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"Schumi II" will Vertragsentscheidung im Sommer
Sehr klare Vorstellungen von den Bedingungen, unter denen er auch 2005 bei Williams bleiben würde, hat Ralf Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Viel wurde in den letzten Monaten über die gescheiterten Vertragsverhandlungen zwischen Ralf Schumacher und dem BMW-Williams-Team berichtet, doch nur langsam sickern Details der augenblicklichen Situation durch. Fest steht nur, dass es im Sommer einen neuerlichen Versuch einer Einigung geben wird.

© xpb.cc
Zwischen Williams und Schumacher ist wohl nicht alles eitel Wonne...
Bekanntlich hätte "Schumi II" beim Saisonfinale in Suzuka jenen Vertrag unterschreiben sollen, auf den man sich schon im August geeinigt hatte. Völlig unerwartet tauchte dann aber Frank Williams nicht in Japan auf und wenig später wurde das Angebot vom Team sogar zurückgezogen ? worauf Schumacher verständlicherweise äußerst gekränkt reagierte und die Verhandlungen vorübergehend auf Eis legte.#w1#
"Wir waren uns schon per Handschlag einig, aber es kam nie zur Unterschrift", erzählte der 28-Jährige unseren amerikanischen Kollegen vom Sportsender 'ESPN'. "Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir uns im Sommer entscheiden werden. Dann sehen wir, ob ich bleibe oder nicht. Ich sehe das Ganze aber sehr entspannt, um ehrlich zu sein. Ich mache mir gar nicht allzu viele Gedanken, denn 2004 ist vielleicht die wichtigste Saison in meiner Karriere, nachdem es in den letzten beiden Jahren nicht mit dem Titel geklappt hat."
"Wieder dasselbe Angebot ? sonst bin ich weg!"
Unter welchen Bedingungen er bleiben würde, ist für Schumacher relativ klar: "Frank muss mir wieder dasselbe Angebot machen, das wir schon hatten ? sonst bin ich weg. Ich habe etwas zugestimmt und darauf möchte ich zurückkommen. Wenn nicht, war es das. Ende der Geschichte." Nur: Ernsthafte Alternativen gibt es kaum ? Ferrari und McLaren haben kein Cockpit frei, Toyota ist noch immer nicht siegfähig und Renault holt eher Webber, sollte Trullis Vertrag nicht verlängert werden.
Das Verhältnis zu Frank Williams sei von der Angelegenheit aber ohnehin nicht getrübt worden, betonte der Vierte des heutigen Australien-Grand-Prix: "Wir unterhalten uns ganz normal miteinander. Irgendwie verstehe ich ja, dass er für sein Geschäft immer nach einer optimalen Lösung strebt. Vielleicht wollte er Nutzen aus meinem Unfall letztes Jahr in Monza ziehen. Ich weiß es nicht. Von daher kommt wahrscheinlich die Unruhe."
Während Williams selbst in Melbourne nur ausrichten ließ, dass er keine Zeitungen liest und daher die Aussagen seines Schützlings nicht kommentieren möchte, sendete BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen Signale aus, dass man auf Schumacher nicht angewiesen ist: "Es ist nicht oberste Priorität, einen Deutschen im Team zu haben. BMW will immer die besten Fahrer und wir sind ein globales Unternehmen, also sind uns Nationalitäten nicht so wichtig."
Irvine stichelt massiv gegen BMW-Williams-Fahrer
Ex-Formel-1-Star Eddie Irvine hat Schumacher indes via 'Sun'-Kolumne geraten, Williams "nicht die finanzielle Knarre an die Schläfe" zu halten ? doch gegen den Vorwurf, es gehe ihm nur ums Geld, lässt "Schumi II" sowieso nicht gelten: "Ich habe akzeptiert, großteils nach Leistung bezahlt zu werden, aber die andere Seite hat das Angebot dann zurückgezogen. Schlussendlich fahre ich des Spaßes wegen und weil ich Rennen gewinnen will."
Dass das auch gelingen wird, bezweifelte Irvine in gewohnt bissiger Manier: "Williams hat anscheinend ein WM-taugliches Auto gebaut, aber die Fahrer könnten es versauen. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich wieder einmal gegenseitig in die Kiste fahren und so alle Chancen zum Teufel jagen. Ihr Speed steht nicht in Frage, aber sie sind zu unreif und das könnte Michael Schumacher wieder den Titel in die Hand spielen."
Über potenzielle Nachfolger hat sich "Crazy Eddie" auch schon Gedanken gemacht: "Mark Webber und Giancarlo Fisichella. Das sind schnelle und feinfühlige Fahrer, die es sehr schätzen würden, endlich in einem Auto zu sitzen, mit dem man Rennen gewinnen kann. Webber scheint alles zu haben, was man braucht, auch wenn er noch nie einen Top-Teamkollegen hatte, und Fisichella ist sowieso ein erstaunliches Talent."

