• 03.07.2005 18:05

"Silberpfeile" pflügten in Magny-Cours durch das Feld

McLaren-Mercedes hatte einmal mehr das schnellste Auto, zu mehr als Platz zwei durch Räikkönen reichte es aber nicht - Montoya out

(Motorsport-Total.com) - Obwohl Kimi Räikkönen nach der Strafversetzung wegen seines Motorschadens am Freitag nur als 13. der Startaufstellung in den heutigen Grand Prix von Frankreich gehen durfte, wollte ihn niemand wirklich von der Rechnung nehmen. Dies stellte sich als richtig heraus: Der Finne fuhr ein perfektes Rennen und landete mit nur 11,8 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz. Auch Juan-Pablo Montoya war solide unterwegs, musste aber mit Getriebeschaden - knapp hinter seinem Teamkollegen an dritter Stelle liegend - aufgeben.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen verlor heute in der Fahrer-WM zwei weitere Punkte auf Alonso

Ausschlaggebend für die Aufholjagd von den Startpositionen acht und 13 war ein langer erster Stint der beiden "Silberpfeile", durch den sie - abgesehen natürlich vom späteren Sieger Alonso - an allen Konkurrenten problemlos vorbeigespült wurden. Von dem Zeitpunkt an war es nur noch eine Frage dessen, die Autos sicher ins Ziel zu tragen. Was dem "Iceman" gelang, blieb Montoya versagt: Der Kolumbianer wurde ohne niedrige Gänge erst stufenweise langsamer und rollte dann ohne Hydraulikdruck aus.#w1#

Enttäuschter Montoya hatte "Spaß in diesem Rennen"

"Ich hatte wirklich Spaß in diesem Rennen, bin umso enttäuschter über diesen Ausfall", lamentierte er anschließend. "Zuerst hat sich die Servolenkung verabschiedet, dann der Reihe nach auch die Gänge. Das passiert eben, wenn man einen Hydraulikschaden hat. Wir waren auf der richtigen Strategie - und unser Auto ist einfach unglaublich schnell, was es noch enttäuschender macht, nicht ins Ziel zu kommen."

"Ich war auf einem anderen Reifen als Kimi, hatte dadurch Schwierigkeiten, die Reifen auf Temperatur zu bekommen, aber das hätte sich gegen Rennende womöglich bezahlt gemacht. Ich steckte viel im Verkehr fest, aber immer dann, wenn ich freie Fahrt hatte, konnte ich aufholen und an das Podium denken", fügte Montoya an. "Jetzt muss ich in Silverstone im Qualifying wieder früh auf die Strecke, aber daran bin ich ja schon gewöhnt. Ich spüre, dass ein Sieg bald kommen wird."

Räikkönen zeigte sich nach seiner furiosen Aufholjagd "froh darüber, dass ich den Schaden in der Weltmeisterschaft minimal halten konnte", wie er sagte. Minimal bedeutet insgesamt 24 Punkte Rückstand. Aber: "Das Auto hat gut funktioniert - und wenn ich vom dritten Startplatz losgefahren wäre, für den ich mich ja eigentlich qualifiziert hatte, dann hätte ich heute bestimmt auch gewinnen können", gab er achselzuckend in die Mikrofone.

Ziel für Silverstone: "Vor den Fans des Teams gewinnen!"

"Unsere Strategen haben einen guten Job gemacht, es war ein interessantes Rennen", fuhr der Finne fort. "Leider steckte ich viel im Verkehr fest, was gerade zu Beginn des Rennens viel Zeit gekostet hat. Als ich dann endlich freie Fahrt hatte, war es schon zu spät, um den Rückstand auf Alonso signifikant zu verringern. Hoffentlich wird es in Silverstone besser laufen. Dort will ich das tun, was Alonso heute gemacht hat: Vor den Fans des Teams gewinnen!"

Die "exzellente Strategie" seines Teams und die "tolle Fahrt von Kimi" lobte Teamchef Ron Dennis: "Der zweite Platz ist ein guter Lohn für unsere Mühen heute. Juan-Pablos erster Ausfall in diesem Jahr ist aber eine große Enttäuschung, denn ein Podium hätte er heute locker in der Tasche gehabt. Es muss aber jedem klar sein, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, und wir alle freuen uns schon auf den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone."

Abschließend fasste Mercedes-Sportchef Norbert Haug zusammen: "Eine exzellente Fahrt von Kimi", schwärmte er. "Vom 13. Startplatz noch Zweiter zu werden, beweist unseren Speed und bestätigt die Strategie. Leider ist Juan-Pablo mit einem Hydraulikschaden, den wir erst untersuchen müssen, ausgeschieden, aber er fuhr heute sehr starke Rundenzeiten und wäre sicher gemeinsam mit Kimi auf dem Podium gelandet. Jetzt freuen wir uns trotzdem auf Silverstone, wo wir eine gute Siegchance haben."