Schwierige V8-Premiere für Toyota und BMW

Bei der Jungfernfahrt ihrer neuen V8-Motoren machten Toyota und BMW in Jerez mit den zu erwartenden Kinderkrankheiten Bekanntschaft

(Motorsport-Total.com) - Toyota und BMW setzten heute Vormittag in Jerez erstmals auch bei Testfahrten auf der Strecke ihre neuen 2,4-Liter-V8-Motoren für kommende Saison ein. Nach zahlreichen Prüfstandsläufen wurden die Jungfernfahrten von den jeweiligen Crews mit Spannung erwartet, zumal Mechaniker von BMW bis 2:00 Uhr morgens gearbeitet hatten, um das Triebwerk in den Williams BMW FW27B einzupassen.

Titel-Bild zur News: V10-Motor

Seit heute laufen die V8-Motoren von Toyota und BMW auch in den Autos

Das Debüt des Kraftpakets aus München verlief dann allerdings ernüchternd: Antonio Pizzonia drehte mit dem Aggregat lediglich vier Runden, kam dabei auf keine einzige vernünftige Zeit. Anschließend musste er seinen Wagen wegen eines technischen Problems abstellen. Der Brasilianer wechselte anschließend in ein konventionelles Auto aus der laufenden Saison, die Arbeit am V8-Projekt kann aber wohl erst morgen wieder aufgenommen werden.#w1#

Etwas besser, aber keineswegs nur positiv fiel die Bilanz bei Toyota nach dem ersten V8-Tag aus: "Wir hatten noch nicht einmal einen Shakedown", erklärte Mike Gascoyne, Technischer Direktor des Teams, gegenüber 'Autosport-Atlas', "und dafür lief es gut. Die Vibrationen sind viel geringer als erwartet, auch geringer als bei den Prüfstandsläufen. Im Moment ist der Motor ins diesjährige Auto eingebaut, mit einem Platzhalter zwischen Motor und Getriebe. Mit dem neuen Auto wird also auch die Installation komplett anders sein."

Gascoyne kündigte an, dass Toyota von nun an bei jedem Test auch mit einem V8-Fahrzeug anwesend sein wird. Dies konnte Olivier Panis, der heute 23 Runden mit dem neuen Triebwerk absolvierte, ehe ein Druckverlust seinen Testtag beendete, in einer ersten Stellungnahme nur begrüßen, denn: "Nach einer Weile rechnet man einfach mit mehr Power. Der erste und zweite Gang sind okay, aber dann kommt einfach nichts mehr", meinte der Franzose.

Die FIA, die sich für die Einführung der 2,4-Liter-V8-Motoren stark gemacht hatte, um die Geschwindigkeiten in der Formel 1 aus Sicherheitsgründen zu reduzieren, erwartet sich von der Regeländerung einen Rückgang der Motorleistung von derzeit bis zu 950 auf knapp über 700 PS. Allerdings werden die Drehzahlen vermutlich eher ansteigen - Cosworth berichtet beispielsweise von mehr als 20.000 Touren bei den bisherigen Simulationen auf dem Prüfstand.