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  • 23.07.2010 13:02

Sauber: "Pedro ist nicht mehr der Jüngste"

Peter Sauber spricht über 40 Jahre Sauber Motorsport, das Comeback von Michael Schumacher und seine beiden derzeitigen Fahrer

(Motorsport-Total.com/Sky) - Frage: "Herr Sauber, es gibt nicht mehr so viele Teams in der Formel 1, die so viel Tradition haben, auch mit so einem Mann an der Spitze. Gratulation zu 40 Jahren Sauber Motorsport! Alles begann mit einem getunten VW Käfer in der Firma Ihres Vaters..."
Peter Sauber: "Das ist richtig. Es ging schon ein bisschen früher los, 1967, mit dem Käfer. Da ich von Motoren nichts verstanden habe, habe ich ihn einfach leichter gemacht. Damit ist er auch schneller geworden."

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber hatte eigentlich nicht vor, wieder auf dem Kommandostand zu sitzen

Frage: "Wie kommt man dann vom VW Käfer zum Motorsport?"
Sauber: "Das sind schon eine Reihe von Zufällen. Durch dieses Basteln am Käfer, mit dem ich Klubrennen gefahren bin, bin ich ein bisschen in die Schweizer Motorsportszene reingekommen. Dann hatten ein Kollege und ich die Idee, wir könnten einen zweisitzigen Rennwagen bauen. Daraus ist 1970 der C1 entstanden. So ging die ganze Sache los."#w1#

Frage: "Sie hatten in der Sportwagen-WM lange ein Juniorenteam mit einem gewissen Michael Schumacher, mit Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger. Warum fiel damals die Wahl ausgerechnet auf Michael?"
Sauber: "In dieser Zeit war Jochen Neerpasch bei uns, der dieses Juniorteam mit BMW schon einmal geprobt hat. Das war ein Glücksfall. Wir haben die ersten Drei aus der Deutschen Formel-3-Meisterschaft genommen. Wendlinger hat die damals vor Michael und Heinz-Harald gewonnen."

Frage: "Was sagen Sie zu Michaels Comeback in der Formel 1?"
Sauber: "Nach den Gründen muss man ihn selbst fragen. Für die Formel 1 war es in jedem Fall gut. So sehe ich das auch heute noch, auch wenn er sich vielleicht etwas schwerer tut, als wir alle erwartet haben. Es ist seine Entscheidung. Ich finde es schön, dass er hier ist."

Frage: "Sie sind 1993 in die Formel 1 eingestiegen und haben oftmals jungen Fahrern eine Chance gegeben: Nick Heidfeld, Kimi Räikkönen, Felipe Massa. Warum sind Sie dieses Risiko so oft eingegangen?"
Sauber: "Wir waren natürlich ein Team, das nicht an die teuren Fahrer herankam. Das war nicht möglich. Dann haben wir uns etwas spezialisiert, aber das kam erst mit der Zeit, dass wir jungen Fahrern eine Chance gegeben haben. Es war aber nicht so, dass wir diese jungen Fahrer gefunden haben, sondern es wurden uns immer wieder Fahrer angetragen. Das, was ich vielleicht dann gut konnte, war, aus diesem Angebot den richtigen Fahrer herauszupicken."

Frage: "Sie haben Ihr Team von BMW zurückgekauft. Wie läuft es denn mit Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa, der ja nicht mehr der Jüngste ist?"
Sauber: "Das ist richtig, Pedro ist nicht mehr der Jüngste. Er hat Erfahrung - vor allem hat er sehr viel Erfahrung von McLaren mitgebracht. Das tut Kobayashi gut, denn er macht sich als Rookie sehr gut bei uns. Ich glaube, diese Kombination ist eine gelungene Kombination."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Deutschland


Frage: "Wie stolz sind Sie auf Ihr Team und die lange Motorsporterfahrung?"
Sauber: "Natürlich bin ich stolz, dass es uns noch gibt, aber lieber wäre mir gewesen, BMW hätte das weitergeführt. Das ist ganz klar. Die letzten vier Jahre waren für mich sehr schöne Jahre, aber jetzt bin ich wieder hier. Und wenn ich was anpacke, mache ich das positiv."