• 17.05.2004 12:44

Sauber: Vorfreude auf Monaco

Nach Giancarlo Fisichellas siebten Platz in Barcelona freut sich das Sauber-Team auf das anstehende Rennen im Fürstentum Monaco

(Motorsport-Total.com) - Der Spanien-Grand-Prix in Barcelona brachte für das Sauber-Team einen Motivationsschub. Giancarlo Fisichella holte in einem starken Rennen zwei Zähler und hielt unter anderem die McLaren-Mercedes-Piloten auf Trapp. Nach diesem Zwei-Punkte-Erfolg in Barcelona sieht das Team Sauber-Petronas dem Grand Prix von Monaco sehr optimistisch entgegen, weitere Punkte sollen folgen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella freut sich bereits auf den Großen Preis von Monaco

Willy Rampf, Technischer Direktor: "Monaco ist der Kurs, auf dem man den höchsten Abtrieb fährt. Der neu vorgeschriebene, aus nur zwei Elementen bestehende Heckflügel verringert diesen jedoch deutlich. Aus jenem Grund werden die Teams innovative Lösungen hervorbringen, um dennoch das Maximum herauszuholen. Das auf Straßenkursen übliche Grip-Problem muss genauso gelöst werden. Die Streckenoberfläche in Monte Carlo ist ziemlich rutschig und es gibt dort zahlreiche mittelschnelle Abschnitte, auf denen hoher Abtrieb entscheidend ist."#w1#

"Die mechanische Fahrzeugeinstellung ist ebenfalls sehr wichtig. Das bedeutet, dass der Grip genauso vom Fahrwerk kommen muss. Zugleich hat man den Nachteil, dass die Fahrzeuge in Monaco die höchste Bodenfreiheit haben müssen, um das Aufsetzen auf der unebenen Oberfläche zu vermeiden. Das wiederum reduziert den Abtrieb. Um das auszugleichen, fahren wir mit der weichsten Reifenmischung der gesamten Saison."

Qualifying ist von entscheidender Bedeutung

"Monaco verfügt ausserdem über sehr langsame Kurven, insbesondere die Grand-Hotel-Haarnadel, eine Linkskurve, die unter dem Namen Loews bekannt wurde. Diese ist so eng, dass wir die Lenkgeometrie anpassen müssen, damit unsere Fahrer um die Kurve herumkommen. Überholen ist so gut wie unmöglich auf diesem Kurs. Demzufolge ist das Qualifying noch wichtiger und hat einen entscheidenden Einfluss auf die Rennstrategie. Die Boxeneinfahrt ist nicht sehr schnell, was ebenso berücksichtigt werden muss. Überholvorgänge werden fast nur während den Boxenstopps stattfinden, sodass die Strategie von größter Wichtigkeit sein wird."

Giancarlo Fisichella: "Beim letzten Rennen in Barcelona waren wir wirklich stark. Die harte Arbeit des Teams und die gewählte Zwei-Stopp-Strategie zahlten sich aus. Zwei Punkte einzufahren, war ein wertvolles Ergebnis für uns. Nun bin ich gespannt, wie es für uns in Monaco laufen wird. Ich liebe diese Strecke! 1993 wurde ich hier in der Formel 3 Zweiter und 1994 sogar Sieger. 1998 schaffte ich in der Formel 1 hinter Mika Häkkinen Rang zwei."

Fisichella hat viele gute Erinnerungen an Monaco

"Dieser Ort birgt viele schöne Erinnerungen für mich. Die Strecke ist eine große Herausforderung, denn man muss sehr nah an den Leitplanken fahren und so präzise wie möglich sein. So ist es beispielsweise extrem schwierig, St. Devote perfekt zu fahren. Ich habe schon viele Piloten gesehen, die an dieser Stelle das Rennen in den Sand gesetzt haben. Lenkt man dort auch nur ein wenig zu spät ein, landet man in der Streckenbegrenzung."

"Man muss sich von der ersten bis zur letzten Runde voll konzentrieren. Und wenn die anderen Fahrer keine Fehler machen, ist es unmöglich, zu überholen. Der Rhythmus spielt eine große Rolle. 1994 hatte ich beim Start meine Pole an Jörg Müller verloren, doch ich konnte ihn, noch bevor er zu seinem Rhythmus gefunden hatte, in der Schikane ausbremsen. Das Beste an Monaco ist, dass man als Fahrer noch etwas ausrichten kann. Natürlich ist ein gutes Auto notwendig, doch der Pilot spielt hier eine wirklich entscheidende Rolle."

Neue Teile für Monaco

Felipe Massa: "Mein einziges Rennen in Monaco war der Grand Prix 2002, in dem ich nach einem Bremsproblem in der St. Devote sehr unsanft rausgeflogen bin. Trotzdem liebe ich diese Strecke! Es ist ein schwieriger und anspruchsvoller Kurs, auf dem man jederzeit verdammt dicht an den Leitplanken entlang fährt und dadurch die Geschwindigkeit viel intensiver spürt. Die Streckenbegrenzungen dürfen einen nicht einschüchtern, aber dennoch muss man sich bewusst sein, dass sie den geringsten Fehler bestrafen."

"Es ist eine technisch sehr anspruchsvolle Strecke, auf der gute Traktion ein Muss ist. Eine gute Balance ist ebenfalls wichtig, denn ein übersteuerndes Auto ist besonders in den Schikanen das letzte, was man will. Wir haben uns bei Tests in Fiorano auf Monaco vorbereitet und werden einige neue Teile am Fahrzeug haben. Wenn wir es schaffen, in der Qualifikation gut abzuschneiden, bin ich sicher, dass wir im Rennen sehr stark sein werden."