"Sie kennt mich nicht": Mouton-Kritik überrascht Carmen Jorda

Lotus-Entwicklungsfahrerin Carmen Jorda ist von Michele Moutons Kritik überrascht und lädt die Grande Dame des Rallyesports zu einem Formel-1-Rennen ein

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor Beginn der Formel-1-Saison 2015 wurde Carmen Jorda als Entwicklungsfahrerin des Lotus-Teams vorgestellt. Zahlreiche männliche Kollegen staunten nicht nur ob der optischen Reize nicht schlecht. Schließlich hatte sich die Spanierin in den Nachwuchsklassen nicht unbedingt für höhere Aufgaben empfohlen. In der GP3-Serie zog sie in drei Saisons keinen einzigen Punkt an Land. Jordas Karriere-Highlight vor der Berufung ins Formel-1-Programm von Lotus waren zwei Podestplätze in der Europäischen Formel-3-Open.

Titel-Bild zur News: Carmen Jorda

Carmen Jorda steht seit Beginn des Jahres in Diensten des Lotus-Teams Zoom

Vor wenigen Wochen wurde Jordas Lotus-Engagement ausgerechnet von Michele Mouton kritisiert. Die 27-jährige Spanierin sei nur aus PR-Gründen im Umfeld der Königsklasse gelandet. Mouton, die 1982 zum Vizetitel in der Rallye-Weltmeisterschaft driftete, ist seit Jahren Vorsitzende der FIA-Kommission für Frauen im Motorsport.

Jorda zeigt sich von Moutons Äußerungen überrascht. "Ich kenne sie nicht, sie kennt mich nicht. Wenn man sich nicht kennt, spricht man doch nicht so über jemanden", wird Jorda von 'Motorsport.com' zitiert. Der von ihr ausgegangene Versuch einer Kontaktaufnahme mit Mouton war bisher nicht von Erfolg gekrönt. "Ich wollte sie vor rund zwei Jahren erreichen, aber wir haben es nie geschafft, uns zu treffen", bemerkt die 27-jährige Spanierin.

Moutons Erfolge sind Jorda durchaus ein Begriff. Im Gegenzug wisse die 64-jährige Grande Dame des Rallyesports aber nicht, wie das Lotus-Programm aussieht. "Ich hatte keine Gelegenheit, ihr mein Programm zu erklären. Ich glaube nicht, dass man Rallye und Formel 1 vergleichen kann. Somit war ich doch sehr überrascht", so Jorda.

Michele Mouton

Wird Michele Mouton die Einladung von Carmen Jorda annehmen? Zoom

Um eventuelle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, legt sie Mouton den Besuch eines Formel-1-Rennwochenendes nahe: "Kontakt mit ihr aufzunehmen ist schwierig, aber ich werde es noch einmal versuchen. Ich werde ihr sagen, dass sie einmal vorbeikommen soll. Dann werde ich ihr zeigen, was meine Aufgaben sind und was ein Formel-1-Auto ist."

"Ich habe nichts gegen den Rallyesport", insistiert Jorda, gibt aber gleichzeitig zu: "Ich weiß auch nichts über den Rallyesport. Vielleicht weiß sie nichts über die Formel 1. Es würde mich freuen, wenn sie vorbeikommt und ich ihr mein Programm zeigen kann."

Man darf gespannt sein, ob Michele Mouton der Einladung folgen wird...