Schulz: "Ich glaube, dass sie bluffen"
Jacques Schulz glaubt, dass McLaren-Mercedes besser ist als es derzeit erscheint und Ferrari sich vor Renault in Acht nehmen muss
(Motorsport-Total.com) - Welches der Teams sich über die Wintermonate am besten auf die in drei Wochen im australischen Melbourne beginnende Formel-1-Saison 2004 vorbereitet hat, und daher als Favorit auf den WM-Titelgewinn gehandelt werden muss, ist derzeit nur schwer abzuschätzen.

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Jacques Schulz glaubt, dass McLaren für 2004 gut vorbereitet ist
Selbst die Experten zögern, wenn sie sich festlegen sollen, denn von Testwoche zu Testwoche ergibt sich ein teils deutlich anderes Bild vom allgemeinen Kräfteverhältnis. Einig sind sich aber alle darin, dass ein garantiert spannendes Formel-1-Jahr bevorsteht.#w1#
Auf der Pole Position in Sachen Weltmeisterschaft sieht 'Premiere'-Kommentator Jacques Schulz derzeit den Rennstall von Frank Williams. Gegenüber 'sport1' begründet Schulz das mit dem besten Gesamtpaket, bestehend "aus Reifen, Chassis, Fahrer und Infrastruktur", welches er bei BMW-WilliamsF1 sieht.
Direkt dahinter stuft er die "Silberpfeile" als Titelanwärter ein. Zwar konnte McLaren-Mercedes zuletzt bei den Testfahrten in Barcelona nicht wirklich überzeugen, doch in die Irre führen sollte man sich dadurch nicht lassen. "Ich glaube, ohne eine wirkliche Begründung liefern zu können, dass sie bluffen", so Schulz über die Mannschaft von Ron Dennis.
Das Weltmeisterteam der letzten Jahre, Ferrari, schätzt der Deutsche gegenwärtig nur als drittstärkste Kraft ein. Nachteile sieht er bei den "Roten" vor allem auf dem Reifensektor und bemängelt die träge Reaktionsfähigkeit von Bridgestone.
Auch was das Potenzial angeht, sieht Schulz die Scuderia langsam am Ende angelangt, denn "der Ferrari war einfach schon am weitesten entwickelt und bietet keinen Raum mehr für große Verbesserungen".
Verbesserungen hat der Formel-1-Experte hingegen bei Renault ausgemacht. Die Blau-Gelben schätzt er inzwischen als "fast so gut wie Ferrari" ein und legt sich fest: "Renault kann ein Wörtchen um Platz drei in der Meisterschaft mitreden."
Wie gut die Teams für die neue Saison gerüstet sind, wird sich ab dem fünften März zeigen, wenn für alle in Australien die Stunde der Wahrheit schlägt und die Karten endlich aufgedeckt werden.

