• 12.10.2001 13:12

  • von Fabian Hust

Freitagspressekonferenz

Häkkinen, Frentzen, Yoong, Dennis, Jordan und Pollock auf der Pressekonferenz am Freitag in Suzuka

(Motorsport-Total.com) - Mika Häkkinen (McLaren-Mercedes), Heinz-Harald Frentzen (Prost-Acer), Alex Yoong (European-Minardi), Ron Dennis (McLaren-Mercedes-Teamchef), Eddie Jordan (Jordan-Honda-Teamchef und Craig Pollock (BAR-Honda) auf der Pressekonferenz am Freitag in Suzuka.

Titel-Bild zur News: Häkkinen-Plakat

Mika Häkkinen wird von den Fans in Japan aufgemuntert, ein Comeback zu geben

Frage: "Eddie, sie haben gesagt, dass sie hoffen, für Jean Alesi einen neuen Job zu finden, haben sie jetzt schon eine Idee, was sie mit ihm machen werden?"
Frentzen: "Moment mal, zunächst bin ich doch dran, oder? Zuerst musst du einen Job für mich finden..."
Jordan: "Im Moment herrscht hier eine sensible Situation. Ich spreche nicht mit Heinz, im Moment nur mit seinen Rechtsanwälten. Wir saßen im Flugzeug hierher ziemlich bequem nebeneinander, das war richtig nett. Jean, das denke ich, wissen wir alle, hat 201 Grand Prixs gefahren. Ich persönlich denke, dass er ein fantastischer Kerl ist. Ich denke, dass die Formel 1 etwas verlieren wird, wenn er nicht in irgendeiner Form weitermacht. Er wäre für das Geschäft eine wertvolle Immobilie und wenn ich ihm eine passende Stelle geben kann, dann werde ich diese sehr gerne tun, aber es ist im Moment noch zu früh. Im Moment sind wir alle am Träumen. Wir hatten jetzt eine Menge schwieriger Monate und sind sehr froh, wenn alles vorbei ist, dann sollten wir uns die Zeit nehmen zu überlegen, was wir tun können."

Sato kam nicht wegen Honda

Frage: "Was ihren neuen Mann Takuma Sato angeht, so könnten einige Leute denken, dass dies ein einfacher Weg ist, ihren Motorpartner Honda zu halten..."
Jordan: "Das ist ein guter Kommentar, muss ich sagen. Vielleicht sollten sie Craig die gleiche Frage stellen. Natürlich hatte es überhaupt nichts damit zu tun! Sie sind in keinster Weise miteinander verbunden. Ich kann die Analogie verstehen, aber das ziehen wir nicht einmal in Betracht. Das sind zwei komplett verschiedene paar Stiefel. Craig hat eine Menge Geld investiert, um ihn vorzubereiten, was sehr nett ist, und dank Craig hat er testen können. Wir haben ihn jetzt im nächsten Jahr, so wird es laufen. Es wird nichts mit Honda tun haben und ebenfalls nichts mit den Motorherstellern. Er ist wegen seines Talentes hier."

Zwei weitere sehr gute Japaner

Frage: "Also haben sie sich auch Ryo Fukuda und Toshihiro Kaneishi angesehen, die beide die Europäische Formel-3-Meisterschaften ebenfalls gewonnen haben?"
Jordan: "Ja, aber ich denke, dass der Wendepunkt sehr offensichtlich war. Ohne Zweifel war der Wendepunkt Zandvoort, als er bei den Masters in der Formel 3 von der Pole Position mit 12, 14 Sekunden Vorsprung gewann. Das war eine absolut außergewöhnliche Leistung. Man muss alles aus dem richtigen Winkel betrachten. Die Fahrer, die sie genannt haben, sind sehr, sehr gut und es ist für Japan eine gute Empfehlung, dass diese jungen Fahrer sich in einer Rennserie befinden, aus der alle Formel-1-Fahrer herkommen und sie genau beobachten sollten, was in Europa vor sich geht. Ich rate ihnen, dies als gutes Beispiel anzusehen. Aber Sato hat 12 Rennen gewonnen, das darf man nicht vergessen. OK, die Regeln haben sich ein wenig geändert aber er hat so viele Rennen gewonnen wie keiner zuvor. Er erreichte alles auf eine besondere Art und Weise und was er im Auto von Craig geleistet hat ist sehr lobenswert und er wird mit Sicherheit in Zukunft für die Formel 1 ein wichtiger Bestandteil sein."

Kein Nummer-1-Status für David Coulthard

Frage: "Ron, im nächsten Jahr haben sie zum ersten Mal einen relativ unerfahrenen Fahrer. Wie wird das das Team beeinflussen und wird das bedeuten, dass David Coulthard einen Nummer-1-Status erhalten wird?"
Dennis: "Mit dem letzten Teil ihrer Frage anfangend, nein. David wird keinen Nummer-1-Status haben. Wir haben keinen Nummer-1-Status und den werden wir auch nie haben. Wir werden sie gleich behandeln und der Ausgang wird eben der Ausgang der WM sein. Was Kimis Erfahrung angeht, so hat er jetzt eine Saison in der Formel 1 gehabt. Es ist ziemlich offensichtlich, dass er Talent hat. Wie gut er sein wird? Da müssen wir einfach abwarten und sehen. Er ist schon jetzt ziemlich gut. Er fährt sehr gut und das ist sehr wichtig. Er wird die Möglichkeit haben zu zeigen, was er kann, hoffentlich in einem konkurrenzfähigen Auto. Aber was seine Erfahrung angeht bin ich nicht beunruhigt. Er hat einen guten Kopf zwischen seinen Schultern sitzen."

Häkkinen-Comeback - ein schönes Problem...

Frage: "Jeder möchte wissen, was passiert, wenn Mika zurückkommt, weil sie dann um einige Reichtümer verlegen sein werden..."
Dennis: "Nun, ich habe heute einen kurzen Blick auf einen Artikel geworfen, in dem drin stand, was angeblich zwischen mir und Mika passiert sein soll. Ich weiß nicht, wer das geschrieben hat, weil es einer der wenigen Artikel ist, unter dem kein Name steht. Ich denke, dass es im Artikel darum ging, dass ich Mika überzeugt hätte, ein Jahr Pause einzulegen. Das ist kompletter Schwachsinn. Mika hatte die Gespräche mit mir in Monaco eröffnet. Die Angelegenheit blieb lange Zeit zwischen ihm und mir und dann wurde es auch Keke und einigen anderen des Managements im Unternehmen mitgeteilt. Wir haben den Plan zusammen entworfen. Der Artikel sagt auch, dass er 3 Millionen Dollar bekommt, damit er glücklich ist. Ich kann versichern, dass er diese nicht bekommt und ich bin mir sicher, dass er das auch bestätigen wird. Es will einfach nicht mehr aufhören mit den ganzen Gerüchten. Was wir damals gesagt haben war die Wahrheit. Er ist einfach müde, möchte ein Jahr Auszeit haben. Ob er die Motivation für das Rennfahren verloren hat? Nein. Genießt er es, Rennen zu fahren? Ja. Welches besseres Beispiel als das letzte Rennen will man haben? Schauen wir, wie dieses Wochenende läuft. Es wäre schön, wenn wir das Problem haben würden und wir würden zu diesem Zeitpunkt dann eine angemessene Entscheidung treffen. Wir sind in der Lage, jede Entscheidung zu fällen, die wir treffen wollen. Wir werden einfach sehen, was passiert. Mika ist entschlossen, zurückzukommen und das wäre ich auch, wenn ich in seiner Haut stecken würde. Es wird interessant sein zu sehen, ob er versuchen wird, am ersten Grand Prix wieder im Auto zu sitzen oder ob er am Strand liegen wird und sagt 'Ich komme nicht mehr zurück' aber bis jetzt will er auf jeden Fall zurückkommen und es wäre schön, wenn wir dieses Problem haben würden."

Sato hat sich bei BAR freigekauft

Frage: "Craig, wir haben uns über Takuma Sato unterhalten. Warum haben sie ihn gehen lassen?"
Pollock: "Es war letztendlich nicht die Frage, ob wir ihn gehen lassen. Das Team glaubt an Sato als Fahrer. Er hat sehr, sehr gut gearbeitet. Wir haben ganz klar einen Vertrag mit ihm bis zum Ende dieses Rennens. Wir haben im August zwei Fahrer für das kommende Jahr unter Vertrag genommen. Wir mussten das tun, da wir zu diesem Zeitpunkt eine Option auf Olivier wahrnehmen mussten. Wir konnten Sato keinen Fahrerplatz anbieten und er hatte die Möglichkeit, sich selbst aus dem Vertrag freizukaufen, was er dann auch getan hat. Alles was ich dazu sagen kann ist also 'gut gemacht Eddie'. Er hat einen guten Fahrer an der Hand und ich wünsche Sato für die Zukunft alles Gute und viele Ausflüge ins Kiesbett..."

"Honda wäre sehr dumm..."

Frage: "Könnte das eure Beziehung zu Honda als Motorpartner beeinflussen?"
Pollock: "Ich denke, Honda wäre sehr dumm, wenn sie ihr Team, mit dem sie ihre Zukunft bestreiten wollen, nur anhand des Fahrers aussuchen würden. Aber sie haben nicht einmal gesagt, dass sie nur mit einem Team weiterarbeiten möchte. Wir haben einen Vertrag bis Ende des nächsten Jahres mit Honda, was glaube ich auch für Eddie zutrifft, und ich bin mir sicher, dass sie andere Werte in ihre Entscheidung mit einfließen lassen, nicht nur die Fahrer. Wie sie bereits gesagt haben, gibt es zwei weitere extrem gute japanische Fahrer dort draußen, wenn es also nur um den Fahrer ginge, dann gäbe es da noch andere Optionen."

Viel Druck für Alex Yoong

Frage: "Alex, was war dein Eindruck von den ersten zwei Rennen?"
Yoong: "Ich denke, dass wir nicht genügend Zeit haben, um durch alle Eindrücke zu gehen. Es ist das, auf das ich so lange gehofft hatte. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Von der Heimat kam eine Menge Druck, da ich in der etwas ungewöhnlichen Position bin, der erste Fahrer aus Südostasien zu sein. Aber das Team war großartig, sie haben mich gut unterstützt und ich denke, dass sie sehr glücklich sind über das, was ich bisher geleistet habe. Es war gut, alles verlief bisher positiv."

Frage: "Gab es aus der Heimat eine Menge Erwartungen?"
Yoong: "In gewisser Weise ja. Was die Heimat angeht, so ist das ein Lernprozess. Auch wenn es jetzt schon drei Jahre her ist, so ist die ganze Rennindustrie in Malaysia noch ziemlich neu, ich versuche also, ihnen alles zu vermitteln, zu erklären, dass ich nicht in die Formel 1 gehen und gleich Rennen gewinnen kann."

Häkkinen: DTM-Gerüchte unbegründet

Frage: "Mika, irgendwelche Kommentare, was du in deiner Pause machen könntest? Es wurde angenommen, dass du vielleicht für Keke DTM fährst?"
Häkkinen: "Wie ihr das sicherlich alle schon mitbekommen habt, so plane ich, es einfach locker angehen zu lassen und die Zeit mit meiner Familie zu verbringen, mit ihr viele schöne Stunden zu verbringen. Irgendwann werde ich das Gefühl bekommen, dass ich morgens im Bett aufwache und hungrig bin, etwas zu tun. Ob das dann Rennfahren sein wird oder etwas anderes? Wir müssen abwarten und sehen. Das wird in der Zukunft passieren. Das hat mit dem Fahren im DTM-Team von Keke nichts zu tun."

Comeback für Häkkinen kein problem

Frage: "Wir schwierig wird es deiner Meinung nach sein, nach einem Jahr Pause wieder in die Formel 1 zurückzukommen?"
Häkkinen: "Es gibt definitiv eine Menge von Beispielen, wo Leute in die Formel 1 zurückgekommen sind und toll gearbeitet haben, da sehe ich also überhaupt kein Problem. Ein Mitglied von McLaren zu sein ist gut, denn ich genieße großartige Unterstützung und die Möglichkeit zu testen, falls ich mich für ein Comeback entscheide."

Frentzen: Ferrari mit interessanten Sachen...

Frage: "Heinz-Harald, wie sehr genießt du deine Zeit im Prost-Team und fühlst du dich hier zu Hause?"
Frentzen: "Es war nicht die Frage, nach einer neuen Heimat zu schauen. Ich war von dem Team sehr angetan. Bevor ich mich entschied, für das Team zu fahren, schaute ich mir die Aerodynamiker und Mechaniker genau an und auch Ferrari hatte ein paar sehr interessante Sachen anzubieten und grundsätzlich haben sie mir ein gutes Rennfahrzeug angeboten. Das stand auf dem Papier, als ich dann in das Team kam, so gab es ein paar Dinge... es gab eine Menge Arbeit zu erledigen aber die Leute sind sehr nett und man kann mit ihnen sehr gut arbeiten. Das habe ich sehr genossen. Es war ein hartes Stück Arbeit, das Team mitten in der Saison zu wechseln. Normalerweise hat man über den Winter viel Zeit, sich langsam anzupassen, aber es ging alles so schnell. Ich muss jedoch sagen, dass ich die harte Arbeit nicht bereut habe."

Frage: "Wie sieht es für das nächste Jahr aus? Du hast schon in einem Modell des Autos gesessen, so viel ich weiß?"
Frentzen: "Das ist noch nicht entschieden. Alain stellt das Paket für das nächste Jahr zusammen. Die finanzielle Situation ist noch nicht offiziell bekannt gegeben, das wird also noch ein wenig Zeit brauchen. Es wäre ein großartiges Vergnügen für mich, für sie im nächsten Jahr zu fahren, das steht fest. Aber wir müssen sehen und abwarten, wie sich die Dinge ergeben."

Formel 1 im Zeichen der Rezession

Frage: "An die drei Teammanager: die Weltwirtschaft scheint einen Einbruch erlitten zu haben, wir hatten ein paar Katastrophen, die die Dinge beeinflusst haben. Ich möchte gerne wissen, ob sie davon etwas bemerkt haben und was die Konsequenzen für den Motorsport und die Formel 1 im Besonderen sein werden?"
Pollock: "Wir haben die Auswirkungen gespürt. Wir hatten Sponsoren, mit denen wir verhandelt haben, die jetzt gesagt haben, dass sie deshalb nicht an Bord kommen, auch wenn sie kleinere Sponsoren waren. Ich denke, dass dies die ganze Formel 1 betrifft. Ich denke, dass es schwieriger und schwieriger werden wird, die Sponsorenbücher zu füllen und die Teams sollten sich zusammensetzen, um das zu diskutieren."
fJordan: "Ich denke, dass das, was Craig gesagt hat, exakt so stimmt und dass es lächerlich wäre, wenn wir denken würden, dass wir immun wären, dass jeder seine Budgets um 20, 30, 40, 50 Prozent kürzen kann, um sicher zu stellen, dass wir durch die schwierigen Zeiten kommen. Diese tauchten nicht erst mit dem 11. September auf, das hatte sich meiner Meinung nach schon länger angekündigt. Die Welt ist in einer Rezession und wir sind nicht dagegen gewappnet und so lange wir uns nicht dagegen rüsten werden wir die Strafen dafür kassieren. Und eine Sache, an die ich mich erinnern kann, und Craig wohl glücklicherweise nicht, waren die frühen 90er-Jahre, als ich in diesen Sport kam, in dem 18 Teams waren und es 1993 und 1994 dann nur noch neun oder zehn waren. Wir dürfen die Vergangenheit nicht an uns vorbeiziehen lassen und müssen alles klar bedenken. Ich denke, mit dem größten Respekt, und Ron kann das beantworten, ist es meiner Meinung nach die große Verantwortung von Teams wie McLaren, Williams und Ferrari, uns durch diese Zeit zu führen. Denn diejenigen, die als letzte leiden werden, sind eben sie. Sie sind die Erfolgreichsten, aber wenn wir eine starke und bedeutende Formel-1-Meisterschaft langfristig haben möchte, dann müssen wir bedeutende Schritte in die Wege leiden, um nicht an der Krise zu scheitern."
Dennis: "Ich denke, da gibt es zwei Punkte. Sowohl Craig als auch Eddie haben den kommerziellen Aspekt angesprochen. Ich denke, dass keiner von den Teams über den US-Grand-Prix etwas gesagt hat, aber unter den Teams gab es eine Menge Gespräche. Es war für die Teams sehr schwierig, dort hinzugehen. Es war nicht einfach. Wir mussten eine kommerzielle und moralische Beurteilung in einer sehr schwierigen Situation machen. Ich denke, dass es für die Teams einfacher war, als sie Briefe von dem Gouverneur des Staates und auch von dem Bürgermeister von Indianapolis erhielten, die uns ermutigten zu kommen und ausdrückten, dass wir dort erwünscht sind. Ich denke, dass viel bedeutendere Leute wie ich gesagt haben, dass das Rennen stattfinden muss und wir waren zu dieser Zeit auch Monza gegenüber verpflichtet. Wir hatten Zeit, Amerika reflektieren zu lassen. Ich denke, dass der Terrorismus entworfen wurde um zu töten und zu verstümmeln aber er ist auch dazu da, die demokratische Gesellschaft zu zerstören, in der die meisten von uns leben und da dürfen wir meiner Meinung nach auf keinen Fall helfen, ihre Ziele zu erreichen."

"Ich denke, als wir erst einmal da waren, waren wir alle sehr überrascht - und sie wohl auch - welche Wärme uns alle Leute entgegen gebracht haben. Nicht nur die Leute an der Strecke, auch jene in den Hotels, die Fans, die das Ereignis genossen haben, wie wir das auch taten. Es war ein gutes Gefühl, das ich hatte, nicht nur wegen des Rennens, einfach wegen allem. Wir hatten ein gutes Gefühl und wir fühlten, dass wir ein gutes Rennen geboten haben, das wir genießen konnten."

"Was die Wirtschaft in der Formel 1 angeht, so ist niemand immun - das ist unser Geschäft - keiner ist immun gegen das, was passiert. Die Aktienkurse sind in den Keller gefallen, die Unternehmen schauen sofort in ihre Werbebudgets und das endet natürlich auch im Motorsport. Es scheint so, als seien wir die Letzten, die in eine Rezession rutschen und die Letzten, die wieder aus ihr herauskommen. Ob alle Teams überleben werden müssen wir abwarten. Die großen Teams sind davon genauso betroffen wie die kleineren. Wir können das genauso sehen wie Craig. Auch wir hatten Sponsoren, die kurz vor einem Übereinkommen standen und dann einen Rückzieher gemacht haben und überdenken, wie und wofür sie ihr Geld ausgeben, wenn sie es denn haben. Die Formel 1 wird sich also nicht von anderen Geschäftsbereichen unterschieden. Es wird eine harte Zeit werden. Eddies Ruf nach den größeren Teams zu schauen, wie man die Situation stabilisieren kann, zielt vielleicht auf die Kostenreduzierung ab. Das Problem mit der Formel 1 ist, dass die Teams traditionell das Geld ausgeben, das sie haben, das gilt für alle. Ich zweifle daran, dass wir alle beschließen könnten, das Budget zu kürzen. Sie werden das ausgeben, was sie haben und das werden sie immer tun - abgesehen von Eddie, der immer eine Menge in seinem Geldbeuten behält!"

Frage: "Wir haben jetzt die Situation, dass wir nach dem 1. Januar keine Einschränkungen mehr bei den Testfahrten haben und wir über eine Rezession sprechen, in der es kein Geld gibt. Warum können sich die 12 Teams nicht zusammensetzen und eine Testerei vereinbaren, die eingeschränkt ist?"
Dennis: "Zunächst einmal ist die Testerei im Moment wie im letzten Jahr und der Grund dafür ist jener, dass es keine großartigen Veränderungen im sportlichen Reglement gegeben hat. Wir müssten es formell ändern. Das muss durch die Formel-1-Kommission gehen und dann muss es vom Weltrat abgesegnet werden. Theoretisch wurde der korrekte Weg im Moment nicht befolgt aber es gibt den Wunsch der Teams, dies strikt zu ändern. Wie streng die Veränderungen sein sollten? Abgesehen von einem Team möchte jedes Team Testfahrten in der Grand-Prix-Woche verbieten. Die Sache ist die, dass wir es nur verabschieden können, wenn jedes Team seine Unterschrift darunter setzt. Alle Teams wollen eine Pause von Mitte Dezember bis zur ersten Woche im Januar. Es gibt hier also Einigkeit. Es wird hier ein weiteres Meeting geben und ich hoffe, hoffe wirklich, dass wir eine gemeinsame Position finden werden und dies durch die richtigen Stellen bringen können."
Jordan: "Das ist nicht alles richtig, Ron. Das, was er gesagt hat, ist meiner Meinung nach etwas verwirrend, da er sagt, dass die Regeln für nächstes Jahr stehen. Es gibt absolut keine, alle können tun und lassen, was sie wollen. Dessen müssen wir uns bewusst sein."
Dennis: "Eddie, du hast unrecht."
Jordan: "Tut mir leid, aber meiner Meinung nach kann jeder tun und lassen, was er will. Diese Mitteilung habe ich erhalten. Wir hatten vor kurzem ein Treffen, das ist ja kein Geheimnis und der Vorschlag war jener, dass wir in diesem Jahr drei Wochen mehr testen als in diesem Jahr. Wie kann das jetzt logisch sein? Das ist mir unklar, tut mir leid."
Dennis: "Du hast unrecht."
Pollock: "Muss ich in diesem Jahr der Schiedsrichter sein?"
Jordan: "Kannst du dir vorstellen, ein Schiedsrichter zu sein? Bitte Craig!"
Pollock: "Ich könnte mir das vorstellen. Aber ich tendiere momentan dazu, Ron zuzustimmen. Wie es momentan aussieht, sind die Regeln so, wie sie sind, aus diesem Grund gibt es eine Regel, an die sich die Teams zu halten haben, wenn sie ihr zustimmen. Wenn die Teams dieser Regel nicht zustimmen, dann kann jeder tun und lassen, was er will."

Riesige Konfusion um Lockerung des Testverbots

Frage: "Es gab doch aber eine Bekanntgabe, was das Testen angeht..."
Dennis: "Nun, seltsamerweise haben sie da nichts bekannt gegeben. Wenn man es sich genauer anschaut, so war das nicht Teil der Beschlüsse des Weltrates. Es ging nicht durch die korrekten Bahnen. Im Moment bleiben die sportlichen Regeln unverändert."
Jordan: "Ein Team möchte die ganze Zeit testen und ich sehe da im Moment keine Logik dahinter. Aber es muss einen driftigen Grund und faires Argument geben, dass sie mit dieser Meinung bestehen können..."
Dennis: "Vor dem ersten November braucht man nichts anderes als eine 80-prozentige Mehrheit um das sportliche Reglement für das nächste Jahr zu verändern."
Jordan: "Hoffentlich werden wir das tun. Aber ich muss sagen, dass Ron in diesem Jahr sehr vorsichtig ist und er war einer jener Befürworter für eine gute Lösung."

Häkkinen: Vielleicht hört er auch für immer auf

Frage: "Mika, dieses Wochenende ist für uns ein besonderes, da es das letzte Mal ist, dass wir dich für eine Weile sehen. Hattest du besondere Gefühle, als du heute Morgen in das Auto gestiegen bist?"
Häkkinen: "Ja, definitiv, jedes Mal, wenn man in einem Grand-Prix-Auto sitzt, ist das ein besonderes Gefühl, aber ob es mein letzter Grand Prix für eine Weile oder vielleicht für immer ist, weiß ich selbst noch nicht einmal, um ehrlich zu sein. Da müssen wir einfach mal abwarten. Aber ich konzentriere mich an diesem Wochenende immer noch sehr. Ich möchte das bestmöglichste Rennen für mich fahren und nicht anfangen, an andere Dinge zu denken. Vielleicht kann ich am Ende des Wochenendes einfacher über die Dinge sprechen, die ich wirklich fühle."

Häkkinen: Sauber die positive Überraschung der Saison

Frage: "Kannst du die Leistungen deines Teams mit denen eures Hauptgegners Ferrari vergleichen? Zum zweiten, welches Team hat dich in diesem Jahr positiv und welches negativ überrascht?"
Häkkinen: "Ich werde mit der zweiten Frage anfangen. Es ist schwierig, direkt zu sagen, welches Team meiner Meinung nach gute Leistungen gebracht hat, aber ich würde sagen, wo Kimi und Nick waren, bei Sauber in diesem Jahr, denke ich, dass sie während der ganzen Saison über Fortschritte gemacht haben."

"Und was Ferrari und McLaren angeht, so waren wir das Team, das mit dem Auto die ganze Zeit über Fortschritte gemacht hat. Wenn man sich den letzten Grand Prix, und ich glaube auch diesen hier, angeschaut hat, so war die Performance definitiv auf dem aufsteigenden Ast, sowohl vom Motor als auch vom Chassis her. Es ist schwierig, das Team für das zu kritisieren, was schief gelaufen ist und was Ferrari richtig und falsch gemacht hat. Ich denke, wie hier, so hat das Team sich doch sehr bemüht, neue Dinge für das Auto zu entwickeln. So können wir gewinnen. Die Arbeit, die sie geleistet haben ist sehr beeindruckend."

Häkkinen: Kein Einfluss auf Verpflichtung von Kimi

Frage: "Mika, hattest du Einfluss auf das Team bei der Verpflichtung von Kimi Räikkönen?"
Häkkinen: "Nein, ich hatte keinen Einfluss, dass das Team Kimi geholt hat. Aber Ron wusste natürlich, dass er den Finnen holen muss, wenn er gewinnen möchte."

Jordan möchte wieder gewinnen

Frage: "Eddie, in Tokio haben sie am Dienstag davon gesprochen, das Team neu zu strukturieren. Was beinhaltet dies alles?"
Jordan: "Nun, wirklich eine Menge Dinge. Ich war mit den letzten Jahren nicht zufrieden, wie sie abliefen. Ich muss alles neu überdenken. Es war eine schöne Sache, ein paar Rennen gewinnen zu können. Wie Ron bestätigen wird, haben wir nur eines verdient gewonnen, die anderen durch Glück - laut ihm. Das ist ein sehr schönes Gefühl und ich möchte dieses so schnell wie möglich wieder fühlen und ich denke, jetzt, wo Honda uns geholfen hat, müssen wir im zweiten Jahr uns wirklich zusammenreißen und uns neu strukturieren. OK, vielleicht sind das nur schöne Worte, aber ich meine damit, dass wir alle Gründe anschauen müssen, warum wir in der Vergangenheit Erfolg hatten und jetzt nicht. Ich weiß nicht, ob es uns noch einmal gelingen wird aber ich denke, dass die Formel 1 andere Sieger braucht. Es gibt momentan drei Teams, die zu Siegen verpflichtet sind und ich denke, dass sollten die anderen auch sein und das ist meine Art und Weise, wie ich versuchen möchte, mein Ziel zu erreichen."

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