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Schumacher zu BAR-Honda: "Es gibt klare Regeln"
Während BAR-Honda rechtliche Schritte gegen die Sperre von zwei Rennen ankündigte, äußerte sich Michael Schumacher kurz zum Thema
(Motorsport-Total.com/sid) - FIA-Präsident Max Mosley sprach von einem milden Urteil, Weltmeister Michael Schumacher pocht auf die Regeln und das verbannte Formel-1-Team BAR-Honda droht mit einem Nachspiel vor Gericht: Die Betrugsaffäre um die BAR-Honda-Leichtgewichte eskaliert und wirft einen dunklen Schatten auf die Königsklasse.

© xpb.cc
Gedränge vor dem Motorhome von BAR-Honda heute in Barcelona
Nachdem das Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA den Rennstall von Jenson Button und Takuma Sato nachträglich für das Rennen in Imola disqualifiziert und für die nächsten beiden Grands Prix am Sonntag in Barcelona sowie am 22. Mai in Monaco gesperrt hat, prüft der Rennstall rechtliche Schritte.#w1#
"Unser Ziel ist klar: an diesem Wochenende zu fahren"
"Einige der besten Anwälte Großbritanniens, vielleicht sogar der Welt, befassen sich mit diesem Fall. Unser Ziel ist klar: an diesem Wochenende zu fahren", sagte BAR-Teamchef Nick Fry als Reaktion auf das Urteil, das die FIA am Donnerstagnachmittag bekannt gab. Das klingt sehr nach dem Versuch, per einstweiliger Verfügung das Startrecht für Barcelona zu erzwingen.
Weltmeister Michael Schumacher wollte zu dem Urteil nicht allzu viel sagen: "Es gibt klare Regeln. Ob die befolgt werden oder nicht, liegt nicht in meinem Ermessen", meinte er. Ob es vielleicht der Show schade, wenn in den nächsten beiden Rennen BAR-Honda fehle, sei nicht so wichtig: "Sonst verfallen wir dem Showbusiness und verfehlen den Sport."
Das FIA-Gericht hat nach seiner Verhandlung am Mittwoch in Paris BAR-Honda die Plätze drei (Button) und fünf (Sato) von Imola aberkannt, das gesamte Team für zwei Rennen gesperrt und zudem eine weitere Sperre von sechs Monaten auf Bewährung ausgesetzt, obwohl es nach eigener Aussage dem Rennstall keinen vorsätzlichen Betrug nachweisen konnte. Wegen "höchst bedauerlicher Nachlässigkeiten und Mangel an Transparenz" sprach man dennoch die höchste Strafe in der Königsklasse seit mehr als 20 Jahren aus, als Tyrrell 1984 wegen Gewichtsmanipulationen mit Bleikugeln aus der WM ausgeschlossen worden war.
Unterschreitung des Mindestgewichts gab den Ausschlag
In der Urteilsbegründung hieß es, das Team habe nicht garantieren können, dass seine Autos zu jedem Zeitpunkt des Rennens über dem geforderten Mindestgewicht von 600 kg geblieben waren. BAR-Honda war vorgeworfen worden, Benzin mit Hilfe eines zusätzlichen Tanks als flexiblen Ballast einzusetzen, um im Rennen unter dem eigentlichen Gewichtslimit fahren zu können. Nach Ablassen allen Benzins nach dem Rennen hatte Buttons Auto in Imola nur 594,6 kg gewogen. Die Rennkommissare hatten aber keine Strafe ausgesprochen, wogegen die FIA protestierte und das Berufungsgericht anrief.
Durch die nachträgliche Disqualifikation von Button und Sato für den Großen Preis von San Marino rückte BMW WilliamsF1 Team Pilot Nick Heidfeld vom achten auf den sechsten Platz vor. Der Österreicher Alexander Wurz, der bei McLaren-Mercedes den verletzten Juan-Pablo Montoya vertreten hatte und sein erstes Rennen nach fast viereinhalb Jahren gefahren war, kletterte auf Rang drei.

