Schumacher für Todt "ein guter Freund"

Auch wenn Michael Schumacher nicht sein Nachfolger werden will, verbindet Jean Todt eine innige Freundschaft mit dem siebenfachen Weltmeister

(Motorsport-Total.com) - Jean Todt macht keinen Hehl daraus, dass er in einem Jahr nicht mehr Ferrari-Teamchef sein möchte. Wahrscheinlichster Nachfolger: Ross Brawn. Wunschkandidat des Franzosen wäre allerdings Michael Schumacher gewesen, der die Offerte dankend ablehnte, weil er sich nicht zwölf Stunden am Tag in ein Büro in Maranello hocken möchte.

Titel-Bild zur News: Jean Todt und Michael Schumacher

Immer noch enge Freunde: Jean Todt und Michael Schumacher

Unabhängig von der beruflichen Verbindung pflegen Todt und Schumacher aber immer noch eine intensive Männerfreundschaft: "Wir sehen und sprechen uns oft", erklärte der Ferrari-Teamchef im Interview mit der 'Bild am Sonntag'. "Am Donnerstag waren wir zum Beispiel bis 1:00 Uhr nachts aus zum Dinner. Wir reden ja oft auch privat. Michael wurde über die Jahre ein guter Freund - und wird das ein Leben lang bleiben."#w1#

Derzeit hält sich Schumacher ja beim Team in Monaco auf. Am Donnerstag und Samstag beobachtete er das Geschehen interessiert, am Kommandostand hat der 38-Jährige jedoch keinen eigenen Platz. Stellt sich für viele die Frage: Wofür kassiert er dann kolportierte fünf Millionen Euro pro Jahr? Selbst Niki Lauda, der früher einmal selbst Ferrari-Berater war, bezeichnete Schumacher als "PR-Maskottchen" für die Traditionsmarke aus Maranello.

"Er kann an die Strecke gehen und Dinge aus der Fahrersicht sehen, die Ingenieure vielleicht nicht erkennen können." Jean Todt

Todt lässt diese Darstellung freilich nicht gelten: "Er ist da und wenn er etwas sieht und erkennt, dann teilt er uns das mit - aber nur intern. Er kann zum Beispiel an die Strecke gehen und Dinge aus der Fahrersicht sehen, die Ingenieure vielleicht nicht erkennen können", erklärte der Franzose. Außerdem sei schon die reine Präsenz des fünffachen Ferrari-Champions für die gesamte Crew an der Rennstrecke eine riesige Motivation.

Übrigens denkt der 61-Jährige noch immer nicht daran, seine Lebensgefährtin Michelle Yeoh zu heiraten - und selbst wenn, würde er es sicher keinem Journalisten erzählen: "Dinge wie meine Hochzeit oder wann ich in Rente gehe, sehe ich als meine Privatsache. Ich habe wenige Leute, denen ich alles anvertraue", gab Todt zu Protokoll. Und dreimal darf geraten werden, wen er damit unter anderem meint: "Dazu zählt Michael..."