Schumacher relativiert seine Rekordzeiten

Michael Schumacher ist zwar happy über das gelungene Rollout mit dem neuen Ferrari, will die Zeiten aber nicht überbewerten

(Motorsport-Total.com) - Streckenrekord am Dienstag, neuerliche Steigerung am Donnerstag, fantastischer Vormittag heute und zwischendurch vereinzelt kleinere Defekte ? das Rollout des neuen Ferrari F2003-GA ist absolut erfolgreich verlaufen. Trotzdem warnt Weltmeister Michael Schumacher vor verfrühter Euphorie.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher mit dem F2003-GA beim Test in Fiorano

Der 34-Jährige fuhr heute Morgen in Fiorano schon wieder einige Runden unter 57 Sekunden und sprach am Rande des Tests erstmals mit unseren Kollegen von 'RTL' ausführlich über die vergangenen Tage. Dabei machte er einen glücklichen, wenn auch zurückhaltenden Eindruck: "Jetzt muss man schauen, wo wir wirklich stehen", relativierte er seine Rekordzeiten. "Man darf die Zeiten hier nämlich nicht überbewerten. Die Strecke in Fiorano wurde im vergangenen Jahr neu asphaltiert, daher sind Vergleiche zum alten Auto schwer, denn wir wissen, dass der neue Asphalt um einiges schneller ist."

Was Schumacher nicht sagte: Der vorherige Streckenrekord wurde bei optimalen Bedingungen und Sonnenschein im Juli erzielt, wohingegen sich die Temperaturen diese Woche stets um den Nullpunkt bewegten. Umso erstaunlicher, dass auch die Bridgestone-Reifen optimal zu funktionieren scheinen, was die Tendenz der letzten Jahre, wonach die Japaner speziell mit etwas kälteren Bedingungen hervorragend zurechtkommen, bestätigt.

Als am Dienstag der tatsächliche Shakedown über die Bühne ging, beobachteten Jean Todt und Luca di Montezemolo ihren Fahrer mit Argusaugen. Als Schumacher nach der ersten Installationsrunde wieder aus dem Wagen kletterte, hat er seinen Chefs angeblich ein verheißungsvolles Lächeln zugeworfen. In der Tat lief der F2003-GA auf Anhieb schnell und ? was am meisten beeindruckt ? relativ zuverlässig. Abgesehen von einem knatternden Motor und einem Hydraulikdefekt traten bisher keine Kinderkrankheiten auf.

Dementsprechend "sehr zufrieden" stellte sich Schumacher der Presse: "Wir sind viele Runden, also viele Kilometer, gefahren, und die wichtigsten Komponenten am Auto haben problemlos funktioniert. Dass das Auto schnell und zugleich auch noch offensichtlich standfest ist, gibt mir ein gutes Gefühl." Es sei ein "absolut außergewöhnliches" Rollout gewesen, ergänzte er.

Zwischendurch wird das Treiben des Testteams in Fiorano übrigens immer wieder von den leitenden Technikern Ross Brawn und Rory Byrne begutachtet, die ebenfalls einen glücklichen Eindruck machten. Dank der guten Resultate war bisher auch die Stimmung sehr entspannt: Schumacher nimmt gelegentlich einen Fußball zur Hand und scherzt mit seinen Teammitgliedern. Am Mittwoch Abend war er sogar bei den Mechanikern eingeladen.

Die Tests in Fiorano laufen zur Zeit weiter. Informationen über den heutigen Tag können am Abend bei uns abgerufen werden.