Schumacher: "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen"
Nach seinem Sieg in Magny-Cours ist Michael Schumacher für den WM-Kampf, für den er nun hart arbeiten will, optimistischer denn je
(Motorsport-Total.com) - "Ganz ehrlich, ich hatte nicht damit gerechnet", sagte Michael Schumacher gestern in Magny-Cours über seinen Sieg beim Grand Prix von Frankreich - und damit stand er nicht alleine da: Nur die wenigsten Experten hatten ihn beim Heimrennen von Renault und Michelin auf der Rechnung, doch dank eines Reifenvorteils war sein Ferrari/Bridgestone-Paket wie schon in den USA nicht zu schlagen.

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Erfolgsrun: Michael Schumacher hat die vergangenen beiden Rennen gewonnen
Dabei hatte es nach dem Boxenfeuer am Samstagmorgen noch nicht allzu gut ausgesehen: "Wir hatten durchaus unsere Befürchtungen", gab der siebenfache Weltmeister im Nachhinein zu, "denn erstens kann man sich nie gewiss sein und zweitens waren die Bedingungen sehr hart. Aber am Ende lief alles perfekt - ein Riesenkompliment an all die Mechaniker, aber auch an die Ingenieure, die mit so wenigen Daten ein so gutes Setup hinzauberten."#w1#
17 Punkte trennen Schumacher von Alonso
"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", sprach er grinsend die nur geringfügig veränderte Situation in der Fahrer-WM an - Fernando Alonso büßte als Zweiter ja nur zwei Zähler ein. "Von nun an gilt unsere gesamte Konzentration den 17 Punkten, die wir nun noch aufholen wollen. Natürlich wird das schwer, natürlich liegt der Vorteil bei Fernando und seinem Team, aber natürlich ist auch eines klar: Sicher ist in der Formel 1 gar nichts!"
Allerdings lässt Schumacher diese Weisheit nicht nur für Renaults Vorsprung gelten, sondern auch für seine eigene Aufwärtstendenz: "Das heißt auch, dass wir uns jetzt nicht in falscher Sicherheit wiegen werden - die Rennen in diesem Jahr zeigen doch überdeutlich, dass schon Kleinigkeiten den Ausschlag in die andere Richtung geben können. Trotzdem können wir stolz sein darauf, dass wir so gut dastehen, und wir werden genau da weiterarbeiten", erklärte er.
Reiseroute: Frankreich-Schweiz-Frankreich
Der 37-Jährige flog übrigens noch am Sonntag aus Magny-Cours zurück in die Schweiz, wo er nun einige Tage ausspannen kann, bevor es mit der Alltagsarbeit weitergeht. Erst am Mittwoch soll er dann in den Flieger zurück nach Frankreich steigen, wo am Donnerstag und Freitag Testfahrten mit dem 248 F1 anstehen. Weil es sich dabei um den letzten großen Test vor der Sommerpause handelt, kommt seinen Aufgaben in Le Castellet besondere Bedeutung zu.
"Das sind wichtige Testfahrten", so Schumacher, "denn dort müssen wir die Reifen für die nächsten drei Rennen aussortieren. Danach nämlich beginnt die Testpause. Wir möchten auf jeden Fall den positiven Schwung mit zum nächsten Rennen nehmen und dort auch wieder zuschlagen. Ob uns das gelingen wird - mal sehen. Extramotivation jedenfalls braucht keiner von uns; wir alle sind höchst motiviert, die WM doch noch für uns zu entscheiden."

