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"Schumi II" reiste vorzeitig ab – BMW will nachlegen
Während Ralf Schumacher nach seinem Motorschaden vorzeitig abreiste, kündigt BMW einen stärkeren Rennmotor an
(Motorsport-Total.com) - Nach nur vier Runden war für Ralf Schumacher in Monza Feierabend, als der Motor im Heck seines BMW-Williams auf der Start- und Ziellinie verrauchte. Der Zehnzylinder war nicht mehr mit dem notwendigen Luftdruck für den pneumatischen Ventiltrieb versorgt worden. Noch weiß man bei BMW-Williams nicht, wie es zu dem Druckabfall im System kommen konnte. Schon ein kleines Leck in der Zuleitung kann da dramatische Folgen haben. In Hockenheim gab es ein ähnliches Problem, dort musste man Druck an der Box nachfüllen, was den Kerpener den zweiten Platz kostete.

© xpb.cc
Ralf Schumachers Motor verrauchte schon in Runde vier
Ralf Schumacher jedenfalls verließ nach seinem vorzeitigen Ausfall umgehend die Rennstrecke: "Ich muss ehrlich sagen, das ist schon ein komisches Gefühl, wenn du schon auf dem Weg nach Hause bist und eigentlich läuft der Grand Prix noch: Auf dem Flughafen in Bergamo haben mich die Leute wie ein Gespenst angesehen: 'Sollte der nicht gerade in Monza ein Rennen fahren?'", erinnert sich der Kerpener auf seiner Homepage an die verdutzten Blicke der Reisenden.
Vor dem Start hatte der Deutsche in das Ersatzauto wechseln müssen, da im Einsatzwagen die Benzinpumpe offenbar nicht richtig funktionierte, am Start musste er dann über das Grün fahren, als er auf gleicher Höhe mit Montoya einbog: "Meiner Meinung nach haben wir dann beide die Schikane abgekürzt, also kann ich die Entscheidung der Rennleitung nicht wirklich nachvollziehen. Ich war nun mal innen, wo hätte ich denn hinfahren sollen? Aber in dem Moment, in dem ich Juan vorbeigelassen hatte - weil ich sonst bestraft worden wäre - habe ich schon bemerkt, dass die Power des Motors verloren geht."
Von dem Ausfall seines Teamkollegen erfuhr der BMW-Williams-Pilot per Handy, freuen konnte sich der 27-Jährige nur über den dritten Platz von Eddie Irvine, da Niki Lauda zuletzt in seinen Augen etwas zu viel "Prügel" einstecken musste: "Er wird sich an Monza 2002 gerne erinnern, bei mir liegt die Sache leider ein wenig anders." Noch vor dem Rennen dachte man bei den Weiß-Blauen an den großen Erfolg, doch es kam wieder einmal ganz anders. Ferrari ist nicht nur schnell sondern auch bemerkenswert zuverlässig, das gibt zu denken.
Einen Doppelausfall hatte man im Team von Frank Williams zuletzt im Oktober 2001 in Kauf nehmen müssen. Die PR-Maschinerie war nach dem Qualifying, als man erstmals über 19.000 Umdrehungen drehte, perfekt angelaufen, doch die positiven Schlagzeilen rissen wegen der Schlappe einen Tag später schon wieder ab: "Nach einem super Qualifying ist dies natürlich ein enttäuschendes Rennergebnis, keine Frage", muss BMW-Motorspordirektor Dr. Mario Theissen auf der Homepage von BMW Motorsport eingestehen.
Der verbesserte Motor, den man im Abschlusstraining einsetzte, soll nun "eine gute Basis für die letzten beiden Rennen" bilden: "Wir werden jetzt versuchen, diesen Spezifikationen nun die Rennfreigabe zu erteilen", so Theissen. "Das heißt, wir werden die Dauererprobung abschließen und sie auch im Rennen einzusetzen. Wenn es bei den Tests in der kommenden Woche perfekt läuft, dann können wir sie schon in Indy zum Einsatz bringen. Wenn nicht, dann kommt das neue Paket in Japan." Dann wird BMW erstmals auch im Rennen die Schallmauer von 19.000 Umdrehungen brechen.

