• 07.03.2007 09:49

Damon Hill sorgt sich um den Großbritannien-Grand-Prix

Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill macht sich Sorgen um die Zukunft des Großen Preises von Großbritannien in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Seit Jahren steht der Große Preis von Großbritannien in der Kritik von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dem die Anlagen auf der ehrwürdigen Rennstrecke nicht mehr modern genug sind. Der Brite fordert umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen, doch dem Rennstreckenbesitzer - dem 'British Racing Drivers Club' (BRDC) - fehlen die finanziellen Mittel und eine Unterstützung durch die Regierung ist bisher ausgeblieben.

Titel-Bild zur News: Damon Hill und Bernie Ecclestone

Damon Hill und Bernie Ecclestone: Wird der Vertrag über 2009 hinaus verkängert?

Nach Aussage von 'BRDC'-Präsident Damon Hill "hängt der Große Preis von Großbritannien in der Schwebe". Der Formel-1-Weltmeister von 1996 erklärte am Dienstag bei einem PR-Termin in Silverstone, dass der Formel-1-Lauf in den kommenden drei Jahren gesichert sei, dass man in Bezug auf die längerfristige Sicherung des Rennens jedoch vor einer Herausforderung stehe.#w1#

"Lange Zeit gab es eine Verunsicherung darüber, ob in diesem Jahr ein Großbritannien-Grand-Prix ausgetragen wird oder nicht", so Hill. "Wir hatten ein Problem, als das Austragungsdatum im vergangenen Jahr verändert wurde. Nun findet das Rennen wieder am traditionellen Datum statt und das Rennen ist bis 2009 gesichert."

"Innerhalb dieser Zeit werden wir für die Zeit nach 2009 verhandeln und ich würde sagen, dass das Rennen in der Schwebe hängt", so Hill weiter. Das Problem ist, dass der 'BRDC' bisher niemanden gefunden hat, der die notwendigen finanziellen Mittel für eine Modernisierung der Anlage aufbringen kann.

Richard Caborn, Minister für Sport, hat im Januar immerhin versprochen, dass man Silverstone untersützen wird, sodass man die Rennstrecke wieder als Vorzeigeprojekt ansehen kann, was für die ganze Region wichtig ist, die vom Rennsport und der Automobilbranche lebt.

"Bisher haben wir sehr positive Rückmeldungen von der Regierung, vor allem in Bezug auf den Wert, den Silverstone darstellt", so Hill. "Diesbezüglich wird es in der Zukunft ein paar Bekanntgaben geben. Wenn wir grünes Licht bekommen, um Silverstone in einer ehrgeizigeren Art und Weise voranzubringen, dann wird uns dies in eine stärkere Position bei der Verhandlung um den Grand Prix bringen."

Damon Hill hat sich selbst bisher gegen eine Finanzierung durch Regierungsgelder gestellt, doch immer mehr Strecken sind dank einer staatlichen Unterstützung in den Formel-1-Kalender aufgenommen worden oder versuchen dies derzeit. Die Konkurrenz ist für die britische Rennstrecke also groß und sie wird vor allem immer größer.

Der ehemalige Formel-1-Pilot hat immer noch "ein ungutes Gefühl" diesbezüglich, schließlich würden Steuergelder in die Modernisierung einer Rennstrecke fließen: "Unser Job ist es zu versuchen zu erklären, welchen Wert es für unser Land darstellt, einen Grand Prix zu haben. Einfacher ist es natürlich, sich lediglich die Kosten anzuschauen."

Hill verweist auf andere Städte, die viel Geld investieren, um lediglich eine Veranstaltung - zum Beispiel die Olympischen Spiele - ins eigene Land zu holen. Der Große Preis von Großbritannien rückt das Land hingegen in jedem Jahr ein Mal in den Mittelpunkt des Interesses: "Wenn wir Großbritannien durch den Grand Prix promoten können, dann passt das. Aber da ist Politik mit involviert. Meiner Meinung nach hat das Rennen diesen Wert und wird sich bezahlt machen. Es wäre sicherlich sehr schwierig, das Rennen zurückzubekommen, wenn wir es verlieren."

Damon Hills erklärtes Ziel ist es, das Rennen im Formel-1-Kalender zu behalten, wo es bereits seit 1950 vertreten ist. Mittlerweile sei man "offen für alle Pläne", schließlich habe sich die Situation in den vergangenen Jahren gewaltig verändert: "Wir stehen nun im Wettbewerb mit Ländern, die wir vor noch nicht allzu langer Zeit noch nicht einmal auf der Rechnung hatten."