• 03.11.2001 18:51

  • von Fabian Hust

Schumi II: Was Zanardi passiert ist, kann jedem passieren

Ralf Schumacher über den schweren Unfall von Zanardi und warum er froh ist, dass der Italiener wieder lachen kann

(Motorsport-Total.com) - Es war für die ganze Motorsportwelt ein Schock, als Alessandro Zanardi verunglückte. Ein Schock, der wohl tiefer saß als hätte ein anderer Fahrer beide Beine verloren und hätte sich 14 Operationen unterziehen müssen. Es gibt kaum einen Motorsportler in der Welt, der so viel Sympathie ausstrahlt wie der Italiener. Das machte es für seine Angehörigen, Kollegen und Fans so schwierig, den Horrorunfall zu verdauen.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi hat seine sympathische Ausstrahlung nicht verloren

Ralf Schumacher ging das ähnlich. Der Kerpener war 1999 bei Williams Teamkollege des 35-Jährigen und bezeichnete ihn unlängst als seinen "Lieblingsteamkollegen": "Es ist so bitter, so tragisch. Alex ist ohne Beine aufgewacht, das muss man sich mal vorstellen. Natürlich denke ich: So ein Unglück kann jedem von uns passieren. Jederzeit", so der 26-Jährige in der 'Bild'. Ralf Schumacher nennt das "kalkuliertes Risiko".

Der dreifache Grand-Prix-Sieger hat seit dem Unfall noch nicht mit Zanardi gesprochen, denn er wollte sich "jetzt nicht plötzlich bei ihm melden", da er schon so lange Zeit keinen Kontakt mehr mit ihm hatte. "Er und seine Familie haben doch so viele Dinge, um die sie sich erstmal kümmern müssen. Da habe ich mich lieber zurück gehalten. Und ich glaube, das war auch richtig so."

Froh ist der BMW-Williams-Pilot darüber, dass Alessandro Zanardi seinen Schock so gut überstanden hat, sich vor kurzem ganz entspannt und locker in seinem Rollstuhl der Presse präsentierte und optimistisch auf sein neues Leben blickt: "Er war immer ein total lustiger und offener Typ. Er nahm sich für alles und jeden ganz viel Zeit."