• 22.12.2001 11:26

  • von Fabian Hust

Schumi II: Montoya hat der 11. September kalt gelassen

Ralf Schumacher wundert sich, wie kaltherzig viele seiner Kollegen den Ereignissen des 11. Septembers entgegen getreten sind

(Motorsport-Total.com) - Wie reagiert man auf solch tragische Ereignisse wie den 11. September? Es war ein Ereignis, das in die Geschichtsbücher eingehen wird aber auch eine Begebenheit, die den direkt nicht betroffenen Menschen Schwierigkeiten bereitete. Die Moral wurde auf eine große Probe gestellt, denn eine solch unfassbare Tragödie hatte die Menschheit schon lange nicht mehr erlebt.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher reagierte geschockt auf die Ereignisse des 11. Septembers

Doch wie hatte man sich zu verhalten, wenn tausende von Menschen von Terroristen getötet worden sind? Diese Frage spaltete die Formel 1. Die einen waren dafür, sich von den Fanatikern nicht beeinflussen zu lassen, das andere Lager forderte aus Pietät die Absage aller Unterhaltungsveranstaltungen.

Ralf Schumacher war zusammen mit seinem Bruder einer jener Fahrer, die dafür waren, das unmittelbar darauf folgende Rennen in Monza abzusagen. Für den Kerpener war es unverständlich, wie viele seine Kollegen auf die Ereignisse reagierten, darunter auch sein Teamkollege: "Einige Fahrer wollen einfach nicht ihre Gefühle zeigen", so der Kerpener gegenüber der 'Sun'. "Juan schienen die Ereignisse kalt zu lassen, aber wenn man aus einem Land wie Kolumbien kommt, in dem jeden Tag Menschen erschossen oder getötet werden, kann man seine Reaktion verstehen."

"Aber bei Michael und mir war es anders. Ich stand unter Schock und dann fängt man an, über die Sicherheit seiner Familien nachzudenken und wo das alles hinführen kann. Es war alles so unsicher. Das hat unsere Aufmerksamkeit mehr in Anspruch genommen, als es dies hätte tun sollen. Es gab eine Menge Leute, die Angst hatten, nach Indianapolis zu gehen, weil alles hätte passieren können. Ich hatte keine Angst, in einen Rennwagen zu steigen und mein Leben zu riskieren, denn das ist meine Entscheidung und ich weiß, was passieren kann. Aber wenn es Leute gibt, die in Hochhäuser fliegen, um andere zu töten, so ist das sehr beängstigend."