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Schumacher: Was Briatore auszeichnete

Gemeinsam eroberten Michael Schumacher und Flavio Briatore vor rund 20 Jahren die Formel 1 - Jetzt erklärt "Schumi", was seinen Ex-Teamchef ausmachte

(Motorsport-Total.com) - Im Doppelpass rüttelten Michael Schumacher und Flavio Briatore Anfang der 1990er-Jahre die Formel 1 auf. Da war auf der einen Seite ein junger Deutscher, der respektlos mit den Platzhirschen der Szene umging und einen neuen, aggressiveren Stil prägte, auf der anderen Seite zog der italienische Teamchef die Fäden, der nicht wie die meisten seiner Kollegen aus der Motorsport-Szene stammte, sondern die Benetton-Strickwarenmarke in den USA aufgebaut hatte. Auffällig war, dass Briatore stets einen weniger sentimentalen und mehr von Geschäftsinteressen geprägten Blick auf die "Königsklasse" des Motorsports hatte - er brachte einen frischen Wind in die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Falvio Briatore sorgte mit seinem unkonventionellen Stil für Aufregung

Das rechnet ihm Schumacher noch heute hoch an. "Flavio war kein Formel-1-Experte, für ihn war alles neu", erinnert sich der Rekord-Weltmeister gegenüber 'Sky Sports F1'. "Er wurde nur wegen einiger Zufälle Teil des Teams, und kümmert sich um das Business, während Tom Walkinshaw und seine Gruppe die technische Verantwortung trugen."

Trotzdem war Briatore eine Schlüsselperson, wenn es um den Aufstieg des Benetton-Rennstalls und Schumachers ging: "Flavio ist Flavio, und seine Arbeit war phänomenal. Er hatte die finanziellen und organisatorischen Aspekte im Griff, kannte aber auch seine Grenzen. Er wusste, dass er kein Ingenieur ist, und griff nicht in die Arbeit der Mechaniker ein. Er hat da eine hervorragende Balance gefunden."

Briatore arbeitet seit der Crashgate-Affäre in Singapur 2009, als der damalige Renault-Teamchef Nelson Piquet jr. anwies, in die Mauer zu fahren, damit die Strategie seines Teamkollegen Fernando Alonso aufgeht, nicht mehr in der Formel 1 - das Arbeitsverbot ist aber inzwischen nicht mehr akut. Laut Schumacher kommt man mit dem Ex-Teamchef und -Fahrer-Manager hervorragend aus, "solange man sich nicht in seine Geschäfte einmischt". Briatore sei ein "harter Geschäftsmann", aber "wir sind gute Freunde geworden und haben eine schöne Zeit verbracht".