• 12.10.2001 13:09

Schumacher: Werden keine ferngesteuerten Marionetten

Michael Schumacher hat mitgeteilt, dass das Thema "Funk" zu sehr aufgebauscht wird - (fast) alles bleibt wie es ist

(Motorsport-Total.com/dpa) - Weltmeister Michael Schumacher hat im Funkstreit der Formel 1 ein klares Signal gesetzt. "Das Thema wird aufgebauscht. Wir werden zusätzliche Informationen auf das Display ins Cockpit gefunkt bekommen, und das ist sicherlich kein Nachteil. Unterm Strich wird sich nicht viel ändern", sagte der Ferrari-Star vor dem Großen Preis von Japan in Suzuka. Auch Patrick Head, der Technische Direktor von Willimas-BMW, zerstreute am Freitag die Bedenken, dass die Teams Unsinn mit dem Funk machen könnten: "Das ist Unfug."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari)

Schumacher glaubt, dass das Thema "Funk" zu sehr aufgebauscht wird

Der Weltverband FIA hatte auf der Sitzung seines "Weltrates" eine Regeländerungen im Bereich "Funksignale" beschlossen und schon war von möglichen negativen Manipulationen die Rede. Bisher war der Funkverkehr zwischen Boxen und Rennwagen eine "Einbahnstraße" vom Rennauto in Richtung Team. Als Folge konnten die Ingenieure per Telemetrie - Fernmessung - nahezu alle Funktionen von Motor und Chassis auf Monitoren verfolgen. Künftig werden die Techniker auch aus der Box ihre Signale absenden dürfen, um - während Training, Qualifying und Rennen - Einfluss auf die Technik nehmen zu können. So wird es beispielsweise möglich sein, das Benzingemisch fetter oder magerer zu stellen.

In der Saison 1986 - auch damals hatten die Formel-1-Ingenieure "lange elektronische Finger" - fühlte sich der Brite Nigel Mansell im Duell mit seinem Teamkollegen Nelson Piquet (Brasilien) durch telemetrische Eingriffe stark benachteiligt. Bewiesen wurde der Verdacht des Briten allerdings nie. Tatsächlich ist es eher unwahrscheinlich, dass sich ein Teamchef zur Benachteiligung eines seiner beiden Piloten entscheiden sollte.

Falls aus taktischen Gründen ein Positionswechsel notwendig sein sollte, wird dies natürlich auch künftig veranlasst werden. Respektiert wurde die "Stallregie" allerdings auch in der Zeit der guten alten "Einbahnstraße". Die Fahrer werden also keinesfalls zu ferngesteuerten Marionetten werden. Der Funk scheint eher als Werbegag gedacht zu sein, damit die Autokonzerne ihr Hightech ausspielen können.