• 26.02.2002 11:02

Schumacher auf der Jagd nach dem letzten Rekord

"Schumi" will sich in diesem Jahr den fünften WM-Titel sichern ? auch McLaren-Mercedes und BMW-Williams kündigten Ansprüche an

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher macht sich auf die Jagd nach dem letzten großen Rekord der Formel 1. Als erster Fahrer nach dem legendären Argentinier Juan Manuel Fangio kann der Kerpener zum fünften Mal Weltmeister in der Königsklasse werden und seinen Namen auch noch auf der letzten Seite der Formel-1-Geschichtsbücher verewigen. "Der WM-Titel ist mein Ziel", sagt Schumacher, der im vorigen Jahr die Bestmarken für die meisten Siege (53) und die meisten Punkte aller Zeiten (801) aufgestellt hat: "Aber ich will in erster Linie so viele Rennen wie möglich gewinnen. Wenn das in der Endabrechnung den Titel ergibt, ist es umso schöner", meint der 33-Jährige vor dem Saisonstart am Sonntag beim Großen Preis von Australien (4:00 Uhr MEZ/live bei Premiere und RTL).

Titel-Bild zur News: Start Nürburgring 2001

Hat Michael Schumacher auch in diesem Jahr wieder die Nase vorn?

Dass der Weg zur Fahrerkrone wieder nur über Schumacher führt, darin ist sich auch die Konkurrenz einig. Die hält den Ferrari-Star sogar dann noch für den Favoriten, wenn er wie in Melbourne mit einem "Gebrauchtwagen", dem Vorjahresmodell F2001, antritt. "Der letzt jährige Ferrari war schnell und extrem standfest und dürfte damit auch in Melbourne das Maß der Dinge sein", sagt BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger, der in Ralf Schumacher und dem Kolumbianer Juan Montoya zwei der drei möglichen Konkurrenten für den Kerpener in seinen Reihen hat. Der Dritte im Bunde der "'Schumi'-Jäger" ist Vizeweltmeister David Coulthard aus Schottland, der seine Hoffnungen in den neuen "Silberpfeil" von McLaren-Mercedes setzt.

Schumacher selbst bereitet der Einsatz des F2001 anstelle des zwar schnellen, aber nicht ganz ausgereiften F2002 keine schlaflosen Nächte. "Wir können entspannt sein. Schließlich wissen wir, dass unser letzt jähriges Auto sehr gut ist. Warum sollten wir also ein unnötiges Risiko eingehen", meint der viermalige Weltmeister vor dem 1. von insgesamt 17 WM-Läufen, die den Formel-1-Tross über rund 5.200 Rennkilometer auf fünf Kontinente führt. "Wir hätten die Entwicklung des F2002 sicher durchziehen können, aber wir haben ja ein Sicherheitspaket, das nicht von schlechten Eltern ist."

Dennoch rechnet Schumacher, der auf dem Weg nach "down under" mit seiner Frau Corinna traditionell noch ein paar Tage Kurzurlaub an einem geheimen Ort eingelegt hat, nicht unbedingt damit, wie in den beiden letzten Jahren jeweils mit einem Sieg im Albert Park von Melbourne den Grundstein für den WM-Titel zu legen. "Ich gehe davon aus, dass wir schon ein Problem haben werden, das erste Rennen zu gewinnen. Auf der anderen Seite sind wir uns aber auch relativ sicher, dass wir ins Ziel kommen. Manchmal sind eben sechs Punkte wichtiger als gar keiner", erklärt der nach dem Abschied von Jean Alesi (201 GP) und Mika Häkkinen (162) mit 161 Rennen dienstälteste Pilot im 22-köpfigen Starterfeld, zu dem erstmals in der Formel-1-Geschichte Toyota und nach 17 Jahren Pause auch wieder Renault gehören.

Wann er zum ersten Mal mit dem neuen F2002 antreten wird, kann Schumacher nicht sagen. "Das hängt natürlich sehr vom ersten Rennen ab, vom Abstand zu den anderen Teams. Erst danach können wir sehen, ob es wichtig sein könnte, vielleicht mehr Risiko einzugehen", meint der Weltmeister.

Zunächst heißt es abwarten, was die Verfolger drauf haben, die aber zumindest vor dem Start noch nicht am Klassenprimus Ferrari rütteln wollen. "Ferrari zu schlagen, wird ganz, ganz schwer. Platz zwei ist unser Ziel. Nachdem wir zweimal in Folge Dritter waren, wollen wir einen Schritt nach vorne machen", meint Berger, der von seinen beiden Piloten Ralf Schumacher und Montoya erwartet, dass sie sich gegenseitig ans Limit treiben.

Im Lager der "Silberpfeile" sind die Rollen etwas anders verteilt. Nach dem Abschied von Mika Häkkinen ist Coulthard der Mann, der McLaren-Mercedes zurück an die Spitze bringen soll. Supertalent Kimi Räikkönen bekommt noch Zeit zur Eingewöhnung. "Die Tendenz, dass wir schon am Anfang eine dominierende Rolle spielen, sehe ich im Moment nicht", sagt Mercedes-Benz-Sportchef Norbert Haug mit Blick auf den neuen Fahrer, ein neues Auto, einen neuen Motor und einen neuen Reifenpartner: "Aber wir wollen um Siege und den Titel fahren."

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