Sauber zuverlässig, aber nicht schnell genug

Der neue C22 des Sauber-Teams läuft zwar wie ein Schweizer Uhrwerk, kommt aber noch nicht auf die erhofften Zeiten

(Motorsport-Total.com) - "Bis jetzt", sagt Heinz-Harald Frentzen über sein neues Arbeitsgerät, den Sauber-Petronas C22, "haben wir keine bösen Überraschungen erlebt, das Auto ist sehr standfest." Dennoch keimt im Lager der Hinwiler noch keine Euphorie, weil die erwarteten Rundenzeiten bisher nicht erzielt werden konnten. Zumindest, so sind sich die Ingenieure einig, sei genügend Potenzial vorhanden.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Restlos glücklich ist Nick Heidfeld mit dem Sauber C22 noch nicht

Selbst Nick Heidfeld bestätigte diesen Eindruck, obschon er gegenüber der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell' einwarf, nicht restlos happy zu sein: "Was die Rundenzeiten betrifft, habe ich mir (?) mehr erhofft. Ich war zwei Zehntel langsamer als Heinz-Harald im Vorjahres-Sauber." Auch Willy Rampf, der geistige Vater des C22, gab sich zunächst skeptisch: "Vom Speed her hätte ich mehr erwartet."

Großes Plus des neuen Boliden aus Hinwil ist allerdings die beeindruckende Zuverlässigkeit, die mit keinem der bisher präsentierten Autos für 2003 vergleichbar ist. Lediglich einmal rollte Frentzen im Rahmen der Testfahrten aus ? jedoch auch nur, weil er keinen Sprit mehr im Tank hatte. Mit Bluffen hatte dies jedoch nichts zu tun, wie der Mönchengladbacher anschließend klarstellte. Mit einem neuen Auto sei es "ganz normal", dass man einmal testet, wie lange man mit einer gewissen Spritmenge auskommen kann.

Von den mäßigen Zeiten ließ sich Frentzen nicht beunruhigen: "Der C22 hat eine Basis, die uns ermöglichen sollte, das Auto rascher zu entwickeln. Darauf haben die Ingenieure geachtet." Außerdem sind bis Melbourne Detailverbesserungen der Aerodynamik geplant und eventuell sogar einige komplett neue Teile aus dem Windkanal. Abgesehen davon fiel Frentzen das stabile Fahrverhalten positiv auf.

Nächste Woche wird das Sauber-Team in Valencia übrigens erstmals zwei neue Chassis' fertig haben, weil im Augenblick nur eines nach dem anderen produziert werden kann. Abgesehen davon sind noch nicht alle Crashtests der FIA erfolgreich absolviert ? der Aufpralltest von hinten sowie der Überschlagstest müssen noch abgelegt werden. "Alle anderen Tests", so Willy Rampf, "haben wir erfolgreich bestanden."