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  • 07.02.2012 18:43

  • von Stefan Ziegler

Caterham: "Ein ordentlicher Start"

"Nur" 28 Runden und ein technischer Defekt, doch Caterham spricht nach dem ersten Testtag mit dem CT01 von einem soliden Premierenauftritt

(Motorsport-Total.com) - "Es ist noch früh, aber wir hatten einen ordentlichen Start." So bewertet Caterham-Teamchef Tony Fernandes den ersten Auftritt seines Rennstalls nach der Formel-1-Winterpause. Im spanischen Jerez drehte der Caterham CT01 mit Heikki Kovalainen am Steuer seine ersten Runden - und ließ dabei immerhin die Konkurrenz von HRT und Williams hinter sich. Kovalainen wurde als Zehnter gewertet.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen im neuen Caterham CT01 auf dem Kurs in Jerez de la Frontera

Der Finne legte zwar insgesamt nur 28 Runden und damit knapp 120 Kilometer zurück, schien sich aber trotzdem einen guten ersten Eindruck vom CT01 verschaffen zu können. Mit seiner persönlichen Bestzeit von 1:23.178 Minuten handelte sich Kovalainen rund 3,5 Sekunden Rückstand auf die beste Zeit des Testauftakts ein. Diese hatte Kimi Räikkönen (Lotus), Kovalainens Landsmann, markiert.

Wegen eines ungewöhnlichen Problems war für Caterham aber vorzeitig Schluss: Der Anlasser spielte nicht mehr mit, sodass Kovalainen in seinem Tun jäh ausgebremst wurde. Bis dahin hatte der 30-Jährige einige Fahrten über jeweils vier gezeitete Runden absolviert. Dabei soll auch ein KER-System im Auto verbaut gewesen sein, das offensichtlich allerdings nicht zum Einsatz kam.

Kovalainen hatte trotzdem seinen Spaß: "Es ist gut, nach der Winterpause wieder bei der Arbeit zu sein. Das Team freut sich auf die neue Saison. Das ist klasse", sagt der Formel-1-Routinier. "Am Morgen waren wir die Ersten auf der Strecke. Und mein erstes Gefühl, das mir das Auto vermittelte, war ein gutes. Es ist zu früh, um ein Urteil darüber zu fällen, wie groß unsere Fortschritte sind."

"Es ist zu früh, um ein Urteil darüber zu fällen, wie groß unsere Fortschritte sind." Heikki Kovalainen

"Ich kann aber schon spüren, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen", meint Kovalainen. "Natürlich wollten wir heute nicht vorzeitig aufhören, doch wir konnten das Problem nicht rechtzeitig lösen, um noch einmal hinauszufahren. Ich bin trotzdem ziemlich zufrieden mit den Ergebnissen vom Dienstag. Ich weiß: Das Team wird über Nacht daran arbeiten, dass wir wieder fahren können."


Fotos: Caterham, Testfahrten in Jerez


Der CT01 als klarer Fortschritt

Ungeachtet dessen sieht Kovalainen im Caterham CT01 eine positive Entwicklung: "Ich denke, wir können sagen: Das Auto ist schon jetzt schneller als sein Vorgänger-Modell. Die Leistung ist insgesamt besser und das Heck hat mehr Grip. Das ist positiv. Die Lenkung scheint etwas präziser zu sein. Ich habe ein gutes Gefühl. Wir sind vollkommen vorbereitet", sagt der Finne bei 'Autosport'.

"Wenn wir jetzt noch ein paar längere Fahrten hinkriegen, dann erhalten wir einen besseren Eindruck davon, wo wir stehen. Aus der Cockpitperspektive heraus sieht es ziemlich ordentlich aus", erklärt Kovalainen. Caterham-Technikchef Mike Gascoyne zeigt sich ähnlich zufrieden. Der Brite schwärmt regelrecht: "Es ist immer ein gutes Gefühl, ein neues Auto das erste Mal auf der Strecke zu sehen."

Mike Gascoyne, Heikki Kovalainen

Mike Gascoyne (li.) und Heikki Kovalainen hatten einen guten ersten Eindruck Zoom

"Und das nach all den Arbeitsstunden, die alle im Team in den vergangenen Monaten geleistet haben, um uns hierher zu bringen. Wir mussten heute leider etwas eher aufhören. Ein Schaden am Anlasser hatte zur Folge, dass wir den Motor nicht mehr anlassen konnten. Das ist sehr schade, denn dabei handelt es sich um einen ungewöhnlichen Fehler. Wir hatten aber einen positiven Morgen."

Der Dank geht an die vielen Mitarbeiter

"Wir absolvierten die üblichen Systemchecks und hatten bis zu diesem Punkt keinerlei Probleme mit der Zuverlässigkeit", berichtet Gascoyne und merkt an: "Die erste Rückmeldung von Heikki ist gut. Dieses Auto hat noch großes Potenzial. Wir freuen uns daher darauf, drei weitere positive Tage in Jerez zu verbringen." Riad Asmat, Geschäftsführer der Caterham-Gruppe, ist aber schon jetzt glücklich.

"Zunächst einmal möchte ich mich bei allen in der Fabrik und bei allen hier an der Strecke bedanken. Sie haben unglaublich harte Arbeit geleistet, um das erste Caterham-Formel-1-Auto zu produzieren. Wir bestanden die Crashtests schon früh und am Dienstag waren wir die Ersten auf der Strecke. Das zeigt, welche Fortschritte wir in den vergangenen nur zwei Saisons gemacht haben", meint Asmat.

"Sie haben unglaublich harte Arbeit geleistet." Riad Asmat

"Wir sind nun mit einem neuen Fahrzeug beim ersten Test und von Fleck weg fahrbereit. Der Defekt, der unseren Tag vorzeitig zu einem Ende brachte, wird noch untersucht. Dieses Problem ist neu für uns", gesteht Asmat. "Völlig unerwartete Schwierigkeiten sind aber Risiken, die bei einem neuen Auto vorkommen. Wir kümmern uns darum und werden schon am Mittwoch einige Fortschritte machen."