Silverstone: Glock will Toyotas Aufwind nutzen
Seit Platz drei durch Jarno Trulli in Magny-Cours befindet sich das Toyota-Team im Aufwind, wovon nun auch Timo Glock profitieren möchte
(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen beiden Rennen in Montréal und Magny-Cours hat das Toyota-Team 14 Punkte geholt, nur um einen weniger als Motorenkunde Williams in der gesamten Saison. Timo Glock schrammte in Montréal als Vierter nur knapp an seinem ersten Formel-1-Podium vorbei, während Jarno Trulli in Magny-Cours genau dieses Kunststück schaffte.

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Timo Glock freut sich auf den anspruchsvollen Kurs in Silverstone
Nun geht es weiter nach Silverstone, wo der Höhenflug mit dem zuletzt stark verbesserten TF108 fortgesetzt werden soll: "Ich freue mich auf den Grand Prix von Großbritannien, weil Silverstone ein Kurs ist, der Spaß macht und auf dem ich 2006 in der GP2 einige starke Rennen gefahren bin", erklärte Glock. "Mein Lieblingsabschnitt ist wohl Copse, die erste Kurve, die praktisch gleichförmig im sechsten Gang durchfahren wird, was sie interessant macht. Dann kommt noch Becketts."#w1#
Glock hat Angst vor dem britischen Wetter
"Mir gefallen die schnellen Kurven besser als die langsameren gegen Ende der Runde, insgesamt ist die Mischung aber gut", lobte der Deutsche das Streckenlayout. "Über dem Wetter steht in Silverstone immer ein Fragezeichen. Ich war im Mai auf einem Kurztrip in England und es regnete jeden Tag! Wenn man wechselhaftes Wetter hat, kann das Rennwochenende etwas heikel sein, denn man weiß nicht, was in der nächsten Stunde oder so passiert."
"Trotz des Wetters", fügte Glock an, "ist Großbritannien ein Ort, an dem es Spaß macht, Rennen zu fahren, und es ist jedes Mal ein Vergnügen, dort zu sein. Das Wochenende in Frankreich war toll für das Team, mit Jarno auf dem Podium. Ich selbst habe die Punkteränge verpasst und werde mich jetzt bemühen, in Silverstone besser abzuschneiden." Den Grundstein dafür will er mit einem starken Top-10-Qualifying legen.
Auch Teamkollege Trulli outete sich als Silverstone-Fan: "Silverstone ist einer der traditionsreichsten Kurse im Kalender und die Strecke macht allen Fahrern Spaß. Die Hauptmerkmale sind eine sehr hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und die fließenden Kurven im ersten Teil, die sehr anspruchsvoll und ein Vergnügen zu fahren sind. Eine besondere Herausforderung ist die Becketts-Kurvenfolge, weil man hier wirklich die richtige Linie finden muss", schwärmte der Italiener.
Nur letzter Sektor eher langsam
"Der einzige langsamere Abschnitt in Silverstone ist der am Ende liegende Komplex mit Kurven, die im zweiten Gang zu durchfahren sind. Der Rest ist durchweg Highspeed - und das mag ich", ergänzte Trulli. In Resultate ummünzen konnte er diese Leidenschaft für die Strecke auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflughafens bisher aber nicht, denn seine besten Silverstone-Resultate waren bisher zwei sechste Plätze 2000 auf Jordan und 2003 auf Renault.
Und dennoch: "Nach unserem fantastischen Resultat in Frankreich glaube ich, dass wir eine gute Chance haben, wieder konkurrenzfähig zu sein", zeigte sich der 190-fache Grand-Prix-Teilnehmer selbstbewusst. "Bislang ging es in dieser Saison im Mittelfeld sehr eng zu, wir kämpfen aber und werden tun was wir können, um wieder Punkte zu holen. Wir haben in Magny-Cours gezeigt, was möglich ist, und ich freue mich auf ein weiteres aufregendes Rennen."
Vasselon ebenfalls optimistisch
Diese Zuversicht teilt auch Technikchef Pascal Vasselon: "Es versteht sich, dass wir nach dem tollen Resultat von Frankreich in einer sehr guten Stimmung nach Silverstone gehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen echten Schritt nach vorn getan haben. Das wird man auch in Silverstone sehen, weil die Konfiguration des Autos dort der von Magny-Cours sehr ähnlich ist", gab der Franzose zu Protokoll.
In den vergangenen Wochen hat sich sein Team sogar als vierte Kraft in der Formel 1 etabliert, was in Silverstone bestätigt werden soll: "Natürlich arbeiten die anderen Teams ebenfalls hart an Verbesserungen und wir wissen nicht, wie viele Fortschritte sie beim letzten Test gemacht haben. Wir liegen jedenfalls wieder an der Spitze des Mittelfelds und das wollen wir auch an diesem Wochenende zeigen", kündigte Vasselon an.
Und er fügte an: "Silverstone ist eine schnelle Strecke. Damit geht einher, dass es mit seinen schnellen Kurven die höchsten Anforderungen an die Reifen stellt. Deswegen setzen wir die härtesten Mischungen ein. Es ist eine Strecke für mittleren bis hohen Abtrieb, wodurch die Bremsen wenig beansprucht werden. Dies ergibt sich daraus, dass man durch den hohen Schnitt eine effektive Kühlung hat und nur wenig langsame Kurven vorhanden sind, sodass die Bremsenergie gering bleibt."

