• 06.12.2002 17:12

  • von Reinhart Linke

"Schumi": So etwas kann man nicht wiederholen

Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher über die letzten drei Saisonrennen und den "gigantischen" Ferrari F2002

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2002 war für Michael Schumacher eine reine Siegesfeier. Elf der 17 Rennen konnte er gewinnen, in allen anderen Läufen stand er mindestens auf dem Podium. Dennoch gibt es für den fünffachen Formel-1-Weltmeister besondere Momente in diesem Jahr. Besonders beeindruckt ist der 33-Jährige vom Rennen in Monza, welches er hinter seinem Teamkollegen Rubens Barrichello und vor Jaguar-Racing-Pilot Eddie Irvine als Zweiter beendete.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher glaubt die 2002er-Saison nicht wiederholen zu können

"Das Gigantische an Monza war das Siegerpodest", berichtete der Kerpener auf seiner Website. "Eine tolle Idee der Veranstalter. Wir standen praktisch über den Köpfen der Tifosi, über einer roten Menge Glücks, und witzigerweise auch noch mit Eddie ? die drei Ferrari-Fahrer der vergangenen sieben Jahre vereint. Wie gesagt: gigantisch. Anders kann man das nicht nennen. Da schwappte eine solche Welle Begeisterung zu uns hoch, das konnte man regelrecht greifen."

Auch wenn der Familienvater eher selten Gefühle zeigt, gibt er zu, dass es ihm beim Gedanken an die Fans in Monza, die die gesamte Start- und Zielgerade säumten, noch "heute kalt den Rücken hinunter läuft".

Schumacher fand Indianapolis nicht schlimm

Nur 14 Tage später musste sich Ferrari jedoch wieder harscher Kritik aussetzen. Beim Grand Prix der USA in Indianapolis hatte Rubens Barrichello wenige Zentimeter vor Michael Schumacher, der das Rennen über geführt hatte, die Ziellinie überquert, da die Ferrari-Fahrer ein Foto-Finish fabrizieren wollten. "Aber ich fand das zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht so schlimm", so "Schumi". "Wir sind ein Team, er hatte mir während der Saison auch geholfen, also hatte ich überhaupt keine Probleme damit, dass er der Sieger war."

Überhaupt keine Probleme hatte Michael Schumacher 2002 auch mit dem Ferrari F2002. In Suzuka kam der Wahlschweizer schon zum 22. Mal in Folge ins Ziel. "Man muss den Mechanikern einmal ein ganz dickes Kompliment aussprechen", lobte Michael Schumacher, dessen F2002 vor allem im Qualifikationstraining in Suzuka gut lag: "Das Auto so präzise um die Kurven zu lenken, auf dieser technisch so anspruchsvollen Strecke, ist schlicht Fahrspaß pur. Insofern war Suzuka nochmals herausragend."

Schumacher: "Das war eine einmalige Sache"

Ferrari musste sich in diesem Jahr im Kampf um die Grand-Prix-Siege nur zwei Mal der Konkurrenz geschlagen geben. In Kuala Lumpur und Monte Carlo stand kein Ferrari-Fahrer auf der obersten Stufe des Podiums. Deshalb glaubt der Ferrari-Fahrer, dass in Suzuka eine Saison zu Ende ging, "die wir alle so bestimmt nicht noch einmal erleben werden", ist sich "Schumi" sicher. "Das kann man einfach nicht wiederholen, das war eine einmalige Sache."

Auch wenn nicht alle Experten glauben, dass die Konkurrenz 2003 auf Ferrari aufschließen wird, gibt sich Michael Schumacher für die kommende Saison zurückhaltend: "In der kommenden Saison werden unsere Hauptkonkurrenten McLaren-Mercedes und BMW-Williams sicher aufgeholt haben und wir alle drei uns spannende Kämpfe liefern. Ich freu mich drauf!"