• 07.04.2003 00:40

  • von Fabian Hust

Ferrari patzt: Zwei denkwürdige Rekordserien beendet

Erneut war Ferrari in der Lage ein Rennen zu gewinnen, doch dieses Mal sahen sogar beide Autos die Zielflagge nicht

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello scheint das Pech in Interlagos gepachtet zu haben. Nach seiner Pole Position hatte er sich Chancen auf den Sieg eingeräumt, er war auch zum Greifen nahe gewesen, aber erneut streikte die Technik und so sieht die Bilanz bei seinem Heimrennen weiterhin äußerst mager aus ? eine einzige Zielankunft! "Ich bin sehr enttäuscht", haderte "Rubinho", der rundenlang von seinen Fans frenetisch in Führung liegend gefeiert worden war. "Alles was ich sagen kann ist, dass ich mein allerbestes gegeben habe." Sieben Runden vor dem Rennabbruch streikte der F2002.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Weltmeister Michael Schumacher kurz nach seinem Ausrutscher

"Zu Beginn des Rennens, als die Strecke am feuchtesten war, war es schwierig, da mein Auto auf relativ wenig Abtrieb abgestimmt war. Ich konzentrierte mich darauf, ruhig zu bleiben und wartete auf den richtigen Moment, um dann anzugreifen. Als ich erst einmal die Führung hatte, konnte ich schnell einen Vorsprung herausfahren, aber dann musste ich wegen eines Problems mit der Benzinversorgung aufgeben. Das war sehr frustrierend, da ich mir sicher war, dass ich hätte gewinnen können. Ich bin sehr enttäuscht, dass ich vor meinen Fans nicht den Sieg holen konnte. Dieser Doppelausfall bedeutet nicht, dass wir in einer Krise sind. Wir waren bisher in allen Rennen konkurrenzfähig und ich bin für den Rest der Saison zuversichtlich."

Michael Schumacher dürfte von der italienischen Presse zerrupft werden, denn es ist das dritte Rennen in Folge, bei dem er einen möglichen Sieg wohl selbstverschuldet weggeschmissen hat. Es gab noch viele andere Fahrer, die in der Kurve aus dem Senna-S heraus ausrutschten, aber es passt einfach zu der unglaublichen Serie von Pleiten, Pech und Pannen, mit der der Weltmeister in diese Saison gestartet ist. Seit Hockenheim 2001 war der Deutsche nicht mehr ausgefallen, in sofern wurde es auch langsam Zeit, mögen einige Experten sagen, aber es war ein unnötiger Ausfall der einen Sieg gekostet hat. Die Chancen auf die Weltmeisterschaft könnten jetzt besser sein.

"Ich bin für mich selbst und für das, was Rubens passiert ist, enttäuscht", meinte Michael Schumacher nach dem Rennen, der nur in den ersten Minuten nach dem Ausfall angesäuert wirkte, sich danach aber ziemlich gelassen präsentierte. "Wir beide hatten heute die Möglichkeit, das Rennen zu gewinnen. Die Wetterbedingungen waren heute schwierig aber akzeptabel. Was meinen Unfall angeht, so hatte ich in dieser Situation Aquaplaning und war im Auto nur noch Passagier."

"Was die Meisterschaft betrifft, so wäre es natürlich besser für uns gewesen, wenn Fisichella das Rennen gewonnen hätte, besonders da Giancarlo sowieso ein gutes Rennen fuhr. Aber der Abstand auf den WM-Führenden ist nicht so groß, bedenkt man, dass es noch 13 Rennen sind. Es gibt also keinen Grund, besorgt zu sein. Es ist schade, dass nun meine Serie von Zielankünften zu Ende ist. Dies ist mein erster Ausfall seit Hockenheim 2001."

Rennleiter Jean Todt war enttäuscht, denn abermals hatte Ferrari das schnellste Auto, dies beweist die schnellste Rennrunde von Rubens Barrichello, die um eine Sekunde schneller war als jene des Zweitschnellsten (Frentzen): "Das heutige Rennen war sehr frustrierend, aber so ist Motorsport. Wir hatten das schnellste Auto auf der Strecke und was hätte als Doppelsieg enden können war am Ende ein Rennen, aus dem wir mit leeren Händen hervorgingen. Es ist das erste Mal seit dem Nürburgring 1999, dass wir keine Punkte holten."

"Michael flog von der Strecke, es war sein erster Ausfall seit dem Deutschland-Grand-Prix 2001. Ein Problem mit der Benzinversorgung führte zum Ausfall von Rubens als er komfortabel in Führung lag. Natürlich bin ich sehr enttäuscht für die Fahrer, das Team und Bridgestone, die einen exzellenten Job gemacht haben. Ich hoffe, dass die Rückkehr nach Europa, vor unsere Fans in Imola, ein Signal für das Ende einer schwierigen Serie von Grand Prixs für uns sein wird."