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Schumacher lässt den Kopf nicht hängen
Auch nach seinem ersten Ausfall seit Hockenheim 2001 gestern in Interlagos sieht der Weltmeister keinen Anlass zur Sorge
(Motorsport-Total.com) - Fahrfehler und Platz vier in Australien, Fahrfehler und Platz sechs in Malaysia, Fahrfehler und Ausfall in Brasilien ? der einst so unfehlbare Michael Schumacher gerät immer mehr unter Druck, wirkt nicht mehr so perfekt wie früher, lässt aber den Kopf noch lange nicht hängen.

© xpb.cc
Der einsamste Mann der Welt: Michael Schumacher in Interlagos
Gestern drehte sich der "Regenkönig" ausgerechnet auf klitschnasser Piste im Senna-S ins Aus, wo im weiteren Verlauf des Rennens insgesamt vier weitere Piloten wegrutschten. Kein technisches Gebrechen, keine abbauenden Reifen ? aber sogar ein Michael Schumacher darf sich manchmal Fehler erlauben. Aber: Drei anfängerhafte Missgeschicke in drei Rennen sind für einen fünffachen Champion bei weitem zu viel...
"Es war schon extrem enttäuschend"
"Es war schon extrem enttäuschend", sagte der 34-Jährige bei seiner Abreise, "und zwar für beide von uns. Wir hätten das Rennen beide gewinnen können, davon bin ich überzeugt. Und für Rubens tut es mir richtig leid, schließlich ist ihm etwas Vergleichbares schon im vergangenen Jahr passiert. Ich weiß auch nicht, aber für ihn läuft sein Heimrennen immer besonders schlecht." Barrichello schied ja später als sein Teamkollege in Führung liegend mit Defekt aus.
Die Einschätzung vieler Experten, wonach Ferrari jetzt endgültig in eine Krise geschlittert ist, teilt Schumacher übrigens nicht: "Man darf das nicht überbewerten. Die Saison ist gerade mal drei Rennen alt. Es sind noch 13 Rennen zu fahren, da ist noch alles drin. Natürlich ist es bisher nicht allzu gut für uns gelaufen, natürlich würde ich es mir anders wünschen, aber der Abstand zu McLaren-Mercedes ist in meinen Augen noch lange nicht kritisch."
"Wir wären schlecht beraten, wenn wir uns jetzt verrückt machen ließen", fuhr er fort. "Dass Kimi Räikkönen den Brasilien-Grand-Prix letztlich gewonnen hat, ist natürlich schlechter für uns als wenn Giancarlo Fisichella ihn gewonnen hätte, aber es ist alles andere als dramatisch. Ich sehe das relativ nüchtern. Es war mir klar, dass diese Saison schwieriger verlaufen würde als die vorangegangene, und ich kann nur immer wieder betonen, dass wir auch ständig darauf hingewiesen haben."
Droht nun wieder ein negatives Echo der Presse?
Damit wolle er "nichts entschuldigen, ich will nur sagen, dass mir klar war, dass wir würden kämpfen müssen. Kämpfen wir also ? ich habe bestimmt kein Problem damit." Zuvor freilich wird er sich in den nächsten Tagen und Wochen wieder die schon zur Gewohnheit gewordenen Frotzeleien der Presse gefallen lassen müssen, die speziell vor dem Ferrari-Grand-Prix in Imola in Italien womöglich ein besonders herbes Ausmaß annehmen werden.
Zumindest hat Ferrari aber noch eine Wunderwaffe, den neuen F2003-GA, im Köcher. Beim Heimrennen in zwei Wochen soll der Neuwagen erstmals eingesetzt werden. Bei den bisherigen Tests war Schumacher damit mehrere Zehntel schneller als mit dem Vorjahresmodell, weshalb man in Maranello nun auf die große Trendwende in dieser Weltmeisterschaft hofft. Der Punkterückstand zu Räikkönen ? 18 Zähler ? ist ja inzwischen schon relativ groß geworden.
"Auch wenn das neue Auto nichts am Rennausgang in Interlagos geändert hätte ? ich freue mich jetzt auf die Arbeit in dieser Woche, denn es macht einfach Spaß, das neue Auto zu fahren und weiterzuentwickeln", kündigte er weitere Tests in Fiorano an, bevor es dann am Freitag in Imola erstmals richtig zur Sache geht. Zuvor ist aber am Dienstag noch ein Besuch am Fiat-Stand bei der Leipziger Automobilmesse geplant.

