Speed: Kein zusätzlicher Druck beim Heimrennen
Mit dem Grand Prix in Indianapolis steht bei den Nordamerikarennen der Formel 1 Scott Speeds Heimrennen an - der Anfang in Europa war nicht immer einfach
(Motorsport-Total.com) - Scott Speed erlebte in Silverstone sein bislang kürzestes Formel-1-Rennen. Bereits in der ersten Runde kollidierte der US-Amerikaner mit Ralf Schumacher und musste daraufhin an der Box mit gebrochener Radaufhängung aufgeben. Zuvor war Speed jedoch gut unterwegs, trotz des limitierten V10-Motors der Scuderia Toro Rosso konnte er ebenso wie sein Teamkollege Vitantonio Liuzzi im Qualifying mit einer starken Leistung glänzen.

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Scott Speed erlebte in Silverstone ein recht kurzes Rennen
Beim Start des Grand Prix kam Speed gut von der Linie weg und überholte zwei Konkurrenten, bevor er einige Kurven später Ralf Schumacher attackierte: "Dabei habe ich realisiert, dass Ralf mich nicht sah und rüberzog. Ich habe versucht, abzubremsen, um ihm aus dem Weg zu kommen, aber ich konnte nicht weit genug herunterbremsen, und er fuhr mir vor das Auto", erklärte der 23-Jährige gegenüber 'SpeedTV'.#w1#
Silverstone-Kollision war ein Rennunfall
Beim daraus resultierenden Dreher Schumachers wurde der Toyota-Pilot zudem von Mark Webber im Williams gerammt, der dem kreiselnden Boliden nicht mehr ausweichen konnte. Bei der anschließenden Anhörung bei den Rennkommissaren wurde der Vorfall dann als normaler Rennunfall eingestuft, nachdem auch alle Beteiligten dieser Meinung waren: "Wir haben nach dem Rennen mit den Kommissaren gesprochen, und Ralf hat die Vorkommnisse als Rennunfall bezeichnet, und genauso haben wir das auch getan", erklärte Speed.
Nach der Anhörung flog der 23-Jährige zunächst zurück in seine österreichische Wahlheimat, seit gestern ist er jedoch bereits wieder für die Scuderia Toro Rosso bei Testfahrten in Monza unterwegs. Dabei bereitet sich der italienische Rennstall auf die beiden Nordamerikarennen der Formel 1 in Montréal und Indianapolis vor. Für Speed haben diese beiden Veranstaltungen eine besondere Bedeutung, ist er doch seit Michael Andretti im Jahr 1993 der erste US-amerikanische Pilot in der Königsklasse des Motorsports.
Kein zusätzlicher Druck beim Heimrennen
Einen besonderen Druck verspüre er deshalb bei seinem Heimrennen jedoch nicht: "Das bedeutet für mich nicht viel mehr Druck, als ich mir ohnehin selbst mache", erklärte er. Seine Anfangszeit in Europa sei als US-Amerikaner jedoch nicht immer einfach gewesen: "Es war anfangs schwierig, der einzige Amerikaner zu sein, als ich nach Europa kam. Aber jetzt, wo ich mich etabliert habe und alle Schlüsselfiguren in der Formel 1 kenne, fühle ich mich mehr als einer von ihnen."
Seine Ziele habe er jedoch auch in der schwierigen Zeit nie aus den Augen verloren: "Ich bin ein sehr wettbewerbsorientierter Mensch. Ich habe mein ganzes Leben lang daran gearbeitet, Rennen zu fahren, und das habe ich nicht getan, um dann Zweiter zu werden. Ich möchte gewinnen und mir meinen Traum erfüllen, Formel-1-Weltmeister zu werden", gab er abschließend zu Protokoll.

