• 30.05.2008 18:24

  • von Stefan Ziegler

Silberpfeil-Duo nimmt gute Ergebnisse ins Visier

Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen reisen zuversichtlich nach Kanada und rechnen sich für den Grand Prix in Montréal gute Chancen aus

(Motorsport-Total.com) - Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen für die beiden Piloten eines Rennstalls wohl kaum sein: Während Lewis Hamilton als WM-Leader an den St.-Lorenz-Strom fährt, wurde Heikki Kovalainen in den vergangenen Rennen zum Teil arg gebeutelt und stieß immer wieder auf technische Schwierigkeiten. Für seinen britischen Teamkollegen allerdings markiert der kanadische Grand Prix zugleich ein Meilenstein: Vor Jahresfrist gelang ihm hier der erste Sieg.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton; Heikki Kovalainen

Kann Lewis Hamilton Heikki Kovalainen ein paar gute Tipps für Kanada geben ?

"Der Sieg in Monaco ist der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere, davon habe ich schon als Kind geträumt und ich werde diesen Moment nicht vergessen", blickte Hamilton zurück auf seinen Monte-Carlo-Triumph. "Jetzt aber konzentrieren wir uns auf das kommende Rennen in Kanada. Der Circuit Gilles Villeneuve gehört zu meinen Lieblingsstrecken und ist nach meinem Premierensieg dort vor einem Jahr ein besonderer Ort für mich."#w1#

Hamilton mit besten Erinnerungen

"Der Kurs ist bekannt für die teilweise dicht an der Piste stehenden Streckenbegrenzungen und für seinen schwierigen Belag, der die Reifen zum Körnen bringt. Obwohl wir dort sehr schnell unterwegs sind, kommt mir die Strecke deshalb fast wie ein Stadtkurs vor. Aber ich fahre gerne in Montreal und freue mich auf das Rennen."

"Gerade in Kanada ist es nicht einfach, die richtige Reifenmischung für das gesamte Wochenende auszuwählen, weil sich der Kurs immer wieder verändert", erläuterte der Silberpfeil-Youngster. "Zusammen mit Bridgestone haben wir uns darauf vorbereitet. Die Reifen körnen auf dieser Strecke stark, zudem ist die Strecke zu Beginn der Veranstaltung noch sehr staubig, da sie nur einmal im Jahr genutzt wird."

"Die Ideallinie wird zwar schnell sauber, je mehr wir darauf fahren, aber daneben bleibt es durch den Schmutz und den Gummiabrieb sehr rutschig. Wichtig ist zunächst guter mechanischer Grip, zudem muss das Auto eine gute Balance haben und darf nicht übersteuern. Und das ist nicht so einfach wie es sich vielleicht anhört. Am Kurveneingang darfst du nicht zu schnell sein, besonders am Ende der langen Geraden. Nur wenn du hier den richtigen Kompromiss findest, kommst du schnell durch die Kurven."

"Meine erste Pole Position in der Formel 1 und mein erster Grand-Prix-Sieg mit McLaren-Mercedes waren das Größte, was ich bis dahin in meinem Leben erreicht hatte", fasste der Brite seine Erlebnisse in Kanada zusammen. "Es wäre toll, wenn ich das in diesem Jahr wiederholen könnte. Ich bin sicherlich reifer und fahrerisch stärker geworden und ich arbeite mit dem Team viel enger zusammen."

Bremsen stehen im Vordergrund

"Ich will in Montreal ein gutes Ergebnis mit dem Team erzielen", ergänzte Teamkollege Kovalainen. "Die vergangenen Rennen waren aus verschiedenen Gründen nicht einfach für mich, aber wir wissen, dass das Auto ein gutes Potenzial hat und das kann ich hoffentlich zeigen. Lewis gewann dort vor einem Jahr und das sollte auch in diesem Jahr drin sein. Ich denke, unser Auto ist schnell genug. Der Circuit Gilles Villeneuve ist fast wie ein Straßenkurs."

"Wichtig ist, dass du dich auf die wechselnden Gripverhältnisse einstellst. Nach Monaco mit seinen engen Kurven haben wir in Montreal lange Geraden, an deren Ende jeweils hart gebremst wird. Mir gefällt diese Herausforderung und die Rennen dort sind meistens recht interessant. Am wichtigsten sind hier die Bremsen. Am Ende der langen Geraden wird mehrmals pro Runde stark verzögert und wir müssen uns darauf einstellen, damit die Bremsen das Rennen überstehen."

"Zudem fahren wir hier viel über die Kerbs, um schneller durch die Kurven zu kommen. Darauf reagieren wir mit einer etwas weicheren Abstimmung, damit das Auto beim Überfahren der Kerbs nicht zu unruhig wird. Vor einem Jahr verliefen Training und Qualifying für mich ziemlich schlecht und ich startete vom 19. Platz. Doch mit den ganzen Zwischenfällen und vier Safety-Car-Phasen ging meine Strategie auf, ich überholte mehrere Autos, war auf einmal Vierter und kämpfte mit Alex Wurz um den dritten Platz."

"Auch wenn ich Vierter blieb zeigt das doch, dass im Rennen alles passieren kann und man nie aufgeben darf", hielt der Finne abschließend fest. "Die besten Stellen zum Überholen sind jeweils am Ende der drei Geraden. Hier kommt man im Windschatten an das vorausfahrende Auto heran und kann beim Bremsen überholen. Wenn es nicht gleich klappt, bleibt man in den engeren Kurven dran und versucht es bei der nächsten Gelegenheit wieder."