• 02.06.2002 16:20

  • von Marcus Kollmann

"Schumi" setzt auf die Zukunft und orderte neuen Superhelm

Schon jetzt hat der Deutsche in punkto Helm einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, doch die Möglichkeiten sind noch nicht ausgereizt

(Motorsport-Total.com) - In praktisch jedem Bereich nutzt die Hightech-Welt Formel 1 heutzutage die neuesten Entwicklungen aus. Das gilt für Ferrari genauso wie für Michael Schumacher, der seit dem letzten Jahr seine Helme vom Braunschweiger Unternehmen Schuberth bezieht.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schon bald soll der Blick auf das kleine Display im Lenkrad überflüssig werden

Schon jetzt wiegt der Helm vom Typ RF1 gerade einmal so viel wie drei Cola-Dosen - nämlich 1210 Gramm. Damit ist der Kopfschutz des gebürtigen Rheinländers im Vergleich zu dem seines brasilianischen Teamkollegen 450 Gramm leichter. Gleichzeitig ist der Helm jedoch auch noch extrem sicher: "Michael Schumacher könnte aus dreieinhalb Metern drei Mal hintereinander eine 10 Kilo schwere Betonplatte auf den Helm fallen", verdeutlicht Oliver Schimpf, Forschungs- und Entwicklungschef bei Schuberth, gegenüber der 'Welt am Sonntag' wie sicher der 15.000 Euro pro Stück kostende Helm des vierfachen Weltmeister ist.

Doch in punkto Helm steht die Formel 1 gerade einmal am Anfang des Machbaren. Noch müssen die Piloten nämlich alle Informationen auf einem kleinen LCD-Display auf dem Lenkrad ablesen und werden so kurzzeitig vom Geschehen auf der Rennstrecke abgelenkt. Das kann mitunter schon einmal einen Fahrfehler provozieren und somit wichtige Punkte kosten. Damit soll in Zukunft aber schluss sein, denn Schumacher, der seit 1996 die treibende Kraft in Sachen Weiterentwicklung bei Ferrari ist, hat schon einen neuen Superhelm in Auftrag gegeben. Bereits jetzt kann der Deutsche im Helm die Drehzahl des Ferrari-Motors über fünf Dioden ablesen, doch in Zukunft soll noch viel mehr möglich sein. Helmausrüster Schuberth entwickelt jedenfalls schon seit längerer Zeit fleißig am HMD-System ("Helmet Mounted Display"). Mittels dieses Systems soll der Ferrari-Pilot nämlich in Zukunft alle Informationen, die er jetzt auf dem Display in der Mitte des Lenkrads ablesen muss, eingeblendet bekommen. Der Vorteil dieser Neuentwicklung liegt auf der Hand: Der Fahrer muss die Augen nicht mehr von der Strecke nehmen und kann sich dadurch noch besser auf das Rennfahrer konzentrieren. Wann das HMD-System erstmals bei einem Formel-1-Grand Prix zum Einsatz kommen wird, steht derzeit jedoch noch nicht fest.