• 14.07.2001 16:53

  • von Marcus Kollmann

Schumacher unterstreicht Ferraris Konkurrenzfähigkeit

Michael Schumacher sicherte sich auf "feindlichem Territorium" die Pole, Rubens Barrichello qualifizierte sich für Startplatz 6

(Motorsport-Total.com) - Für die Scuderia Ferrari endete das Qualifying für den Großen Preis von Großbritannien im Fall von Michael Schumacher positiv. Der Deutsche hatte die 5.141 Kilometer lange Strecke in 1:20.447 Minuten umrundet und sicherte sich die Pole Position, seine Vierzigste nebenbei bemerkt. Damit wird der Deutsche auch beim Heimspiel der britischen Teams vor den hinter ihm platzierten Silberpfeilen von Mika Häkkinen und David Coulthard ins Rennen gehen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher holte die achte Pole Position in dieser Saison

Nach der Qualifikation erklärte der 32-jährige Deutsche: "Das war heute eine schwierige, wenngleich auch interessante Qualifikation, da ja jeder so lange gewartet hat und erst 30 Minuten nach Beginn der Session aus der Box gefahren ist. Dadurch hatte man natürlich kaum Zeit, um das Auto zu verbessern. Das war insofern ein Problem, da wir heute Morgen ja nicht im Trockenen hatten fahren können. Unsere Zeitenmonitore waren leider auch noch ausgefallen, sodass wir die Sektorenzeiten nicht mitbekamen und dadurch unsere Leistung nicht richtig analysieren konnten. Vor jedem Mal, als ich auf die Strecke gefahren bin, haben wir kleine Veränderungen am Auto vorgenommen, sodass das Auto auf die Strecke und zu den Bedingungen passte. Auf der Pole zu stehen ist immer ein Vorteil und auch wenn wir in der Meisterschaft schon vorne liegen, so gibt es immer noch 70 Punkte zu holen. Was das Rennen anbelangt, so ist mir das Wetter eigentlich egal, wenngleich ich ein Rennen auf trockener Strecke bevorzuge, denn das ist sicherer und hoffentlich auch interessant für die Zuschauer."

Während es für Michael Schumacher gut lief, wenngleich der Vorsprung auf Mika Häkkinen nur wenige Tausendstel betrug, konnte Rubens Barrichello nach der einstündigen Qualifikation nicht zufrieden sein. Der Brasilianer benötigte auf seiner schnellsten Runde 1:21.715 Minuten und startet morgen von Platz 6 aus, wo er im Falle eines Falles seinem Teamkollegen nur wenig helfen kann.

Barrichello, der hinter seinem Teamkollegen, den beiden Silberpfeilen und Jordan-Piloten ins Rennen starten wird, sagte nach der Qualifikation: "Das war eine sehr schwierige Qualifikationssitzung. Aber da alle spät herausfuhren, weil alle auf bessere Streckenbedingungen hofften, waren Probleme mit dem Verkehr in den letzten beiden Versuchen schon vorherzusehen. Leider ist es genauso gekommen. Bernoldi hat mich auf seiner Runde zurück an die Box gleich zwei Mal blockiert, wodurch ich meine Rundenzeit nicht verbessern konnte. Das ist wirklich schade, denn mein Auto war wirklich gut ausbalanciert. In Anbetracht meiner Startposition wird das Rennen morgen ganz sicher schwierig werden. Aber die große Unsicherheit, wie das Wetter denn nun tatsächlich wird, könnte einen spannungsreichen Nachmittag garantieren."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich bin mit Michaels großartiger Leistung in der Qualifikation sehr zufrieden. Es ist das erste Mal, dass er auf Pole hier in Silverstone steht und gleichzeitig seine achte Pole Position in dieser Saison. Dies ist teils ein recht zufrieden stellendes Ergebnis, weil wir es nämlich auf der Heimstrecke unserer Konkurrenz erreicht haben. Über Rubens Startplatz bin ich hingegen enttäuscht, da das nicht sein wahres Potenzial wiederspiegelt. Leider wurde er durch Verkehr aufgehalten und konnte sich auf seinem dritten und vierten Versuch deshalb nicht mehr verbessern. Es wird morgen ein hartes Rennen. Das wechselhafte Wetter wird die ohnehin schwierige Wahl der richtigen Strategie noch schwieriger machen."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Das waren heute zwanzig aufregende Minuten zum Schluss, welche mit Michaels Pole geendet haben. Wir haben letzte Nacht einige Veränderungen an den Autos vorgenommen, konnten diese aber auf Grund des Regens im Freien Training nicht vor der Qualifikation im Trockenen ausprobieren. Um ehrlich zu sein ist die Balance des F2001 noch nicht perfekt. Aber daran können wir für das morgige Rennen noch arbeiten. Rubens ist heute genau in den Verkehr geraten, er war aber ansonsten mit seinem Auto zufrieden. Er konnte nur leider keine freie Runde drehen, was natürlich ärgerlich ist. Im Rennen wird das Wetter einen große Rolle spielen. Ich bin aber für den Fall, dass es regnen sollte, nicht besorgt, denn Bridgestone hat unter solchen Bedingungen die Nase vorn. Das Rennergebnis wird zwischen uns, McLaren und auch Jordan ausgemacht."