• 02.06.2015 09:05

  • von Dominik Sharaf

Sauber-Teamchefin: Inhaftierung war "reales Risiko"

Monisha Kaltenborn blickt zurück auf den Rechtsstreit mit ihrem Ex-Piloten, rügt die Medien und erklärt ihre Zurückhaltung in der Angelegenheit

(Motorsport-Total.com) - Als wäre die Situation, dass sich ein Rennfahrer in ein Formel-1-Cockpit einklagen will, nicht grotesk genug gewesen: In der Posse um Giedo van der Gardes Sauber-Vertrag zu Beginn des Jahres drohte Teamchefin Monisha Kaltenborn in Australien sogar eine Inhaftierung, was keine überzeichnete Schlagzeile war: "Es gab wirklich ein Risiko", räumt die Österreicherin im Gespräch mit 'UOL Esporte' über eine mögliche Maßnahme zur Durchsetzung des Gerichtsurteils ein.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Weiter auf freiem Fuß: Kaltenborn und Sauber bekamen die Kurve Zoom

Auch wenn an dieser Behauptung Wahres dran ist, geht Kaltenborn mit den Journalisten bezüglich der Affäre van der Garde hart ins Gericht: "Die meisten Leute, die darüber geschrieben haben, hatten keine Ahnung, was los ist, haben aber trotzdem ihre Meinung verlautbart - und das in aller Deutlichkeit", ärgert sie sich. Allerdings blieb die studierte Juristin mit ihren Aussagen zum Fall unverbindlich und knapp, was den Umständen und ihrer Verantwortung geschuldet gewesen sei.

Kaltenborn blickt zurück: "Meine Situation wurde von den Medien komplett missverstanden, ich konnte mich aber nicht äußern, um die Belegschaft zu schützen." Schließlich hätte ein Rückzug der Sponsoren Felipe Nasrs oder Marcus Ericssons Sauber und damit die Arbeitsplätze in Hinwil in ernste Turbulenzen gebracht. "Es war eine sehr stressige Zeit für mich, aber mir war klar, für was ich würde eintreten müssen: mein Team und meine Fahrer", sagt Kaltenborn, die letztlich das Überleben sicherte. Sie weiß: "Die Sache hätte auch ganz anders laufen können."