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Sauber vergleicht die Ferrari-Teamkollegen
Preisfrage: Was haben die Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa und Kimi Räikkönen gemeinsam? Antwort: eine Vergangenheit bei Peter Sauber...
(Motorsport-Total.com) - Unzählige Experten haben sich in den vergangenen Monaten die Mühe gemacht, die beiden Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa und Kimi Räikkönen miteinander zu vergleichen, doch in Wahrheit ist all das, was bisher gesagt wurde, müßig. Nur einer kann wirklich seriös einschätzen, wer von den beiden der Bessere ist: Peter Sauber.

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Peter Sauber hatte immer ein Händchen für aufstrebende Nachwuchsfahrer
Der Schweizer, heute nur noch Berater und Minderheitsteilhaber des BMW Sauber F1 Teams, holte 2001 Räikkönen und 2002 Massa in die Formel 1, obwohl beide davor als unbeschriebene Blätter galten. Speziell im Fall des "Icemans" setzte er sich gegen viele Widerstände durch, denn einerseits hatte der zweifache Vizeweltmeister damals noch keine FIA-Superlizenz, andererseits wollte Teamkrösus Dietrich Mateschitz lieber Enrique Bernoldi im Cockpit sehen.#w1#
Sauber fühlt sich nicht als Entdecker
Dennoch fühlt sich Sauber nicht als Entdecker des heutigen Ferrari-Duos: "Entdeckt habe ich sie nicht", erklärte er in einem Interview mit unseren Kollegen von 'Sport1.de'. "Aber entscheidend war, dass ich sie aus den sehr vielen Talenten, die mir angeboten wurden, ausgewählt und ihnen dann ein gutes erstes Jahr geboten habe. Und im Falle von Kimi bin ich ja auch ein Risiko eingegangen, weil er die Kriterien für eine Superlizenz nicht erfüllte."
"Im Nachhinein waren wir sicher eine gute Schule. Kimi und Felipe haben bei uns bei Null angefangen. Es war eigentlich nie meine Absicht, Nachwuchsförderung zu betreiben und ich bin auch niemand, der bewusst mit jungen Fahrern Risiken eingeht", so der 63-Jährige, dem allerdings bewusst ist, dass sein Rennstall als behütetes Privatteam ohne allzu großen Leistungsdruck für Manager von jungen Talenten natürlich erste Anlaufstelle in der Formel 1 war.
Räikkönen im Besonderen verfüge über alle wichtigen Grundqualitäten eines Rennfahrers, aber heutzutage sei noch etwas entscheidend, nämlich "das technische Verständnis. Ich glaube durchaus, dass auch das bei Kimi vorhanden ist, aber er ist nicht der Typ, der bis nachts mit den Ingenieuren zusammensitzt, um noch eine Hundertstel aus dem Auto herauszuquetschen. Er sagt: Seht zu, dass das Auto funktioniert, ich fahre dann schnell damit."
Räikkönen nimmt seinen Job nicht allzu ernst
"Kimi hat die Einstellung: Mir ist egal, wie die Stimmung ist, Hauptsache ich habe ein schnelles Auto. Die nimmt er auch zu Ferrari mit", sagte Sauber, der Ferrari allerdings über diese Eigenschaften des Finnen informiert hat. Daher glaubt er auch, dass Massa derzeit "Heimvorteil" habe: "Er kennt das Team, er kennt das Auto, er kennt die Reifen, er ist bei Ferrari zu Hause. Für sein Selbstvertrauen ist das sehr wichtig. In dieser Hinsicht hat er einen Bonus."
Auf einen der beiden Fahrer festlegen will sich der Ex-Teamchef nicht, weil er sich sicher ist, dass das Stallduell extrem ausgeglichen verlaufen wird. Von den Wintertestfahrten, bei denen Massa stets um einige Zehntelsekunden schneller war als Räikkönen, lässt er sich aber nicht blenden: "Ich glaube, Kimi kann noch zulegen. Er hat nicht alle Karten aufgedeckt", relativierte Sauber die Testbestzeiten des Brasilien-Siegers von 2006.

