutung des Motorsports für die Wirtschaft", fuhr der Brite fort, der appellierte, dass es das Ziel sein müsse, im Hightechsektor neue Maßstäbe zu setzen. Außerdem verwies er auf die Bedeutung des Formel-1-Rennens: "70 Prozent unserer Businessaktivitäten sind Events, 85 Prozent davon in Zusammenhang mit dem Grand Prix", so Phillips, der sich vorgenommen hat, auch andere Einnahmequellen zu forcieren.

Sportminister unterstützt den BRDC

Caborn schloss sich diesen Kommentaren an: "Der Masterplan stützt sich auf die Marke Silverstone und hat viel Potenzial. Er ist nicht nur für Silverstone und den britischen Grand Prix wichtig, sondern auch für die Entwicklung des Sports in unserem Land. Das ist eine echte Chance für den britischen Motorsport, seine Ziele in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft umzusetzen", so der Sportminister aus dem Kabinett von Premierminister Tony Blair.

"Unser Ziel ist", fügte Hill an, "mit den Entwicklungen und Verbesserungen mit der phänomenalen Geschwindigkeit mitzuhalten, die nicht nur im Grand-Prix-Rennsport, sondern generell in der Automobilbranche gegangen wird. Man darf den Einfluss der Formel 1 auf die Industrie, Beschäftigung und das Land nicht unterschätzen. Wir hoffen, dass wir Silverstone zu einem Ort machen können, auf den alle stolz sind - nicht nur der BRDC, sondern ganz Großbritannien."

Abschließend schwelgte er in der Erinnerung, 1994 in Silverstone gewonnen zu haben: "Es ist eine fantastische Sache, britischer Grand-Prix-Fahrer zu sein und deinen Heim-Grand-Prix zu gewinnen, daher wünschen wir uns im britischen Rennfahrerklub, der der BRDC nun mal ist, dass noch viele Generationen diese Möglichkeit haben werden", gab Hill, der Formel-1-Weltmeister von 1996, abschließend zu Protokoll.