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Schumi: "Ich war über meine Emotionen überrascht"
Michael Schumacher über die Tränen von Magny-Cours und warum er das Gefühl hat, ein perfektes Familienleben führen zu dürfen
(Motorsport-Total.com) - Es war der 10. September 2000, als Michael Schumacher nach seinem Sieg beim Großen Preis von Italien in Tränen ausbrach. Wie der Ferrari-Pilot später zugab, übermannten ihn die Gefühle, da er soeben mit dem großen Ayrton Senna in der Siegstatistik gleich gezogen war. Auch wenn die beiden größte Rivalen waren und auch schon außerhalb des Cockpits aneinander gerieten, so war der Tod des Brasilianers für Schumacher ein riesiger Schock. Schon damals versuchte der Deutsche seine Gefühle zu verbergen, doch die schweren Stunden von damals kamen an jenem Tag wieder hervor.

© xpb.cc
Michael Schumacher übermannten in Magny-Cours erneut die Gefühle
Besonders in Italien galt Michael Schumacher als "Rennroboter ohne Emotionen", was sich nach dem Gefühlsausbruch gehörig änderte. Als der Rekordsieger in diesem Jahr beim Großen Preis von Frankreich den Helm abnahm, da waren seine Augen erneut gerötet. Auf der Auslaufrunde hatte Schumacher erneut Tränen vergossen, denn soeben hatte er mit seinem fünften WM-Titel den Rekord von Juan Manuel Fangio egalisiert: "Ich war ziemlich überrascht, wie ich reagiert habe", so Schumi gegenüber der 'Sun'. "Ich habe solche Emotionen noch nie erlebt. Ich versuche, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Leute es einem als Schwäche ankreiden, wenn man Gefühle zeigt."
Doch auch wenn den Familienvater die Gefühle überwältigen, wenn er in den Geschichtsbüchern wieder eine Zeile nach oben rutscht, so möchte Michael Schumacher dennoch nichts davon hören, dass er für die Rekorde fährt: "Ich fahre aus reiner Freude, ich liebe dieses Gefühl, die Kämpfe und das Fahren um die Kurven am Limit. Das ist es, was mich antreibt, nicht die Statistiken." Und auch der fünfte WM-Titel ist nicht Grund genug, um den Helm an den Nagel zu hängen: "Ich kann im Moment nicht absehen, wann ich aufhöre."
Überhaupt fühlt sich der Deutsche im Moment als glücklichster Mensch der Welt, da er neben seinen sportlichen Erfolgen auch noch genügend Zeit hat, um das Familienleben zu genießen: "Auf der Arbeit bin ich konzentriert, zu Hause ein Vater und Ehemann. Ich habe eine wunderbare Frau und zwei wunderbare Kinder. Ich bin sehr glücklich. Wenn ich nach Hause komme und die Tür aufschließe, dann ist die Formel 1 weit weg. Zwischen den Rennen und Tests bin ich ein Vollzeit-Familienvater. Ich verbringe meine Zeit mit Corinna und unseren Kindern, wir gehen zum Beispiel schwimmen und reiten. Die meisten Männer haben weniger Zeit für ihre Familien als ich. Corinna und ich kommen beide aus bodenständigen Familien und das möchten wir auch unseren Kindern vermitteln."

