• 23.07.2010 13:34

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Senna: Erst LKW, dann HRT

Bruno Senna sitzt nach der Zwangspause in Silverstone nun wieder im HRT-Cockpit: "Kenne die Piste bei allen Bedingungen"

(Motorsport-Total.com) - Nach seiner Zwangspause in Silverstone hat Bruno Senna langsam wieder Tempo aufnehmen können. Gemeinsam mit seinen HRT-Teamkollegen absolvierte der Brasilianer ein spezielles LKW-Fahrtraining des ADAC. "Dabei habe ich die Bestzeit markiert", berichtet der Neffe des tödlich verünglückten Ex-Weltmeisters Ayrton Senna im Fahrerlager in Hockenheim.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna sitzt in Hockenheim nach einem Rennen Pause wieder im HRT

"Ich freue mich, wieder auf dieser Strecke zu sein", sagt Senna, der nun das Cockpit neben Sakon Yamamoto übernehmen darf. "Ich wünsche mir schönes Wetter, aber kenne die Piste schon bei allen Bedingungen. Ich hoffe, dass wir irgendwie konkurrenzfähig sind." Allerdings seien die HRT-Karten angesichts fehlender Updates nicht allzu gut. "Virgin ist nach dem neuesten Update wohl außer Reichweite. Mal sehen, wie Lotus sich schlägt."#w1#

Von seiner Zwangspause hatte Senna erst am Donnerstagnachmittag in Silverstone erfahren. "Ich habe dann entschieden, in meine Wohnung zu gehen und mich auszuruhen. Ich wollte das Rennen im Fernsehen schauen, konnte aber keinen entsprechenden freien Kanal empfangen. Also habe ich es dann im Internet verfolgt", erklärt der 26-Jährige. Dies sollte er besser nicht Bernie Ecclestone hören lassen, denn der Formel-1-Boss reagiert immer noch auf alle Online-Livebilder höchst allergisch.

In Hockenheim kehrt Senna nun wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Nachwirkungen aus Silverstone seien nicht zu verspüren, so der Brasilianer. Die kommenden Rennen will er nutzen, um sich für eine Weiterbeschäftigung 2011 zu empfehlen. "Es gibt da noch keine Neuigkeiten. Wichtig ist, dass ich überhaupt einen Platz für das kommende Jahr finde."


Fotos: Bruno Senna, Großer Preis von Deutschland, Freitag


Erste Anlaufstation bei diesem Ansinnen ist HRT. "Es gibt tolle Pläne, aber man muss mal schauen, ob die realisierbar sind", sagt Senna. Der erfahrene Geoff Willis und einige andere Techniker seien nun dabei, die Möglichkeiten für die Zukunft zu sondieren. Das spanische Team muss neue technische Lösungen finden, nachdem man sich von Chassisbauer Dallara getrennt hat. "Es gibt im kommenden Jahr auch einen neuen Reifenhersteller. Es mag also durchaus einige Überraschungen geben."

"Es gibt verschiedene Möglichkeiten für das Team. Eine davon ist die angesprochene Lösung mit Toyota", meint der braslianische Formel-1-Rookie. Angeblich verhandelt HRT mit der Toyota Motorsport GmbH in Köln über eine mögliche Partnerschaft. "Es geht weniger um den Bau des Autos als vielmehr um die Entwicklung. Design und Entwurf dauern viel länger als später der Bau der Komponenten. Wenn man mal alle Details des Reglements kennt, dann dauert der Designprozess wirklich recht lange."