Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Schumi: Willkommen in der Ferrari-Familie Heinz-Harald!
Michael Schumacher über seine Fahrrad-Runde in Spa, seine ausstehende Pole und den Frentzen-Wechsel zu Sauber
(Motorsport-Total.com/sid) - Weltmeister Michael Schumacher machte eine Reise in die Vergangenheit, Bruder Ralf hofft auf eine bessere Zukunft, und Nick Heidfeld freut sich bereits auf die Gladbacher Stadtduelle mit Heinz-Harald Frentzen: Vor dem Großen Preis von Belgien in Spa (Sonntag, 14.00 Uhr/live bei Premiere und RTL) hingen die deutschen Formel-1-Piloten unterschiedlichen Gedanken nach. Michael Schumacher bereitete sich übrigens genauso auf den 14. von 17 WM-Läufen vor wie auf sein Formel-1-Debüt vor elf Jahren - mit einer Fahrradrunde über die Berg- und Talbahn von Spa.

© xpb.cc
Michael Schumacher begrüßt Frentzen als Teil der "Ferrari-Familie"
"Das war für mich ein Rückblick, meine erste Runde habe ich damals auch auf dem Fahrrad gedreht", sagte Schumacher: "Das wollte ich noch mal nachempfinden. Mit dem Rad merkt man erst, wie sehr es hier auf und ab geht. Die Eau Rouge ist mit dem Fahrrad noch viel extremer." 1991 musste der Kerpener die ihm völlig unbekannte Strecke vor seinem ersten Formel-1-Auftritt heimlich abradeln, nachdem sein Manager Willi Weber Teamchef Eddie Jordan erzählt hatte, Schumacher sei schon hundertmal mit einem Sportwagen in Spa gefahren.
Damals fuhr der Neuling auf Anhieb auf Startplatz sieben, diesmal wurde er nach dem "Geheimtraining" am Freitag auf den Tag genau zehn Jahre nach seinem ersten GP-Sieg im freien Training Dritter hinter den beiden McLaren-Mercedes-Piloten Kimi Räikkönen (Finnland) und David Coulthard (Schottland). Ralf Schumacher wurde im BMW-Williams Fünfter, Nick Heidfeld kam im Sauber auf Position 19. Am Morgen war das erste Freie Trainig um eine Stunde verschoben und auf 30 Minuten verkürzt worden, weil die Rettungshubschrauber aus Witterungsgründen nicht in Lüttich oder Aachen hätten landen können.
Michael Schumachers Ziel für den Samstag ist klar. Dem Mann, der sich nicht einmal an jeden seiner fünf Spa-Siege erinnern kann ("Ich weiß gar nicht, wie es letztes Jahr ausgegangen ist. Wer hat gewonnen?"), fehlt noch immer eine Pole Position in den Ardennen. "Keine Ahnung, warum das so ist. Aber das war in Hockenheim genau so", sagte der Ferrari-Star. Dort brach er in diesem Jahr den Bann: "Jetzt will ich es hier auch versuchen."
Sein Bruder Ralf richtet dagegen sein Augenmerk schon auf die nächste Saison, den Kampf um die Vize-Weltmeisterschaft gegen den zweiten Ferrari-Piloten Rubens Barrichello, der fünf Punkte vor ihm und seinem Teamkollegen Juan Montoya (Kolumbien) liegt, hat er aufgegeben. "Unser Ziel ist es, Dritter und damit Bester in der Formel 1 B zu werden", meint der BMW-Williams-Pilot.
Ralf Schumacher hofft darauf, 2003 den Rückstand auf die übermächtigen Ferrari verkleinern zu können. "Es war aber gut, dass wir in dieser Saison so einen starken Gegner hatten. Jetzt wissen wir, dass wir noch mehr aus uns rausholen und noch mehr Risiko gehen müssen", meint der 26-Jährige: "Wir haben uns nicht getraut, etwas Revolutionäres zu probieren." BMW nahm er bei seiner Kritik ausdrücklich aus: "Abgesehen vom Motor war unser Auto sehr konservativ."
Nick Heidfeld freut sich bereits auf die kommende Saison und das stadtinterne Duell mit seinem Mönchengladbacher Ortsrivalen Heinz-Harald Frentzen. "Ich bin froh, wieder einen erfahrenen Teamkollegen zu haben, jemanden, den man schon kennt. Gegen einen Newcomer kann man nur verlieren", sagte "Quick Nick": "Wenn man gegen einen Neuen gewinnt, ist es egal, aber wenn du verlierst, bist du der Depp." Bei einem erfahrenen Teamkollegen wie Frentzen sei man "nicht sofort der Idiot, wenn man mal langsamer ist - was ich natürlich nicht hoffe".
Selbst Michael Schumacher freut sich über Frentzens Wechsel zu Sauber. "Damit wird er Teil unserer Ferrari-Familie", meinte der Weltmeister: "Dann fahren drei Deutsche mit Ferrari-Power." Auf dem Ergebniscomputer von Spa tauchte der Name Frentzen auch noch auf. Sein Ex-Team Arrows hatte ihn trotz Kündigung aus formalen Gründen gemeldet, aber nur, damit das finanziell angeschlagene Team im Falle eines Starts am Wochenende noch einen anderen zweiten Fahrer neben dem Brasilianer Enrique Bernoldi benennen kann.

