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  • 15.01.2007 21:50

  • von Marco Helgert

Silverstone: "Alte Herren" wieder am Steuer

Aguri Suzuki, Christian Danner und Martin Brundle ließen in einem Super-Aguri-Boliden die alten Zeiten wieder aufleben

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Karrieren der drei Fahrer, die am heutigen Montag in Silverstone im Super Aguri SA06 saßen, sind längst vorbei. Doch weder Teamchef Aguri Suzuki noch die heutigen TV-Experten Martin Brundle (für 'ITV') und Christian Danner (für 'RTL') wollten sich die Chance entgehen lassen, einen aktuellen Formel-1-Boliden zu testen.

Titel-Bild zur News: Martin Brundle, Aguri Suzuki, Christian Danner

Martin Brundle, Aguri Suzuki, Christian Danner - zusammen 141 Jahre alt

Suzuki hatte dabei eine besondere Premiere. Der Japaner, der letztmalig 1995 in einem Formel-1-Rennen startete, fuhr erstmals in einem seiner eigenen Formel-1-Boliden. Christian Danner schaffte es in Kanada 1989 zum letzten Mal, sich für einen Grand Prix zu qualifizieren. Nur etwas mehr als zehn Jahre ohne Formel-1-Cockpit war Martin Brundle, er startete in Japan 1996 zum letzten Mal.#w1#

Nach seinem Einsatz sah man zufriedene, manchmal aber auch leicht erschrockene Gesichter. Aguri Suzuki, der lange kein Renncockpit mehr okkupierte, war froh, hauptberuflich nun Teamchef zu sein. "Das hat sehr viel Spaß gemacht", erklärte er zwar, fügte aber an: "Es ist 13 Jahre her, dass ich in Silverstone fuhr. Es hat Freude gemacht. Aber ich habe erkannt, dass es nicht mehr meine Sache ist, mit solchen Autos zu fahren. Ich bin froh, dass ich ein Teamchef bin. Meine Aufgabe ist es, junge Leute zu ermutigen, Rennen zu fahren und auch die Spitze des Motorsports zu erreichen."

Brundle und Danner wollten die Chance auch nutzen, ihre Kenntnisse über die moderne Formel 1 zu vertiefen, um ihren Zuschauern ein besseres Bild von den Anforderungen vermitteln zu können. "Wir sind dankbar für diese tolle Chance, ein Formel-1-Auto auf dem Grand-Prix-Kurs in Silverstone testen zu können", so Brundle. "Den 'ITV'-Zuschauern ermöglichte das einen tollen Einblick bezüglich des Honda-Motors für 2007, des Getriebes, aber auch der Bridgestone-Reifen. Einige derzeitige Formel-1-Fahrer sind diese noch nicht einmal gefahren."

Christian Danner

Christian Danner hatte in Silverstone viel Freude im Super Aguri SA06 Zoom

"Wir konnten gute Bilder für das Fernsehen einfangen, aber auch eine gute Soundkulisse", fuhr er fort. "Allerdings habe ich nun keine Stimme mehr, weil ich im Cockpit so schreien musste. Ich konnte vier oder fünf Runden nur für mich allein drehen, und ich muss sagen, dass ich vom SA06-Paket beeindruckt bin. Ich kann gut verstehen, warum Takuma Sato in Brasilien damit so schnell war."

Als sich Christian Danner in das Cockpit schwang, war unverkennbar, dass der Münchner über die beste Vorbereitung verfügt haben dürfte: Auf seinem Halm prangten noch die Aufkleber der Grand-Prix-Masters-Serie. "Ich fühle mich privilegiert, dass es mir erlaubt war, das Auto von Super Aguri zu fahren", gab er zu Protokoll. "Ich hatte viel Spaß da draußen! Runde um Runde habe ich mich mehr an das Fahrzeug gewöhnt und ich hatte mit dem Team eine tolle Zeit."