"Silberpfeile" wollen in Montréal wieder gewinnen
McLaren-Mercedes-Geschäftsführer Martin Whitmarsh hofft auf einen Sieg seines Teams in Montréal, spart aber gleichzeitig nicht mit Selbstkritik
(Motorsport-Total.com) - Fünfmal stand ein McLaren-Mercedes-Pilot in diesem Jahr bereits auf dem Podium, doch auf den ersten Saisonsieg warten die "Silberpfeile" nach wie vor. Geschäftsführer Martin Whitmarsh glaubt, dass diese Negativserie schon beim nächsten Rennen in Montréal beendet werden könnte, spart aber gleichzeitig nicht mit Selbstkritik.

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Martin Whitmarsh (rechts) glaubt, dass der MP4-21 schon bald siegfähig sein wird
"Wir wollen das Auto verbessern und dort gewinnen", erklärte er am Sonntag in Silverstone, als er von Journalisten auf den Kanada-Grand-Prix angesprochen wurde. "Darum sind wir schließlich hier. Die Strecke ist ganz anders als Silverstone, ein Bremskurs mit vielen scharfen Kurven, wo man am Ausgang voll aufs Gas steigen muss. Wir haben davor noch einen Test eingeplant, müssen dann aber in Übersee weiterarbeiten. Mal schauen, was wir machen können."#w1#
MP4-21 soll insgesamt schneller gemacht werden
Whitmarsh betonte, dass es das primäre Ziel sei, den MP4-21 insgesamt schneller zu machen, gleichzeitig wolle man aber auch alles daran setzen, die spezifische Abstimmung für die Nordamerikarennen in Montréal und Indianapolis schneller zu machen. Und: "Wir erwarten Podestplätze, aber wir fahren zu jedem Rennen, um es zu gewinnen. Das ist das Ziel. Wir werden sehen, wann wir dafür gut genug sind", so der Brite.
"Im Moment ist der Eindruck, dass wir uns noch nicht genug gesteigert haben - und das stimmt auch. Wir haben nicht die Pace, die wir eigentlich benötigen würden. Das Auto ist besser geworden, aber wir müssen so weitermachen. Wenn man sich anschaut, wo wir noch in Spanien waren, dann sind wir schon recht weit gekommen", schöpfte Whitmarsh Zuversicht aus den verbesserten Performances von Kimi Räikkönen in Monaco und zuletzt in Silverstone.
McLaren-Mercedes an Renault-Personal interessiert
Ferner gab er offen zu, dass McLaren-Mercedes "im Moment nicht das schnellste Auto" hat, allerdings ist dies angesichts der Abwanderung zahlreicher Techniker - allen voran Adrian Newey - zu Konkurrenzteams auch nicht weiter verwunderlich. Whitmarsh soll daher beauftragt worden sein, den Ingenieursstab in Woking rechtzeitig für die Saison 2007 zu verstärken - angeblich wildert er momentan vor allem in Renault-Gefilden mit einem offenen Scheckbuch...
Kleine Randnotiz: Juan-Pablo Montoya machte als Sechster in Silverstone keinen allzu starken Eindruck, doch der Kolumbianer wurde vom Team inzwischen von jeder Schuld an der fahlen Vorstellung freigesprochen, weil sein MP4-21 nach einer leichten Berührung mit Jacques Villeneuve nicht mehr hundertprozentig funktioniert haben soll. Seine Leistung sei alles in allem "brauchbar" gewesen, verteidigte Whitmarsh seinen Schützling.

