• 27.07.2018 22:54

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Mutmaßliche Perez-Firma will Millionen: Force India vor Insolvenz!

Mit einer Klage bringt möglicherweise das Management des eigenen Piloten die Vijay-Mallya-Truppe an den Rande der Zahlungsunfähigkeit - Mercedes bestätigt hohe Schulden

(Motorsport-Total.com) - Die Force-India-Mannschaft steht nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' seit Freitag kurz vor einer möglichen Insolvenz - einigen Quellen zufolge ist die Zahlungsunfähigkeit sogar schon nicht mehr abzuwenden. Wie aus einem unserer Redaktion vorliegenden Schriftwechsel mit dem obersten Wirtschaftsgericht in London hervorgeht, hat die Firma Brockstone eine Millionforderung gegen das Team vorgebracht. Pikant: Sie wird mit Pilot Sergio Perez und seinem Manager Julian Jacobi in Verbindung gebracht.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergo Perez bringt Force India mit seiner Forderung an den Abgrund Zoom

Brockstone begründet den Antrag damit, dass Force India einer Forderung nach 4,01 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 3,44 Millionen Euro) schulden würde und der Forderung "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht nachkommen könnte. Die Firma beruft sich auf die jüngsten Geschäftsabschlüsse des Teams und fordert das Gericht zur Zwangsvollstreckung und zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit auf. Ein Konkursverfahren droht.

Teampatron Vijay Mallya betrachtet das Geld als Investment, nicht als Darlehen. Er will Verbindlichkeiten in Höhe von 180 Millionen Euro nicht bei Gläubigern, sondern bei Teilhabern angehäuft haben. Fakt ist aber: Aus den Dokumenten geht hervor, dass die Daimler AG, das Mercedes-Team und seine Motorenabteilung nach eigenen Angaben seit "geraumer Zeit" 10,5 Millionen Euro von Force India fordern - für die Lieferung von Antrieben, Benzin und Schmierstoffen. Das bestätigen sie.

Das endgültige Aus muss die Angelegenheit für Force India nicht bedeuteten - selbst wenn der zuständige Richter in den kommenden Tagen zugunsten von Brockstone entscheidet. Noch am Rande des Ungarn-Grand-Prix soll die Sache mit einem möglichen Insolvenzverwalter besprochen werden. Er muss ein Interesse daran haben, dass der Rennbetrieb weiterläuft, schließlich verdient Force India nur so Geld und könnte sich eines Tages - wahrscheinlich über einen Verkauf - noch retten.

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