Sauber trauert möglichem Sieg nicht nach

Peter Sauber dementiert die Gerüchte um Sergio Perez und Ferrari erneut und macht dem jungen Mexikaner wegen des Fahrfehlers keine Vorwürfe

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber hatte nach dem sensationellen zweiten Platz des Mexikaners Sergio Perez beim Grand Prix von Malaysia nicht Zeit, eine rauschende Tequila-Party zu feiern. Stattdessen stieg er mit einigen Mitarbeitern direkt in den nächsten Flieger, wo er genug Zeit hatte, den Erfolg sacken zu lassen: "Es braucht eine gewisse Zeit, bis man das realisiert", sagt er gegenüber 'Blick.ch'.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber hat gut lachen: Sergio Perez fuhr gestern auf den zweiten Platz

Dass Perez vor seinem Missgeschick in der 50. Runde schon bis auf eine halbe Sekunde am späteren Sieger Fernando Alonso dran war und ein Überholmanöver aufgrund des Geschwindigkeits-Unterschieds zwischen den beiden nur noch Formsache schien, verkraftet Sauber gut: "Wäre irgendetwas passiert beim Angriff auf Alonso, wären wir mit null Punkten nach Hause gekehrt. Wenn man nicht ankommt, wird man auch nicht wahrgenommen", macht er seinem Schützling keinen Vorwurf.

"Die Konkurrenz ist heute unglaublich stark, die großen Teams haben viel mehr Mittel als wir", weiß der Schweizer, der dem Vernehmen nach mit deutlich weniger als 100 Millionen Euro Jahresbudget auskommen muss, während beispielsweise Ferrari angeblich rund 300 Millionen Euro zur Verfügung stehen. "Den besten Mann auf dem Platz zu haben - und das war Perez -, ist schon fantastisch", freut er sich.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Malaysia, Sonntag


Natürlich gehen die Gerüchte, dass Perez schon bald zu Ferrari wechseln könnte, nicht ganz spurlos an Sauber vorbei. Allerdings misst er ihnen derzeit noch keine allzu große Bedeutung bei: "Wenn es Teams gibt wie Ferrari, die Interesse haben an Perez - und da hat er eine gewisse Nähe -, dann ist das ein Kompliment für uns. Aber Sergio hat einen Vertrag für 2012, das wurde letztes Jahr vereinbart, und dieser wird auch eingehalten", stellt er klar.

Tatsache ist, dass der Druck auf Felipe Massa bei Ferrari wächst. Während Fernando Alonso gestern mit dem unterlegenen F2012 sensationell gewann, kam der Brasilianer nicht einmal in die Nähe der Punkteränge. Übrigens war Malaysia bereits sein 50. Rennwochenende ohne Sieg oder Pole-Position seit dem dramatischen WM-Finale in Brasilien 2008. Seither ging es für Massa kontinuierlich bergab...