• 22.12.2001 11:09

  • von Fabian Hust

JPM: Diesen Winter mache ich nicht den gleichen Fehler

Dass das Formel-1-Geschäft hart ist, hat Montoya längst gemerkt und will sich aus diesem Grund diesen Winter anders vorbereiten

(Motorsport-Total.com) - Für Juan-Pablo Montoya als Formel-1-Neuling war die vergangene Saison ein Lehrjahr gewesen. Ein Lehrjahr, in dem der Kolumbianer wirklich lernte, was es heißt, in der Formel 1 zu fahren. Es ist selten, dass man bei einem Fahrer während seiner ersten Saison derart große Fortschritte sehen kann, wie das bei dem 26-Jährigen in der vergangenen Saison der Fall gewesen war. Wie von vielen prognostiziert wunderte sich der BMW-Williams-Pilot über den großen Unterschied zwischen der ihm bekannten CART-Serie und der "Königsklasse des Motorsports".

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya will in diesem Winter dem Setup mehr Aufmerksamkeit schenken

Da waren die zahlreichen Ausrutscher in die Kiesbetten und Leitplanken der Formel-1-Strecken und die deutliche Dominanz von Ralf Schumacher in der ersten Saisonhälfte. Doch Montoya lernte hinzu und fuhr eine tolle zweite Saisonhälfte. Die Fahrfehler stellte er ab, in dem er dem Auto in den Rennen nicht zu viel abverlangte und auf Ankommen fuhr, den Rückstand auf Ralf Schumacher im Qualifying, in dem er sich mehr mit dem Setup des Autos befasste. Denn in der Formel 1 braucht man im Gegensatz zur CART-Serie ein absolut perfekt abgestimmtes Auto, um Pole Position fahren zu können.

Damit der kommende Saisonstart erfolgreicher verlaufen wird, will Montoya schon in diesem Winter Fehler ausmerzen, die er noch letztes Jahr gemacht hatte. Dazu gehört in erster Linie die intensive Arbeit am Setup des Autos bei den Wintertests anstatt nur zu versuchen, ständig die schnellsten Rundenzeiten zu fahren: "Ich weiß was zu tun ist, es gibt viele Dinge, die ich ausprobieren möchte, bevor ich nach Melbourne gehe", so der Kolumbianer in der 'Autosport'.

"Klar will man beim Testen schneller als die Anderen sein, aber ich werde mich konzentrieren, die Zeiten vergessen und im Hinterkopf behalten, dass ich hier bin, um zu testen. Ich werde eine Menge ausprobieren und möchte alle Setup-Varianten des Autos verstehen. Wenn ich dies tue, dann werde ich genau wissen, wie ich mit dem Auto umzugehen habe. Ich werde somit eine Menge Probleme lösen, die ich in diesem Jahr wegen meiner Unwissenheit noch hatte."

Bei den Rennen will sich Juan-Pablo Montoya dann aber wieder voll und ganz auf seine Rennfahrerinstinkte verlassen und Vollgas geben: "Klar bin ich aggressiv, ich bin ja auch hier, um zu kämpfen und nicht nur, um einfach im Kreis zu fahren. In dieser Saison hatte ich einige Male Pech, aber ich habe ein Rennen gewonnen und verschiedene Podiumsplätze erreicht und ich war schneller als Ralf. Und auch Michael ist nicht unschlagbar. Er hat halt den Vorteil, dass sein Team zu 100 Prozent hinter ihm steht und er im besseren Auto sitzt."