Schließt Lotus die Lücke zum Mittelfeld?

Im Vorjahr holte Lotus in Suzuka das beste Saisonergebnis: Kann das Team von Tony Fernandes weiter zu den etablierten Teams aufschließen?

(Motorsport-Total.com) - In Singapur konnten die Lotus von Heikki Kovalainen und Jarno Trulli zumindest die strauchelnden Renault ärgern. Für Suzuka hofft die Mannschaft von Tony Fernandes auf eine Wiederholung. Kovalainen hat sich dafür noch einmal virtuell vorbereitet: "Am Montag nach dem Rennen in Singapur bin ich zurück nach Europa geflogen, um im Simulator ein bisschen zu üben, bevor ich für die Rennen in Japan und Korea wieder zurückgeflogen bin."

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Die Modifikationen am Unterboden und Diffusor haben Wirkung gezeigt

"In Singapur lief es sehr gut für uns. Wir sind mit dem neuen Unterboden und Heckflügel sowie unserer Leistung übers gesamte Wochenende sehr zufrieden. Nun geht es nach Suzuka. Darauf freuen sich alle Fahrer", berichtet der Finne, der dem Kurs entgegenfiebert: "Viele werden behaupten, dass die 130R-Kurve besonders herausragend ist. Für mich ist der erste Sektor zwischen Kurve eins und sieben der beste Teil der Strecke."

Kovalainen freut sich auf Suzuka

"Man fährt in die ersten beiden Kurven mit sehr hoher Geschwindigkeit und muss engagiert sein, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Von Kurve drei bis Kurve sieben ist es die beste Kurven-Reihenfolge des gesamten Jahres", schildert Kovalainen, der in der Weltmeisterschaft auf Position 22 drittbester der Punktelosen ist.

Teamkollege Trulli hatte in Singapur Pech. Deshalb richtet der Italiener den Fokus auf die Zukunft uns hofft, dass er einen ähnlichen Empfang, wie in der Vergangenheit haben wird: "Ich erhalte viel Unterstützung in Japan. Die Fans sind immer großzügig und glücklich. Dennoch habe ich nicht den Druck, unter dem ich in Italien stehe. Auf der Strecke möchte ich dieses Mal nicht so viel Pech, wie in Singapur haben."

Heikki Kovalainen

Bekennender Fan: Heikki Kovalainen liebt die S-Kurven im ersten Sektor Zoom

Mike Gascoyne, der Technische Direktor bei Lotus, analysiert die Traditionsstrecke in Japan: "Der Kurs ist sehr schnell und stellt hohe Anforderungen an die Reifen. Die Autos müssen über eine sehr gute Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten verfügen, besonders wenn sie einem anderen Auto dicht folgen."

"In der 130R dreht sich alles um Engagement, Mut und die richtige Linie. Nach dieser Kurve folgt die Schikane, die beste Überholmöglichkeit der Strecke. Doch auch in Kurve elf, der Haarnadelkurve, haben wir ein paar Überholmanöver sehen können. Dort gibt es verschiedenen Linien, die man wählen kann. Wenn man am Ausgang eine gute Traktion hat, kann man vor seinem Gegner bleiben", so Gascoyne.

Mittelfeld realistisch?

"Pirelli bringt die mittlere und die weiche Mischung nach Japan. Der Kurs stellt überwiegend Forderungen an die Seitenführungskräfte. Der Verschleiß der Reifen wird eine ausgeprägtere Rolle spielen, als im bisherigen Saisonverlauf", erwartet er. "Mit der kleinen Verbesserung, die wir mit unserem Aero-Paket in Singapur gemacht haben, und einer cleveren Strategie können wir mit den Autos vor uns kämpfen."

"Wenn das Qualifiying gut läuft, können wir im Rennen ins Mittelfeld fahren. Das muss unser Ziel sein. Wir müssen sicherstellen, dass beide Autos die Ziellinie sehen und wir da sind, wenn es darum geht, einen Vorteil aus dem zu ziehen, was um uns herum passiert", fordert Gascoyne.

Teamchef Fernandes erinnert sich gerne an 2010. "Im Vorjahr haben wir in Japan unser bestes Resultat geholt. Wir sind Zwölfter und 13. geworden und haben damit den Kampf ums beste Rookie-Team gewonnen. Wir sind sicher ein kleines Team, das nicht die Möglichkeiten der Teams, die vor uns liegen, hat. Aber das bedeutet aber nicht, dass unser Anspruch niedriger ist. Wir möchten den zehnten Platz erreichen. Das ist ein realistisches Ziel und jeder im Team arbeitet hart an der Umsetzung", so der malaysische Unternehmer.