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Schumacher von Sieger Räikkönen überrundet
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(Motorsport-Total.com/sid) - Kimi Räikkönen hat mit einer Spazierfahrt im McLaren-Mercedes überlegen seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert und Weltmeister Michael Schumacher überrundet. Der Ferrari-Pilot hatte beim Großen Preis von Malaysia in Kuala Lumpur in der ersten Kurve durch eine von ihm verschuldete Kollision mit Renault-Pilot Jarno Trulli alle Siegchancen weggeworfen. Nach einer Reparatur und einer Durchfahrstrafe musste sich Schumacher mit Platz sechs und drei WM-Punkten zufrieden geben. Eine Überrundung musste der fünfmalige Weltmeister zuletzt am 7. März 1999 in Melbourne hinnehmen, als er Achter wurde.

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"Der Unfall war eigentlich Dummheit. Ich hatte mich zu sehr auf David Coulthard konzentriert, der mich von außen überholen wollte. Aber so ist das halt - erst hat man Platz zum Vordermann, dann bremst der plötzlich und man kann nicht mehr schnell genug reagieren. Das war für mein Rennen entscheidend", meinte Schumacher. "Michael hätte aber auch ohne diesen Zwischenfall nicht gewonnen", meinte dagegen Ex-Weltmeister Niki Lauda: "Kimi war heute einfach der Beste, absolut fehlerfrei."
Völlig einverstanden war Schumacher mit der Strafe gegen ihn: "Ich hoffe nur, dass das auch weiter konstant angewendet wird", meinte der Weltmeister, der "unter diesen Umständen noch ganz zufrieden war. Ich war sehr überrascht, dass ich trotz der Strafe noch um Punkte kämpfen konnte." Sofort nach dem Rennen hatte sich der 34-Jährige bei Trulli, der am Ende Fünfter wurde, entschuldigt.
Als nach Schumachers Patzer auch Melbourne-Sieger Coulthard in der dritten Runde wegen eines Elektrikproblems ausrollte und der WM-Zweite Juan-Pablo Montoya im BMW-Williams nach einer Startkollision aussichtslos zurücklag, war der Weg zum Sieg für Räikkönen frei. "In den letzten 20 Runden bin ich nur noch spazieren gefahren und habe den Sieg nach Hause gebracht", kommentierte der 23 Jahre alte Finne ganz cool seinen ersten Erfolg.
Räikkönen hatte fast 40 Sekunden Vorsprung auf den Brasilianer Rubens Barrichello im Ferrari. Dritter wurde der 21-jährige Spanier Fernando Alonso im Renault, der trotz Fieber und Getriebeproblemen seiner ersten Pole-Position vom Samstag seinen ersten Podestplatz folgen ließ. Bis zu seinem ersten Boxenstopp in Runde 14 hatte Alonso sogar geführt: "Das war ein tolles Gefühl", sagte der Spanier.
Ralf Schumacher arbeitete sich von Startplatz 17 bis auf den vierten Rang vor und war damit bester Deutscher. Sauber-Mann Nick Heidfeld holte als Achter einen Punkt, Teamkollege und Ortsrivale Heinz-Harald Frentzen ging auf Platz 9 leer aus. In der WM-Wertung übernahm Räikkönen mit 16 Punkten die Führung vor Coulthard (10).
Auf Rang drei liegen punktgleich Montoya, Barrichello, Michael Schumacher, Alonso und Trulli. In der Konstrukteurswertung baute McLaren-Mercedes nach dem zweiten Sieg des "Jahreswagens" im zweiten Rennen den Vorsprung aus. Die Silberpfeile haben 26 Punkte auf dem Konto, Ferrari und Renault folgen mit 16 Zählern vor BMW-Williams (14).
Kein Wunder, dass bei McLaren-Mercedes Hochstimmung herrschte: "Wenn man mir vorher gesagt hätte, dass wir die ersten beiden Rennen gewinnen, hätte ich es nicht geglaubt", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Wir haben im Winter so hart gearbeitet, das zahlt sich jetzt aus", sagte Räikkönen, der als viertjüngster Sieger in die Formel-1-Geschichte einging. "Wir sind in einer sehr guten Position. Ich hoffe, es geht so weiter. Wenn wir zur Europasaison unser neues Auto bekommen, werden wir hoffentlich noch schneller", sagte der Finne. Für die Entwicklung des neuen MP4-18 haben sich die Silbernen mit dem perfekten Saisonauftakt ein wenig Luft verschafft.
Dagegen steht Michael Schumacher unter Druck. Zwei Fehler in zwei Rennen sind für den Perfektionisten ungewöhnlich. "Für einen Menschen aber nicht", meinte Schumacher. "Niemand ist unfehlbar, auch Michael nicht", sagte sein Bruder Ralf. Mit seinem eigenen Abschneiden war "Schumi II" ganz zufrieden: "Ein siegfähiges Auto hatten wir aber nicht. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird."

