• 03.06.2003 11:16

  • von Marcus Kollmann

Schumacher: Bridgestone wird angemessen reagieren

Nach der Demütigung in Monaco und Schuldzuweisungen, wollen Ferrari und Bridgestone wieder zurückschlagen

(Motorsport-Total.com) - Für Formel-1-Fans und -Experten steht auch nach dem Großen Preis von Monaco in Monte Carlo fest, dass Ferrari mir dem F2003-GA derzeit über das leistungsfähigste Auto im Feld verfügt. Lediglich dem voraussichtlich auf dem Nürburgring debütierenden neuen McLaren-Mercedes wird gegenwärtig eingeräumt, dass er noch besser als der "rote Hai" sein könnte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher im F2003-GA

"Schumi" ist optimistisch, dass Bridgestone konkurrenzfähige Pneus liefern wird

Um Formel-1-Rennen zu gewinnen, ist aber die Performance des Boliden heute nicht mehr alleine ausschlaggebend, wie die vergangenen Rennen eindrucksvoll gezeigt haben.

Das Gesamtpaket - bestehend aus Fahrer, Auto und Reifen - muss einfach stimmen. Ist nur ein Bestandteil nicht konkurrenzfähig genug, läuft man Gefahr nicht um den Sieg mitfahren zu können - zumindest aus Sicht der Top-Teams.

Nachdem die Konkurrenzfähigkeit der Teams von Jahr zu Jahr steigt, und mit Hilfe leistungsstärkerer Motoren und besserer Aerodynamik nur Verbesserungen um wenige Zehntelsekunden möglich sind, kann über die Reifen durchaus wesentlich mehr Zeit gefunden werden. Da die Boliden der Spitzenteams von der Leistung ohnehin eng beieinander liegen, kommt dieses Jahr dem schwarzen Gold von Michelin und Bridgestone eine noch größere Bedeutung zu als ohnehin schon.

Ferraris Reifenpartner machte die Strategie der Roten als Ursache für das Rennresultat mit den Plätzen 3 und 8 verantwortlich

Dabei ist es nicht alleine so sehr von Bedeutung eine wesentlich schnellere Rundenzeit fahren zu können als die Konkurrenz, sondern möglichst konstant schneller zu sein. In Monte Carlo waren die Bridgestone-bereiften Fahrer eindeutig im Nachteil, denn bei der vorherrschenden Wärme konnten sie in punkto Traktion und Konstanz mit den Piloten die mit den französischen Konkurrenzprodukten fuhren nicht mithalten.

Neben Nick Heidfeld bestätigte dies auch Michael Schumacher, der nach seinem dritten Platz von einem "reifenbedingten Nachteil" sprach. Ferrari-Teamchef Jean Todt beschrieb im Nachhinein die Fahrzeug-Reifen-Kombination als nicht gut genug.

Eine Kritik die Bridgestone so jedoch nicht auf sich sitzen lassen wollte. Die Japaner befanden in der Analyse des siebten Formel-1-Laufs die eigenen Pneus als durchaus leistungsfähig, was ihrer Meinung durch Schumachers schnelle Runden bei freier Strecke und das Aufholen des Weltmeisters in der Endphase des Grand Prix bestätigt wurde. Stattdessen machte man die vom Traditionsrennstall aus Maranello gewählte Rennstrategie als Übeltäter aus.

Schumi glaubt an Bridgestone und sieht die WM noch längst nicht entschieden

Da gegenseitige Schuldzuweisungen aber letztendlich nicht produktiv sind, sowie der Rückstand auf die in der Weltmeisterschaft Führenden, McLaren-Mercedes und Kimi Räikkönen, mit 2 beziehungsweise 4 WM-Punkten Rückstand gering ist, werden sich Bridgestone und Ferrari nun darauf konzentrieren hart daran zu arbeiten in den noch ausstehenden Grand Prix ein leistungsstärkeres Gesamtpaket an den Start zu bringen. Zumindest eines das dem der Konkurrenz ebenbürtig ist.

Bei Michael Schumacher war die erste Enttäuschung über den dritten Platz im Fürstentum jedenfalls schon nach wenigen Stunden wieder einer realistischen Zufriedenheit gewichen.

Auf seiner Webseite erklärte der Ferrari-Pilot dann, Bridgestone gleichzeitig motivierend und den Rücken stärkend: "Unser Reifenpartner hat immer wieder bewiesen, dass er zu 100 Prozent motiviert und in der Lage ist, angemessen zu reagieren. In diesem Jahr zeigt sich die Bedeutung der Reifen für die Performance, die die Autos im Rennen bringen, sehr deutlich. Wenn man die bisherigen Rennen mal Revue passieren lässt, zeigt sich auch, dass die Vorteile jeweils bei den Teams lagen, die mit den Reifen am besten zurecht gekommen sind. Auf Grund unserer Erfahrungen hier, können wir, denke ich, in dieser Hinsicht zuversichtlich sein. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Duelle."

Darüber hinaus schöpft der Kerpener Zuversicht aus der Tatsache, dass der F2003-GA ein "ein sehr, sehr gutes Auto ist und mit allen Bedingungen zurecht kommt." Für die zweite Saisonhälfte ist Michael Schumacher dementsprechend optimistisch.