• 21.06.2018 16:46

  • von Sven Haidinger & Edd Straw

Perez schlägt wegen Geldnot Alarm: "Zu wenige Updates"

Wie schlimm ist die Krise bei Force India? Sergio Perez erklärt, wieso 2018 die Weiterentwicklung stockt, er den Kampf gegen Renault aber nicht aufgibt

(Motorsport-Total.com) - Zu Saisonbeginn sah alles nach einer Pleitesaison für Force India aus, doch seit Baku fährt man immerhin regelmäßig in die Punkteränge. Dennoch offenbart Sergio Perez, dass die leere Teamkasse das Team dieses Jahr deutlich bremst. "Wir haben dieses Jahr definitiv mehr Updates erwartet, als wir bisher bekommen haben", sagt der Mexikaner vor dem Grand Prix von Frankreich (Formel 1 2018 live im Ticker). "Und zwar quantitativ mehr. Wir hatten die Updates, aber durch die finanziellen Probleme wurden sie zurückgehalten."

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Carlos Sainz

Kampf mit stumpfen Waffen: Perez sieht sich gegenüber Renault im Nachteil Zoom

Tatsächlich kreist über Force India seit der Winterpause der Pleitegeier: Bereits vor einigen Wochen haben die Verkaufsgerüchte um das Team des indischen Geschäftsmannes Vijay Mallya, der im Mai auch als geschäftsführender Direktor zurückgetreten ist, intensiv Fahrt aufgenommen. Das Team soll erhebliche Rückstände bei Zulieferern haben, wodurch auch nur bedingt Entwicklung betrieben werden kann.

Das zeigt sich auch in Le Castellet. "Wir bringen hier nur einen kleinen Flügel beim Chassis, der keine allzu große Rolle spielt", beantwortet Perez die Frage, welche Updates Force India in Frankreich im Gepäck hat. "Wenn man aber bedenkt, wie eng es im Mittelfeld ist, dann ist es wichtig, so viele Updates wie möglich zu bringen."

Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Trotz allem ist der Drittplatzierte von Baku "froh, dass wir immer noch gegen die anderen Mittelfeld-Teams kämpfen können". Vor dem achten Saisonrennen liegt die Truppe, die im Vorjahr in der Konstrukteurs-WM auf Rang vier kam, mit 28 Punkten auf dem sechsten Rang. Damit hat man genau halb so viele Zähler auf dem Konto wie das viertplatzierte Renault-Team.

Sergio Perez

Sergio Perez weiß, dass seinem Team derzeit die Hände gebunden sind Zoom

"Ich hoffe wirklich, dass wir in den kommenden Rennen mehr Updates bekommen", klagt Perez sein Leid. "Es gibt aber keine Garantien, dass sich die Dinge ändern werden und wir uns plötzlich in einer besseren Position befinden. Ich hoffe nur, dass die internen Dinge schneller gelöst werden."

Wie wirkt das Mercedes-Update gegen Renault?

Immerhin kommt man aber nach der technikbedingten Verschiebung in Montreal nun endlich in den Genuss des Antriebs-Updates von Mercedes. "Ich hoffe, dass das einen Unterschied macht und wir im Rennen mit dem neuen Motor ein bisschen stärker sind", sagt Perez. "Ich weiß aber nicht, wie groß das Update sein wird. Das werden wir morgen, aber vor allem im Qualifying herausfinden."

Er hofft, dass man damit das Manko bei der Weiterentwicklung des Chassis wettmachen kann und für die Renault-Werksmannschaft bei deren Heimrennen eine Gefahr darstellt. "Sie sind derzeit das konstanteste Mittelfeldteam, aber uns fehlt nicht viel auf sie. Ein Schritt bei der Performance hätte da eine große Bedeutung", glaubt Perez. Und hält sogar eine Ablöse an der Spitze des Mittelfeldes für möglich: "Die Saison ist lang, und wenn wir uns bei den kommenden Rennen verbessern, dann kann sich das plötzlich ändern."

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