Schumacher schließt körperliche Probleme aus

Comeback-Superstar Michael Schumacher brennt auf den Saisonauftakt und betont: "Die Nachwirkungen des Unfalls sind lange vorüber"

(Motorsport-Total.com) - Mit 41 Jahren und sieben WM-Titeln auf dem Buckel stieg Michael Schumacher vergangene Woche in Jerez de la Frontera in ein GP2-Auto, um sich nach drei Jahren Pause wieder an das Fahrverhalten eines Formelrenners zu gewöhnen. Die allerwichtigste Erkenntnis dabei war, dass er körperlich überhaupt nicht mehr eingeschränkt ist.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Motiviert bis in die Haarspitzen: Michael Schumacher beim GP2-Test in Jerez

"Die Nachwirkungen des Motorradunfalls sind schon lange vorüber, daher war ich mir auch sicher, dass der Nacken keine Probleme mehr machen würde. Das ist jetzt ein Jahr her, die Sache ist durch", lässt der Mercedes-Pilot über seine Internetseite ausrichten. "Ich trainiere ja seit Dezember wieder körperlich sehr sorgfältig und fühle mich wirklich extrem frisch und fit. Das war auch ein Grund dafür, dass ich mich im Auto in Jerez so gut gefühlt habe."#w1#

"Aber natürlich ist die Formel 1 noch mal eine andere Nummer, die Fliehkräfte sind höher, das ist nicht ganz vergleichbar. Deshalb freue ich mich jetzt auch so auf die Tests im Februar - erst dann wird das alte Gefühl komplett wieder kommen. Ich kann die Tests kaum abwarten", so der in Kerpen geborene Wahlschweizer, der übernächste Woche in Valencia die Saisonvorbereitungen im Formel-1-Cockpit aufnehmen wird.

Der GP2-Test in Jerez sei "super" gelaufen, "das kann ich nicht anders sagen", gibt Schumacher zu Protokoll und führt aus: "Wir waren in den ersten beiden Tagen etwas eingeschränkt wegen des Wetters, aber am dritten Tag konnten wir sehr viel ausprobieren und auch Rennsituationen auf Slicks simulieren. Das lief alles besser, als ich erwartet hatte. Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt im Rennauto - so, als sei ich nie weg gewesen."

Und er wird auch eine Weile nicht weg sein: Zur Verwunderung vieler Experten hat das längjährige Ferrari-Aushängeschild nicht nur für ein Jahr, sondern gleich bis Ende 2012 bei Mercedes unterschrieben. Sollte er dann seine Karriere beenden, wäre er fast 44 Jahre alt! Doch Michael Schumacher wäre nicht Michael Schumacher, wenn er nicht jede Aufgabe, auf die er sich einlässt, hundertprozentig ernst nehmen würde.

¿pbvin|512|2354||0|1pb¿"Weil wir gemeinsam etwas erreichen wollen", habe er sich gleich auf drei Jahre eingelassen: "Die Konstellation, die wir hier haben, ist schon sehr einmalig - mit Ross und seinem Weltmeisterteam, mit dem Know-how von Mercedes, mit dem momentan besten Motor -, und die wollen wir natürlich nutzen. Wir haben ein klares Ziel: Wir wollen die WM-Titel holen. Darum werden wir von Anfang an kämpfen. Das ist auch mein persönlicher Anspruch."

Dabei war ein Comeback lange kein Thema: "Ich war nach meinem Rücktritt Ende 2006 sehr froh. Ich fühlte mich erleichtert, wie befreit. Dieses Gefühl habe ich genossen, denn vor allem in den letzten zwei Jahren hatte mir die Formel 1 viel abverlangt - nicht das Fahren, das habe ich nach wie vor geliebt, aber all die Dinge, die mit diesem Leben unter ständiger Beobachtung zusammenhingen. Es hat mir extrem gut getan, drei Jahre lang mehr Ruhe gehabt zu haben."

Die Pause hat Schumacher dringend gebraucht, um trotz seines fortgeschrittenen Alters wieder frisch und hungrig zu werden: "Es ist wirklich, als seien meine Batterien vollständig aufgeladen", erklärt er. "Meine Energie ist komplett wieder da - und ich merke richtig, wie es kribbelt in mir, wie ich bis unter die Haarspitzen motiviert bin, weil ich mich so auf den Wettkampf freue. Es wird Zeit, dass die Sache losgeht!"