Schumacher: Positiver Eindruck von neuen Pirelli-Reifen

Michael Schumacher war beim Testauftakt in Jerez langsamer als Teamkollege Nico Rosberg, doch die Freude über die neuen Pirelli-Reifen überwiegt

(Motorsport-Total.com) - Neben dem HRT-Boliden war der Mercedes MGP W02 das einzige alte Auto, das beim Testauftakt in Jerez seine Runden drehte. Dafür brachte man gleich beide Piloten zum Einsatz - am Vormittag saß Nico Rosberg am Steuer, am Nachmittag übernahm Michael Schumacher. Der Wiesbadener hatte schließlich die Nase vor dem Kerpener.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher saß nach Monaten endlich wieder im Mercedes-Boliden

Rosberg fuhr in einem Sechs-Runden-Turn mit 1:20,219 Minuten die drittbeste Rundenzeit und hatte 0,549 Sekunden Rückstand auf Bestzeit-Halter Kimi Räikkönen, Schumacher fuhr in einem Acht-Runden-Turn eine Zeit von 1:20,749 Minuten und war damit um 1,124 Sekunden langsamer als der Lotus-Pilot.

Auch bei der Rundenanzahl hatte der jüngere Mercedes-Pilot die Nase vorne - er kam auf 56 Umläufe, während der Rekord-Weltmeister den Kurs in Jerez de la Frontera 42 Mal umrundete. Zu diesem Zeitpunkt saß Rosberg längst auf seinem Fahrrad, um sein Fitnessprogramm voranzutreiben - er wird erst am Donnerstag wieder zum Einsatz kommen. Die Mercedes-Piloten konzentrierten sich am ersten Testtag in Jerez vor allem darauf, die neuen Pirelli-Reifen kennenzulernen. Zudem probierten Rosberg und Schumacher am Ende der Boxengasse auffällig viele Starts.

Warten auf das neue Auto


Fotos: Mercedes, Testfahrten in Jerez


"Wir hatten einen sehr guten Start in unser Testprogramm und absolvierten heute Morgen 56 Runden", ist Rosberg mit dem Auftakt zufrieden. "Ich fuhr das 2011er-Auto, daher fühlte ich mich auf Anhieb wohl. Wir testeten bei perfekten Wetterbedingungen unterschiedliche Dinge und begannen unseren Lernprozess über die 2012er Pirelli-Reifen und wie sie funktionieren. Ich war sehr glücklich, heute wieder in meinem Mercedes zu sitzen, und ich weiß, dass die Entwicklung des neuen Autos zuhause in der Fabrik nach Plan läuft."

Nico Rosberg

Nico Rosberg wechselte am Nachmittag auf zwei Räder Zoom

Der neue Bolide kommt bekanntlich erst beim kommenden Testblock zum Einsatz - bis dahin müssen die Fahrer noch mit dem Vorjahres-Auto Vorlieb nehmen. Doch auch Schumacher ist vor allem froh, endlich wieder Formel 1 fahren zu dürfen: "Nach einer langen Pause fühlt es sich grandios an, wieder im Auto zu sitzen und auf die Strecke zu gehen."

Schumacher bedankt sich bei Pirelli

Schumacher konzentrierte sich am Nachmittag vor allem auf Dauerläufe mit den neuen Reifen, was auch den Rückstand in der Rundenzeit erklärt. "Unsere Hauptaufgabe war es heute, einen ersten Eindruck von den Reifen für 2012 zu gewinnen und sie verstehen zu lernen", sagt der Mercedes-Star. "Ein echter Vergleich ist zwar nicht möglich, weil wir nur die neuen Reifen hier haben, aber sie fühlen sich wie ein Schritt vorwärts an, sind konstanter zu fahren, es macht mehr Spaß. Der größte Unterschied ist der Hinterreifen - der ist auf jeden Fall besser. Vielen Dank an alle bei Pirelli für die gute Arbeit im Winter."

"Die neuen Reifen sind konstanter zu fahren, es macht mehr Spaß." Michael Schumacher

Auch Schumacher ist mit seinen Gedanken bei den Mitarbeitern in der Fabrik, die gerade das neue Auto fertigstellen. "Im Idealfall hat man das neue Auto schon hier", weiß er, "aber im Idealfall will man damit auch so lange wie möglich im Windkanal arbeiten. Das ist dieser Kompromiss oder diese Strategie, um die bestmögliche Leistung zu bringen. Wir haben uns eben für einen anderen Weg als die anderen entschieden. Wir werden sehen, ob es sich auszahlt."

Es ist nicht auszuschließen, dass es dieses Jahr zu einer Neuauflage des Duells zwischen "Schumi" und Räikkönen kommt, der mit der Bestzeit einen hervorragenden Einstand bei Lotus feiert. Der 43-Jährige freut sich über die Rückkehr des "Iceman". "Ich freue mich für ihn. Aber es ist erst der erste Tag und erst am Ende des Tests können wir beurteilen, was diese Zeiten wert sind."