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"Schumi II" warnt seinen Bruder für 2004 vor
Ralf Schumacher will in der nächsten Saison kompromisslos gegenüber dem Ferrari-Piloten auftreten
(Motorsport-Total.com) - Rein vom Punktestand in der Fahrerwertung betrachtet, drängt sich der Eindruck auf, dass bei BMW-WilliamsF1 in dieser Saison das teaminterne Duell klar zu Gunsten von Juan-Pablo Montoya ausging, der mit 24 Punkten mehr auf dem Konto auf den dritten Platz kam.

© xpb.cc
Ralf Schumacher wird auch 2004 gegen seinen Bruder hart angreifen
Zieht man aber in Betracht, dass sich Ralf Schumacher von Weiß-Blau in der für die Startqualifikation entscheidenden Qualifikation am Samstag mit neun zu sechs durchsetzte, und zuverlässig wie ein Uhrwerk in der ersten Saisonhälfte ins Ziel kam, ergibt sich schon ein anderes Bild.
Im Endeffekt ist es wohl gerechtfertigt, wenn man unter Betrachtung der individuellen Situation beider Fahrer von einer vergleichbaren Leistung spricht.
Dass sein kolumbianischer Teamkollege am Ende einer Saison scheinbar immer besser dasteht, ist für den Wahl-Österreicher nicht einfach nachzuvollziehen und wurmt ihn auch irgendwo. Was 2003 anbelangt, sieht sich "Schumi II" jedenfalls nicht als Verlierer.
Montoya hat nicht die Oberhand gewonnen
Für ihn lief es eben schlagartig und dann gleich mehrere Rennen hintereinander absolut daneben, während sein Teamkollege zum Beginn des Jahres, in der Mitte der Saison und zum Ende des Jahres nur in einzelnen Grand Prix vom Ergebnis her Pech hatte.
"Dieses Jahr war ich in der Qualifikation, die im Vorjahr ein Problem für mich gewesen war, viel besser. Wenn ich einen Blick auf die Qualifikations-Duelle werfe, in denen ich klar vorne liege, würde ich nicht davon sprechen, dass Juan Pablo die Oberhand gewonnen hat.
Doch Fakt ist, dass er es in den letzten Rennen wesentlich besser umsetzen und Punkte sammeln konnte", resümiert Ralf Schumacher und liefert damit eine logische Erklärung für die Punktedifferenz zwischen seinen 58 und Montoyas 82 Zählern.
"Ich kann's schon nicht mehr hören"
Dass er im entscheidenden Moment nicht genauso viel riskiert wie Montoya, der zum Beispiel in Indianapolis mit seinem harten Überholmanöver an Rubens Barrichello auffiel, hat "Schumi II" in dieser Saison ebenfalls widerlegt.
Beim Saisonfinale in Suzuka fuhr der 28-Jährige gegen seinen um die WM kämpfenden Bruder für viele Experten überraschend aggressiv und kämpfte damit auch gegen sein Image als "Nicht-Überholer".
"Ich kann's schon nicht mehr hören. Ich denke, in dieser Saison habe ich oft genug gezeigt, dass diese Diskussion kompletter Schwachsinn ist", handelte der BMW-WilliamsF1-Pilot das Thema Weichei auf seiner Internetseite schnell ab.
Warnung an den Bruder
Ralf Schumacher kommt es ohnehin so vor, als würden viele nur das sehen, was sie sehen wollen. "Ich weiß nicht, wie oft ich schon gesagt habe, dass ich überholen werde, wenn ich die Möglichkeit dazu sehe. Und da ist es mir auch egal, ob das mein Bruder ist oder ein anderer Fahrer", machte er noch einmal deutlich.
In Richtung seines Bruders schickte er zudem eine Warnung für 2004: "Michael wird in Zukunft damit rechnen müssen, dass ich ihm gegenüber genauso kompromisslos auftreten werde, wie er es zum Beispiel in Suzuka auf der Start- und Ziel-Geraden mir gegenüber wieder gemacht hat."
Ralf: "Auf Show zu machen ist nicht mein Ding"
Dass er kein "Weichei" ist, und dass auch sein Teamkollege nicht überall überholt, hat die Saison aus Ralfs Sicht ebenfalls gezeigt. Er führt den Monaco-Grand Prix als Beispiel an, wo "Montoya und Alonso rundenlang ohne ein einziges Manöver hinter mir hergefahren sind."
Der Einsatz des Kolumbianers und manch anderer Fahrer mag insgesamt zwar spektakulärer sein, doch "Schumi II" bleibt lieber bei dem für ihn funktionierendem Fahrstil: "Ich schere am Ende der Geraden nicht aus oder bremse mal spät mit rauchenden Reifen, um auf Show zu machen ? das ist nicht mein Ding."

