• 27.02.2002 09:30

"Schumi II": "Ich wollte einfach mehr Lebensqualität"

Der BMW-Williams-Pilot im Interview über seine Familie und wie schwer es ihm fällt so lange von seinem Sohn getrennt zu sein

(Motorsport-Total.com) - Die Geburt seines Sohnes David hat den Formel-1-Rennfahrer Ralf Schumacher verändert. "Es fällt schon schwerer, von zuhause wegzugehen. Und an dem Tag, an dem es mir zu schwer fallen würde, würde ich eben zuhause bleiben", bekannte Schumacher in einem Exklusiv-Interview mit dem Hamburger Magazin 'stern'. Er bedauere, "nicht mitzuerleben, wie mein Kind aufwächst. Ich bin ja knapp 170 Tage im Jahr unterwegs." Manchmal wünsche er sich, ein normaleres Leben zu führen und mehr Zeit für sich selbst und seine Familie zu haben. "Ich möchte auch nicht darüber nachdenken, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich vor die Wahl gestellt wäre."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher mit Ehefrau Cora und Sohn David

Ralf Schumacher: "Es fällt schon schwerer, von zuhause wegzugehen"

Eindeutig hätten zur Zeit seine sportlichen Ziele im Motorsport Priorität gegenüber der Familie. "Wenn ich im Auto sitze, wenn ich arbeite, denke ich nicht an meine Familie. Sondern an meinen Job", sagte Schumacher, der erstmals ausführlich über sein Privatleben sprach. Wenn es in der neuen Formel-1-Saison wieder um die Welt geht, werde seine Frau dabei sein. Der Sohn David wird dann von den Schwiegereltern versorgt.

Seinen Umzug nach Österreich hat der Formel-1-Pilot offenbar nicht bedauert. Im Salzburger Land fühle er sich "wie zu Hause". Für die Wahl seines neuen Wohnsitzes seien nicht die Steuer-Bedingungen entscheidend gewesen: "Ich wollte einfach mehr Lebensqualität." Steuerlich sei Salzburg "mit Sicherheit nicht so interessant wie Monaco".

Unzufrieden zeigte sich der Rennfahrer mit der politischen Entwicklung in Deutschland. "Ich wähle nicht mehr. Ich zahle zwar noch immer genug Steuern in Deutschland, dass ich mir auch zutrauen dürfte zu wählen. Aber ich habe das aufgegeben," sagt Schumacher im 'stern'. Er habe zwar keine parteipolitischen Präferenzen, und unter Kohl "war bestimmt auch nicht alles Gold". Dennoch spricht sich Schumacher für einen Wechsel aus: "Jetzt sind wir halt in einer schwierigen Zeit, und da geht es darum, dass man jemanden findet, der
das wieder ändert."